"Megacity, Ghosttown und Suburbia" - Internationaler Architektenkongress 2016

Die Städte wachsen. Dieser Trend ist global festzustellen und scheint in absehbarer Zukunft auch nicht aufzuhalten zu sein. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass Ende dieses Jahrhunderts etwa 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Vermutlich gibt es dann etwa 30 Städte mit mehr als fünf Millionen Einwohnern. Die "Megacity" Mexiko Stadt wird dann schätzungsweise 25 Millionen Einwohner zählen. - Die globalen urbanen Entwicklungen sind das zentrale Thema des diesjährigen internationalen Architektenkongresses, den die Architektenkammer vom 4. bis 8. Mai auf Usedom ausrichtet.

23. Februar 2016

Die Wachstumsphänomene verlaufen auf den Kontinenten durchaus unterschiedlich: Während in den Entwicklungsländern hohe Geburtenraten in den Metropolen selbst zu einem stetigen Wachstum führen, sorgen in den Industrienationen und insbesondere in Europa Migrationsprozesse für eine weitere Expansion wirtschaftlich erfolgreicher Städte und Agglomerationen. Dort, wo die Wirtschaft schrumpft oder innerhalb weniger Jahre wegbricht, ist eine gegenteilige Entwicklung zu beobachten: Leerstand, Abwanderung der Jugend, Schrumpfung.

Der Internationale Architektenkongress der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in Heringsdorf setzt sich unter dem Titel "Megacity, Ghosttown und Suburbia. Das Phänomen Schrumpfung und Wachstum" interdisziplinär mit aktuellen Phänomene globaler Stadtentwicklungsprozesse auseinander.

Die "Zukunft der Stadt in einer globalisierten Welt" untersucht Prof. Franz Josef Radermacher (Universität Ulm). Prof. Dr. Martin Coy (Universität Innsbruck) untersucht die Folgen des Trends zur Megacity. Aus nordrhein-westfälischer Perspektive fragt der Direktor des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Dortmund, Prof. Dr. Stefan Siedentop: "Geplante Schrumpfung - vom Paradoxon zum Paradigma?"

Architekten und Stadtplaner befassen sich mit der Fragestellung, inwieweit diese Prozesse durch Planungskonzepte beeinflusst oder gar gesteuert werden können. Praktische Beispiele, wie das Stadtwachstum zumindest in Teilbereichen gelenkt werden kann, stellen Dr. Andreas Kipar (KLA kiparlandschaftsarchitekten Duisburg/Mailand), Stephan Petermann (OMA, Rotterdam), Kerstin Faber (Projektbüro Franz Faber, Leipzig) und Lars Graebner (Taubman College of Architecture + Urban Planning, Detroit, University of Michigan) vor. Prof. Dr. Harald Bodenschatz vom Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik in Berlin begibt sich auf die Suche von Identität im Städtebau, Prof. Dr. Peter Adolphi (Akademie für Nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern) setzt ländliche Regionen in Bezug zu den weiter wachsenden Metropolen: "Garten der Metropolen. Wer braucht wen?"

Wie immer reflektiert der Architektenkongress der AKNW seine zentrale Thematik auch auf einer abstrakten Ebene. Es sprechen unter anderen Prof. Julian Nida-Rümelin (Staatsminister a. D., LMU München), Prof. Mischa Kuball (Kunsthochschule für Medien Köln) und Prof. Silke Weidner (BTU Cottbus-Senftenberg). Zu den politischen Rednern des Kongresses gehören NRW-Bauminister Michael Groschek sowie AKNW-Präsident Ernst Uhing. Fachexkursionen runden den letzten Kongresstag ab und bieten Zeit und Raum für den weiteren fachlichen und konstruktiven Austausch.

"Megacity, Ghosttown und Suburbia. Das Phänomen Schrumpfung und Wachstum": Internationaler Architektenkongress der Architektenkammer NRW. 4. bis 8. Mai 2016, Usedom. Teilnahmegebühr 148,00 €.  

Informationen

Einladung zum Internationalen Architektenkongress auf Usedom (PDF-Download)
Anmeldebogen zum Internationalen Architektenkongress auf Usedom (PDF-Download)

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