Passivhaus-Siedlung: Erster Spatenstich in Leverkusen

„Die Passivhaus-Siedlung in Schlebusch ist ein positives Beispiel für die offensive Wohnungspolitik einer Kommune.“ Mit großem Lob an die Stadt Leverkusen führten AKNW-Präsident Hartmut Miksch und NRW-Städtebauminister Dr. Michael Vesper am 8. September in Leverkusen den ersten Spatenstich zur neuen Passivhaussiedlung „Am Leimbacher Berg“ im Leverkusener Ortsteil Schlebusch aus. Mit knapp fünfzig geplanten Häusern entsteht in der Bayer-Stadt die größte Passivhaussiedlung in NRW.

15. September 2004von ros

Damit wird das Ergebnis des Landeswettbewerbs 2002 umgesetzt, den das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport gemeinsam mit der Architektenkammer und der Stadt Leverkusen ausgelobt hatte und den die jungen Architekten Lars Rössing und Bert Tilicke hatten für sich entscheiden können.

In einem ersten Bauabschnitt werden nun zunächst 18 Reihenhäuser in Holz­bauweise realisiert. Bauherr ist die Gesellschaft für Wohnen und Gebäudemanagement (GeWoGe), eine Tochter der Bayer AG, die die Häuser in einer Preisspanne von 290.000 bis 320.000 Euro anbieten will - je nach Lage und Ausstattung. „Der Entwurf des Büros Rössing und Tilicke verbindet architektonische Qualität mit günstigen Baukosten“, betonte Kammerpräsident Hartmut Miksch. „Die Architekten haben bewiesen, dass sich attraktive, anspruchsvolle Häuser für junge Familien auch im Ballungsraum realisieren lassen.“ Ein weiteres Argument für das Projekt ist die ausgezeichnete Lage der Passivhäuser. Durch die Hanglage am Leimbacher Berg ist die wichtigste Voraussetzung für die Energieselbstversorgung der Häuser durch die Sonne gegeben. „Außerdem grenzt die Siedlung an ein Landschaftsschutzgebiet, in dem keine weiteren Baumaßnahmen zu erwarten sind“, erklärte Leverkusens Oberbürgermeister Paul Hebbel. Und nicht zuletzt liegt die neue Siedlung in unmittelbarer Nähe zum Zentrum von Schlebusch.Das Land NRW hat 1999 mit der Förderung der Passivhaustechnik begonnen. Seither wurden über 380 Projekte mit knapp 900 Wohneinheiten gefördert. NRW-Städtebaumi­nister Vesper betonte in Leverkusen, Passivhäuser seien „gebauter Klimaschutz“. Man könne Passivhäuser heute in ganz unterschiedlichen Materialien und Techniken realisieren: „Wir haben Passivhäuser in Massiv­bauweise und mit Holzkonstruk­tionen und sogar ein Altenpflegeheim, eine Studentenherberge und ein Bürohaus gefördert“, so Minister Vesper.  

Das Leverkusener Bauvorhaben hat seit April 2003 auch den Status „Solarsied­lung in Planung“, verliehen durch die Landesinitiative Zukunftsenergien. Die Häuser nutzen nämlich die regenerativen Energien nicht nur passiv (zum Beispiel durch ihre Ausrichtung nach Süden und die gute Wärmedämmung), sondern auch aktiv durch solarthermische Kollektoren zur Warmwasserbereitung und dezentrale Sole/Wasser-Wärmepumpen für die Heizung.

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