"Architektur macht Schule!": Schüler planen und realisieren ihr eigenes „S-Café“
Wie kann ein großes, aber ödes Schulfoyer in eine lebendige Aufenthaltszone verwandelt werden, die Schülerinnen und Schülern als Treffpunkt und Erholungsraum gleichermaßen dient? - Eine gelungene Lösung für dieses Problem kann man jetzt im Städtischen Meerbusch-Gymnasium besichtigen. Über drei Jahre haben sich Jugendliche der Oberstufe intensiv mit der Frage befasst, wie das „Pädagogische Zentrum“ der Schule besser genutzt und damit vor allem attraktiver werden kann. Mit Hilfe der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen konnte das Vorhaben im Rahmen eines „KidS“-Projektes (Kammer in der Schule) umfassend aufgearbeitet und schließlich umgesetzt werden: In das Foyer wurde das „S-Café“ eingebaut, eine Cafeteria für Schülerinnen und Schüler. „Den Jugendlichen ist es in beeindruckender Weise gelungen, ihre Ideen und Lösungskonzepte unter professioneller Begleitung erfolgreich zu realisieren“, resümierte Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, heute (08.02.07) anlässlich der Abschlusspräsentation in Meerbusch.
Die Idee, das Foyer der Schule nicht nur als Ort des Durchgangs, sondern auch des Aufenthalts umzugestalten, hatte der Leiter des Meerbusch-Gymnasiums, Ulrich Keusen, schon vor vielen Jahren. Im Gespräch mit der Kunstlehrerin Dragi Bachmann wurde dann der Gedanke geboren, diese Frage im Kunstunterricht zu thematisieren. „Die Schülerinnen und Schüler waren von Anfang an Feuer und Flamme und haben bei der Planung des Projektes weit über ihre eigene Schulzeit hinausgeblickt“, lobte Dragi Bachmann das Engagement der Jugendlichen. Seit drei Jahren haben sich Oberstufen-Kurse der Abiturjahrgänge 2004, 2006 und 2007 immer wieder mit dem Thema befasst und die Vorstellungen ihrer jeweiligen Vorgänger weiterentwickelt. Im Kern entstand dabei die Vision, ein Bistro oder Schülercafé in das Foyer zu integrieren.
Unterstützung kam durch die Architektenkammer NRW: Im Rahmen der Reihe „KidS - Kammer in der Schule“ begleitete die Kammer das Projekt und vermittelte die Innenarchitektin Claudia Möhrstädt als kompetente fachliche Begleitung. „Die jungen Entwerferinnen und Entwerfer hatten überaus kreative Ideen, und es war schon eine Herausforderung, die verschiedenen Konzepte zu einem konkreten Planungsprojekt zusammen zu führen“, erinnert sich Claudia Möhrstädt. Die Innenarchitektin fungierte nicht nur als fachliche Leiterin und Koordinatorin, sondern kümmerte sich in der zweiten Phase des Projektes auch um die Bauleitung und die Kooperation mit der Stadt Meerbusch.
Diese übernahm schließlich auch rund 70.000 € der insgesamt etwa 90.000 € Baukosten, die notwendig waren, um das Schülercafé Wirklichkeit werden zu lassen. „Durch das große Engagement aller Beteiligten ist es gelungen, die restlichen Investitionsmittel über Sponsoren einzuwerben“, freut sich Schulleiter Ulrich Keusen. Das Projekt sei auch aus pädagogischer Sicht ein großer Erfolg, weil die Jugendlichen gelernt hätten, fächerübergreifend zu denken und zu agieren. Das bestätigt auch Dragi Bachmann, die als Kunstlehrerin das Projekt an der Schule leitete: „Wir haben zwar im Kunstunterricht mit dem Thema begonnen. - Von den Schülerinnen und Schülern verlangt eine solche Maßnahme aber auch Kompetenzen in Mathematik und Sozialkunde, im kaufmännischen und kommunikativen Bereich.“
Zum Hintergrund:
Die Veranstaltungsreihe „KidS - Kammer in der Schule“ ist Teil des Aktionsprogramms „Architektur macht Schule!“, das die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in die Initiative „StadtBauKultur NRW“ eingebracht hat. Ziel des Aktionsprogramms der Architektenkammer ist es, schon Kinder und Jugendliche für Fragen des Planens und Bauens, des Wohnens und der Stadtentwicklung, von Architektur und Baukultur zu sensibilisieren. Ausführliche Informationen und eine umfassende Darstellung der bislang durchgeführten KidS-Projekte der Architektenkammer NRW finden Sie im Internet unter:Hinweis an die Redaktionen: Fotos des Projektes und von der Preisverleihung senden wir Ihnen gerne zu. Anruf genügt! (Tel.: 0211 - 49 67 34/35).
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