Ministerin Thoben: Gebäudesanierung boomt: 1 Milliarde Euro an KfW-Krediten flossen 2006 nach NRW

"Mein Haus spart" unterstützt Hausbesitzer von der Planung bis zur Umsetzung

Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW teilt mit: Im vergangenen Jahr flossen fast 1 Milliarde Euro an KfW-Krediten zur energetischen Sanierung und ökologischen Modernisierung von rund 62.000 Wohneinheiten an Haus- und Wohnungsbesitzer in NRW. "Das sind rund drei Mal so viel Mittel wie 2005. Das zeigt, unsere bundesweit einzigartige Kampagne "Mein Haus spart" ist erfolgreich. Dieser Erfolg motiviert uns aber auch, noch mehr Hausbesitzer auf die Chancen des CO2 -Gebäudesanierungsprogramms von Bundesregierung und KfW aufmerksam zu machen."

15. März 2007

Mit diesen Worten zog heute, 15. März 2007, Wirtschaftsministerin Christa Thoben zusammen mit Ingrid Matthäus-Maier, Vorstandssprecherin der KfW Bankengruppe, und 15 Partnern von "Mein Haus spart" eine erste Zwischenbilanz. Die im Mai 2006 gestartete "Gemeinschaftsaktion Gebäudesanierung NRW – Mein Haus spart" bündelt alle wichtigen Beratungs- und Informationsangebote im Lande, die Hausbesitzer bei der Planung und Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen unterstützen.

Zum 1. Januar dieses Jahres wurde das CO2-Gebäudesanierungsprogramm noch attraktiver gemacht, betonte Matthäus-Maier: „Bauherren, die durch eine Sanierung die gesetzlichen Neubaustandards nicht nur einhalten, sondern den Energieverbrauch um mindestens 30 Prozent unter Neubaustandard senken, erhalten zusätzlich zu den besonders günstigen Konditionen einen Tilgungszuschuss von bis zu 6.250 Euro pro Wohneinheit.“ Alternativ zu Darlehen gibt es von der KfW nun auch Investitionszuschüsse. „Damit erreichen wir diejenigen, die die Sanierung ihres Hauses oder ihrer Wohnung auch ohne ein Darlehen stemmen können. Der Zuschuss kann bis zu 17,5 Prozent der Investitionskosten bzw. bis zu 8.750 Euro pro Wohneinheit betragen“, sagte Matthäus-Maier. Auch für Kommunen und gemeinnützige Vereine, die ihre Schulen, Turnhallen oder Kindergärten energetisch sanieren wollen, gibt es seit Januar spezielle Fördermöglichkeiten.

Die energetische Gebäudesanierung ist zentraler Bestandteil der Förderinitiative Wohnen, Umwelt, Wachstum von Bundesregierung und KfW Förderbank. „Durch die von uns allein im Jahr 2006 bundesweit geförderten Investitionen wird die CO2-Emission dauerhaft um 1,5 Mio. Tonnen reduziert. Die Förderinitiative ist damit die wirksamste und nachhaltigste Maßnahme zum Klimaschutz im Gebäudebereich, die es in Deutschland, wenn nicht sogar weltweit gibt“, so Matthäus-Maier.

Von den günstigen KfW-Krediten und Zuschüssen profitieren könnten in NRW Besitzer von etwa 6,3 Millionen Wohnungen. Nach erfolgreicher Sanierung ist eine Energieeinsparung von bis zu 70 Prozent durch Verbesserungen bei der Wärmedämmung und den Einsatz moderner Haustechnik möglich.

Vor wenigen Wochen hat die Landesregierung die Energieeffizienzoffensive "NRW spart Energie" gestartet, unter deren Dach auch "Mein Haus spart" integriert wurde. "Unser ehrgeiziges Ziel: Wir wollen 20 Prozent Energie bis 2020 zu sparen. Um entsprechende Energieeinsparungen bei Altbauten zu erreichen, müssen wir die Sanierungsrate von derzeit 1 Prozent auf 3 Prozent steigern. Dadurch könnten 100.000 neue Arbeitsplätze in der Baubranche entstehen", sagte Wirtschaftsministerin Christa Thoben. Auch die Hausbesitzer profitieren von einer energetischen Sanierung: "Durch den Einspareffekt bei der Heizenergie amortisieren sich ihre Investitionen nach einigen Jahren. Und sie leisten einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz", so die Ministerin.

Von einer kräftig angezogenen Nachfrage bei den Hausbesitzern berichteten die Partner von "Mein Haus spart". "Die energetische Gebäudesanierung ist für das Handwerk in NRW ein Boom-Markt", sagte Franz-Josef Knieps, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages. Rund 12.500 Arbeitsplätze seien allein aufgrund des CO2-Gebäudesanierungsprogramms neu geschaffen oder gesichert worden. Einen zusätzlichen Schub verspricht sich Knieps von der Einführung des Energieausweises im kommenden Jahr.

Deutlich mehr Nachfrage nach dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm erwartet auch Ingo Apel, Vizepräsident von Haus und Grund NRW. "Für viele Hausbesitzer ist vor allem die neue Zuschuss-Variante äußerst attraktiv." Mit einer breit angelegten Informationskampagne will Haus und Grund NRW im Rahmen von "Mein Haus spart" bei seinen rund 250.000 Mitgliedern für die Vorteile einer energetischen Sanierung werben. "Der Kostenfaktor Heizenergie wird immer wichtiger für Hausbesitzer, deshalb werden energiesparend ausgestattete Wohnungen schon bald marktüblicher Standard sein. Damit wird der Energieausweis zu einem Wettbewerbsinstrument auf dem Immobilienmarkt, insbesondere bei der Vermietbarkeit von Wohnungen."  

Stark gestiegenen Beratungsbedarf von Hausbesitzern bei der energetischen Modernisierung registriert Dr. Christian Schramm, Vizepräsident der Architektenkammer NRW. Er empfahl die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes durch einen Architekten oder Ingenieur. So könnten Schäden durch nicht aufeinander abgestimmte Maßnahmen vermieden und weitere Modernisierungen wie etwa der barrierefreie Umbau eingeplant werden. "Damit wird die Wohnung nicht nur für den Nutzer komfortabler, sondern auch für den Eigentümer wertvoller."

Vom Land geförderte Energieberatungen für Hausbesitzer bieten das Handwerk mit dem Gebäudecheck Energie und Ingenieure und Architekten mit der Startberatung Energie an. Energiesparberatungen vor Ort und in ihren Beratungsstellen bietet auch die Verbraucherzentrale NRW an.

Tipps zu Sanierungs-Möglichkeiten geben Experten von "Mein Haus spart" am morgigen Freitag (16. März), 11 bis 13 Uhr, bei Call NRW, dem Bürger- und Informationszentrum des Landes NRW per Telefon unter 0180 3 100 111 (9 Cent/ Minute) oder im Chat unter www.call.nrw.de.

Darüber hinaus erhalten Hausbesitzer unter www.mein-haus-spart.de einen Überblick über die vielfältigen Informations- und Beratungsangebote der Gemeinschaftsaktion Gebäudesanierung NRW. Fragen zum Thema beantwortet auch die EnergieAgentur.NRW, die die Aktivitäten der Gemeinschaftsaktion koordiniert, unter ihrer Hotline 01803/190000 (9 Cent/Minute). 

Die 15 Partner der Gemeinschaftsaktion Gebäudesanierung NRW im Überblick:
- Architektenkammer NRW
- Deutscher Mieterbund NRW
- EnergieAgentur.NRW
- Fachverband des Tischlerhandwerks NRW
- Fachverband Elektro- und Informationstechnische Handwerke NRW
- Fachverband Sanitär, Heizung, Klima NRW
- Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker Rhein-Ruhr
- Haus & Grund NRW, Eigentümerschutz-Gemeinschaft
- Ingenieurkammer-Bau NRW
- Landesregierung NRW
- LIV Schornsteinfeger-Handwerk NRW
- Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen
- Verbraucherzentrale NRW
- Westdeutscher Handwerkskammertag
- Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf

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