Stahlseilbrücke über den Rhein, seitlich aufgenommen
Rheinkniebrücke Düsseldorf - - Foto: Thomas Robbin/baukunst-nrw

Rheinbrücken in NRW – Neue Themenseite auf baukunst-nrw

Sie sind unverzichtbare Verkehrsadern und zugleich zeichenhafte Ingenieurbauten, die das kulturelle Gedächtnis ganzer Regionen mitformen. Das Online-Portal baukunst-nrw, eine Plattform der Architektenkammer NRW in Zusammenarbeit mit der Ingenieurkammer-Bau NRW, widmet den Rheinbrücken in Nordrhein-Westfalen nun einen besonderen Themenschwerpunkt. „Mit ihren markanten Silhouetten prägen die Rheinbrücken das Landschafts- und Stadtbild Nordrhein-Westfalens auf unverwechselbare Weise“, unterstreicht Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW. Da gegenwärtig viele Brückenbauwerke erneuert werden müssen und damit in ihrer historischen Substanz gefährdet seien, lohne sich ein genauerer Blick auf die Vielfalt der Rheinbrücken in NRW.

23. Juli 2025

Der Online-Führer „baukunst-nrw“ beleuchtet auf mehreren Themenseiten die Entwicklung, Bedeutung und Zukunft von „Rheinbrücken in NRW“ - von Bonn über Köln, Düsseldorf und Duisburg bis zum unteren Niederrhein. „Im Fokus“ - so der Name der Rubrik auf baukunst-nrw - stehen nicht allein technische Innovationen und funktionale Aspekte, sondern auch die gestalterischen und kulturhistorischen Qualitäten der Brückenarchitektur. Eine besondere Architektur, die heute oftmals vom Abriss (und Ersatzneubau) bedroht ist.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in Nordrhein-Westfalen eine europaweit einmalige Dichte an herausragenden Brückenkonstruktionen. „Viele der Rheinbrücken der 1950er bis -70er Jahre wurden zu beeindruckenden Einzelstücken“, stellt Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW, heraus. „Von der weltweit ersten Schrägseilbrücke dieser Größenordnung (Düsseldorfer Theodor-Heuss-Brücke) über die weltweit zum Vorbild genommene Bonner Konstruktion der Friedrich-Ebert-Brücke bis zur Neuenkamper Rheinquerung, die einst als längste Schrägseilbrücke der Welt galt“.

Das Fokusthema auf baukunst-nrw stellt diese und viele weitere Brücken in ihrer technischen und oftmals auch gestalterischen Pionierleistung vor - und würdigt sie als Teil der Baukultur des Landes. Zugleich wird auf die aktuelle Problematik verwiesen, dass heute viele dieser Brückenbauten der Nachkriegszeit aufgrund von technischer Alterung und Überlastung zur Disposition stehen. Ersatzneubauten sind im Gange oder geplant; andere befinden sich im Zentrum städtebaulicher und denkmalpflegerischer Debatten. Das Thema auf baukunst-nrw macht deutlich, dass die anstehenden Infrastrukturmaßnahmen nicht allein unter funktionalen Gesichtspunkten gedacht werden dürfen. „Die gestalterische Qualität, die städtebauliche Bedeutung und der historische Wert dieser Brückenbauten müssen gleichwertig mitbedacht werden“, betont Architektenkammerpräsident Ernst Uhing. „Insbesondere im Hinblick auf die Erhaltung kultureller Identität und landschaftlicher Prägung.“

Besondere Aufmerksamkeit gilt auch der Rolle der Brücken als stadträumliche Akteure. Sie beeinflussen Sichtachsen, erzeugen neue Räume und verbinden nicht nur Verkehrsflüsse, sondern auch Lebenswelten. In einer Zeit wachsender Anforderungen an Mobilität, Klimaanpassung und Ressourcenschonung fordert das Thema dazu auf, Brücken nicht nur als Bauwerke, sondern als prägende Elemente des öffentlichen Raums zu betrachten.

Der neue Themenschwerpunkt „Im Fokus“ auf baukunst-nrw bietet neben Hintergrundtexten zur Einordnung eine regional gegliederte Zusammenstellung der wichtigsten Rheinbrücken in NRW mit zahlreichen Bildern, Informationen und baukulturellen Einordnungen. Verlinkungen zu den Einzelobjekten im Bestand von baukunst-nrw ermöglichen eine vertiefte Recherche.

Jetzt lesen auf: 
www.baukunst-nrw.de/imFokus/rheinbruecken/bedeutung

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