Schlaun-Preise: Hervorragende Ideen für ehemaliges Zechengelände in OB-Sterkrade
Seit dem Wintersemester 2011/12 lobt das Schlaun-Forum in Münster jährlich einen Ideen-Wettbewerb aus. Die aktuelle Wettbewerbsaufgabe bestand darin, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Sterkrade in Oberhausen ein neues Quartier mit eigener Identität und vielfältigen atmosphärischen Qualitäten zu entwickeln, das insbesondere den Bedürfnissen der Bewohner Rechnung trägt (kulturelle Einrichtungen, kleinere Läden, Lokale etc.). „Die eingereichten Arbeiten unserer angehenden Architektinnen und Architekten haben ein durchweg sehr hohes Niveau und zeigen, welch wichtige Beiträge unser Berufsstand zu gesellschaftlichen Transformationsprozessen leisten kann“, erklärte Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW und Mitglied der Jury zum Schlaun-Preis, anlässlich der Preisverleihung am 7. Juni in Münster.
Das Schlaun-Forum hat sich zum Ziel gesetzt, die Baukultur in Nordrhein-Westfalen zu fördern und der Bedrohung einer sich verstärkenden Unwirtlichkeit unseres Lebensraumes zu begegnen. Gleichzeitig sollen Masterstudenten ab dem 5. Semester und junge Absolventen aus den Fachgebieten Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen im deutschsprachigen Raum gefördert werden. Die Architektenkammer NRW unterstützte den nunmehr 4. Schlaun-Ideenwettbewerb 2014/2015 als Kooperationspartner.
Das Plangebiet in Oberhausen umfasste eine Fläche von 36,3 ha. Dafür war ein städtebauliches Gesamtkonzept zu entwickeln, das in besonderer Weise den sozialen und ökologischen Aspekten Rechnung tragen sollte. Ein denkmalgeschütztes Fördergerüst der ehemaligen Zeche Sterkrade und die dazu gehörige Schachthalle aus dem Jahre 1903 prägen den Ort und waren Ausgangspunkt des Ideenwettbewerbs.
144 interessierte Gruppen von 34 verschiedenen Hochschulen forderten die Wettbewerbsunterlagen an. 86 Arbeiten wurden von einem unabhängigen Preisgericht, das am 08.05.2015 in Oberhausen tagte, unter Vorsitz von Prof. Peter Zlonicky kritisch beurteilt und bewertet. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 24 000 € vergeben.
Einen 1. Preis (3000 €) im Fachbereich Städtebau erhielten Stefanie Treus und Lisa Emmeler von der münster school of architecture für ihre Arbeit „Vom grauen Rand zum grünen Band“. Das Preisgericht stellte dazu fest, dass „dieser Entwurf (...) unter konsequenter Aufnahme der vorhandenen Bebauungs- und Freiraumstrukturen eine klare und funktionale Qualität aus neuem Wohnquartier und Freiraum“ entwickele. Darüber hinaus wurden noch ein 2. Preis, zwei 3. Preise sowie sechs Ankäufe vergeben.
Im Fachbereich Architektur erhielten Fabian Franciszkiewicz, Maximilian Blume und Kaspar Dettinger von der TU München den 1. Preis (3000 €). Das Preisgericht würdigt diese Arbeit u.a. wie folgt: „Der Quartiersplatz liegt am östlichen Rand des neuen Quartiers und verbindet das Denkmal des Fördergerüstes mit drei neuen Gebäuden, die für die sozio-kulturelle Anreicherung des Gebietes sorgen. Theater, Bibliothek und Werkszentren bilden einen zukünftigen Dreiklang und werden durch eine strukturierte Freifläche untereinander verbunden...“. Es wurden noch ein 2. Preis und ein Ankauf ausgesprochen.
Das Schlaun-Forum e.V. ist mit dem diesjährigen Ergebnis des Wettbewerbs hoch zufrieden. Gegenstand des 5. Schlaun-Wettbewerbs für Stadtplaner/Landschaftsarchitekten, Architekten und Bauingenieure wird der Innenstadtbereich der Stadt Hamm sein. Ziel ist die Qualität der Innenstadt und des „Wohnstandorts“ zu steigern.
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