Neuland Hambach im Entwurf von Treibhaus Landschaftsarchitektur (Hamburg): Aussichtsterrasse und Wassereinlaufbereich mit Kaskaden – Rendering: Treibhaus Landschaftsarchitektur/Neuland Hambach

Siegerentwurf für „Neuland Hambach“

Das „Neuland Hambach“ im Rheinischen Braunkohlerevier nimmt Gestalt an: Ab 2030 beginnt an der „:porta sophia“ in Elsdorf die Befüllung des Hambach Sees mit Rheinwasser. Der Bereich rund um das Einleitbauwerk Hambach wird durch eine räumliche und architektonische Gestaltung aufgewertet. Die Inszenierungsanlagen sollen den Einleitprozess räumlich in Szene setzen und den landschaftlichen Wandel erlebbar machen – lange bevor der See seine endgültige Form annimmt. Das mehrstufige Wettbewerbsverfahren ist Mitte Februar entschieden worden: Das Empfehlungsgremium unter Vorsitz von Prof. Stephan Lenzen kürte den Entwurf von Treibhaus Landschaftsarchitektur Hamburg als Sieger. 

12. Februar 2025von PM/Christof Rose

Entscheidende Kriterien waren die räumliche Qualität, die technische Machbarkeit sowie die langfristige Entwicklungsfähigkeit des Konzepts. Der einstimmig ausgewählte Entwurf verbindet eine klug durchdachte Freiraumplanung mit einer gestalterischen Einbindung des Bauwerks. Dabei wurden sowohl dessen technische Funktion als auch die Erlebbarkeit für Besuchende berücksichtigt. „Eine besondere Herausforderung liegt in der langfristigen Entwicklung des Gebiets. Der ausgewählte Entwurf entspricht dem mit seiner klaren räumlichen Gliederung, vielseitigen Attraktionen und einer flexiblen Gestaltung, die sich an unterschiedliche Wasserstände anpasst“, erklärte Matti Wirth, der das Werkstattverfahren für die NEULAND HAMBACH begleitet hatte. Andreas Heller, Bürgermeister der Stadt Elsdorf, erhofft sich einen „Ort, der wie kein anderer den Strukturwandel begreifbar und erlebbar macht“. Mit den Inszenierungen sollen der Weg des Wassers und die sich wandelnde Landschaft bis ins Jahr 2070 erfahrbar gemacht werden.

Das Konzept sieht vor, das Auslaufbauwerk der Rheinwassertransportleitung mit einem vorgelagerten Platz als zentralem Ankunftspunkt zu gestalten. Eine Aussichtsterrasse mit offener Dachterrasse bietet von hier einen ersten Blick auf das sprudelnde Wasser in den offenen Kaskaden. Hier beginnt auch das sogenannte „Blaue Band“ – eine zentrale Achse bis in den früheren Tagebau. 

Erste Bauten und landschaftliche Bereiche sowie ein erster gesicherter Weg in die Tagebaumulde sollen möglichst bis 2030 umgesetzt werden. Ab 2033 sollen weitere Bereiche hinzukommen und das Wegenetz ausgebaut werden.

Die Erarbeitung der Entwürfe wurde durch eine Projektgruppe, bestehend aus der NEULAND HAMBACH GmbH, der Starke Projekte GmbH, der RWE Power AG als Vorhabenträger für die technischen Bauwerke der Seebefüllung sowie der Stadt Elsdorf intensiv begleitet. Auch die zuständigen Behörden, insbesondere drei Landesministerien sowie die Bezirksregierungen Köln und Arnsberg, waren in die Workshops und das Werkstattverfahren eingebunden.

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