„Unsere Schule soll schöner werden!“ – Architekten und Schüler entwickeln Projekte für Peter-Ustinov-Schule
Einen Pausenhof, der als Zone der Ruhe und Erholung in einer unruhigen Schule mit weit über 1.000 Schülern dienen kann – das wünschen sich die Schülerinnen und Schüler der Peter-Ustinov-Gesamtschule in Monheim am Rhein. Im Rahmen der Projektreihe „KidS – Kammer in der Schule“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen erarbeiteten Schüler und Lehrer mit Unterstützung eines Landschaftsarchitekten ein konkretes Konzept für die künftige Gestaltung des Atrium-Hofes der Schule, der bislang kaum genutzt wurde. Jetzt ist die Realisierung des Vorhabens angelaufen, Mitarbeiter des Betriebshofs Monheim führen seit Beginn dieser Woche die notwendigen Erdarbeiten aus. „Ein ehrgeiziges Projekt, das vor allem vom Engagement der Schülerinnen und Schüler lebt“, urteilt Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen.
Die ersten Vorarbeiten sind erledigt, der wilde Rasen, der den bislang tristen Innenhof im Gebäude D der Gesamtschule in Monheim bedeckte, wurde entfernt, unfruchtbarer Boden ausgekoffert. Umgesetzt wird nun eine Planung, die Schülerinnen und Schülern der Klassen 5, 6 und 8 unter der ehrenamtlichen Mitwirkung des Langenfelder Landschaftsarchitekten Dirk Scheunpflug in einer Projektwoche entwickelten. Danach wird das Atrium künftig aufgelockert gepflastert sein, ein Brunnen sorgt für entspannte Atmosphäre, viel Grün bietet Erholung für die Augen und den Geist. „Ich war wirklich positiv überrascht, wie konzentriert die Jugendlichen an der Problemstellung gearbeitet haben“, fasst Landschaftsarchitekt Scheunpflug seine bisherigen Erfahrungen mit dem KidS-Projekt zusammen. Für den Leiter der Peter-Ustinov-Gesamtschule, Michael Schlemminger-Fichtler, ist das KidS-Projekt der Architektenkammer an seiner Schule im doppelten Sinne willkommen: „Wir vermitteln unseren Schülern damit, dass die gebaute Umwelt keine vorgegebene Größe ist, mit der man zurecht kommen muss, sondern dass man sie aktiv gestalten kann“, meint Schlemminger-Fichtler. Darüber hinaus werde die Schule, deren verschiedene Gebäudeteile aus den 70er, 80er und 90er Jahren stammen, durch das Projekt einladender und attraktiver.
Die Umgestaltung des Atriums im Gebäude D ist deshalb auch nur ein Element aus einer ganzen Projektreihe, die sich die Peter-Ustinov-Schule vorgenommen hat. In Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und der Langenfelder Innenarchitektin Sylvia Thees-Hackert wurde ein Farbkonzept erarbeitet, das künftig eine leichtere Orientierung innerhalb der drei Schulgebäude ermöglichen soll. Außerdem haben die Schülerinnen und Schüler bereits eine Toilettenanlage renoviert, Vorschläge zur Gestaltung eines kleinen Schulhofs entwickelt und großflächige Bilder für die Flurgestaltung gemalt. „Die Auseinandersetzung mit Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für den Schulunterricht“, erläutert Architekt Heinz Rölfing das Konzept der „KidS“-Reihe der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. „Wir möchten den Kindern und Jugendlichen ein Gespür für die Qualität von Architektur und gestalteter Umwelt vermitteln.“ Seit 1991 hat die Architektenkammer insgesamt neun Projekte an Grund-, Sonder-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien und Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen realisiert.
Die Projektreihe „KidS“ ist Teil des Aktionsprogramms „Architektur macht Schule“, das die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr als Leitprojekt in die Landesinitiative „StadtBauKultur NRW“ eingebracht hat. „Architektur macht Schule“ umfasst Initiativen und Aktionen, mit denen das Themenfeld Architektur, Wohnen und Städtebau dauerhaft in Schulen und Einrichtungen der Jugendarbeit etabliert werden soll. Dazu bietet die Architektenkammer Schulen Unterrichtsmaterialien an; zum Beispiel das neue Schulbuch “Wie gewohnt?!”, Arbeitsunterlagen für Projektwochen und Lehrerworkshops, Schülerwettbewerbe und Entwurfswerkstätten.
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