Verleihung „Förderpreis 2006“ der Stiftung Deutscher Architekten

Verleihung „Förderpreis 2006“ der Stiftung Deutscher Architekten

Den Architekten-Nachwuchs zu ermutigen: Das ist Aufgabe und Ziel des Förderpreises, den die Stiftung Deutscher Architekten heute (29. März 2007) im Düsseldorfer Malkasten an angehende Architektinnen und Architekten verliehen hat. „Ihre Arbeiten vermitteln in sehr eindrucksvoller Form, mit welcher Kreativität und mit welch hohem gestalterischen Anspruch Sie ans Werk gehen“, lobte Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Deutscher Architekten, die Teilnehmer an dem diesjährigen Auswahlverfahren. Die Förderpreise, die in diesem Jahr zum elften Mal verliehen werden, gehen an Nachwuchs-Architekten aus Aachen und Dortmund.

29. März 2007von ros

Die Jury unter Vorsitz des Kölner Architekten Prof. Arno Brandlhuber hatte keine leichte Wahl: Insgesamt 100 Arbeiten waren von 79 Studentinnen und Studenten bzw. Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung von zwölf nordrhein-westfälischen Hochschulen vorgelegt worden. Damit beteiligten sich mehr Studierende und Absolventen an dem Verfahren als je zuvor. Alle Bewerber waren von ihren Professoren als „besonders begabt“ eingeschätzt und für den Förderpreis 2006 der Stiftung Deutscher Architekten vorgeschlagen worden. „Die vorgelegten Studien- und Diplomarbeiten zeigen, dass die Lehre in den nordrhein-westfälischen Hochschulen auf hohem Niveau stattfindet", urteilte Prof. Brandlhuber. Die Jury würdigte die besondere Begabung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich in den eingereichten Arbeiten dokumentiere. Vergeben wurden drei gleichrangige Förderpreise, die mit je 2.500 € dotiert sind: 

Alexander Bartscher und Elisabeth Deutschmann (RWTH Aachen): „Kloster über Berlin“
Ein „Turm für Berlin“ lautete die Aufgabenstellung, für die Alexander Bartscher und Elisabeth Deutschmann mit ihrem Entwurf eines Klosters eine ungewöhnliche Hochhaus-Nutzung entwickelten. Der Gebäudetypus Kloster wird um 90° gedreht, der horizontale Funktionsablauf in die Vertikale transformiert. Der Turm stellt sich als autarkes Gebilde innerhalb des Stadtgefüges dar. Die Jury lobte den couragierten und schlüssig umgesetzten Entwurf der beiden Studierenden: „Sie entwickeln eine signifikante Ästhetik - eine Ästhetik, die auch in der Präsentation der eingereichten Unterlagen in hoher Qualität durchgehalten wird.“  

Shima Jahangiri Esfahani (FH Dortmund): „Wind(t)räume - Ein Haus des Windes in der Wüste“
Shima Jahangiri Esfahani entwirft mit ihrer Diplomarbeit ein Gebäude für die Wüste, das der Faszination und der Magie des Windes gewidmet ist. Es soll durch die Wahrnehmung der poetisch-künstlerischen Fähigkeiten dieses Elements zu einem kontemplativen Ort der Stille werden. Die im Iran weit verbreiteten Windtürme werden zur Kühlung der Innenräume genutzt. Diese ortstypische Bauweise macht sich die Verfasserin zueigen und schafft für den Besucher eine Erlebniswelt, die vom Wahrnehmen des Windes geleitet wird. „Der Entwurf macht den Traum von Kühle in der Wüste spürbar. Shima Jahangiri Esfahani beweist mit ihrem Haus des Windes ein bemerkenswertes Talent“, so die Jury.  

Moritz Fleischmann (RWTH Aachen): „Donauinsulaner - die nackte Wahrheit“ / „HOTF - Hotel of the future“
Moritz Fleischmann präsentierte sich mit zwei Arbeiten, wobei die Jury „sein ausgeprägtes analytisches und kreatives Talent“ zur Zuerkennung eines Förderpreises veranlasste. Die Aufgabenstellung für das Diplom lautete „Kulturinsel - eine Kulturwerkstatt auf der Donauinsel in Wien“. Aus der beherzten Kritik dieser Aufgabenstellung und der Überzeugung, dass man der Kultur kein Haus bauen könne, entwickelt Moritz Fleischmann eine fantasievolle Geschichte, die in ästhetischen Darstellungen und Modellen erzählt und illustriert wird. „Es ist anerkennenswert, wie der Verfasser sich mit der Aufgabenstellung kritisch auseinander setzt und aus der intelligenten Analyse ein eigenes, künstlerisches Konzept entwickelt“, meinte die Jury. 

Anerkennungen
Die Jury sprach darüber hinaus fünf Anerkennungen (dotiert mit je 500 €) aus. Geehrt werden damit 

- Bartosz Czempiel (RWTH Aachen) für seine Diplomarbeit „Rhein Oper Köln“
- Christoph Helmus (RWTH Aachen) für seine zwei Hochhaus-Entwürfe Hochhaus
   „Tetrisium Berlin“ und Hochhaus „Strip.Hotel, Frankfurt/Main“
- Daniel Kiczka (RWTH Aachen) für die Bearbeitung der ungewöhnlichen Aufgabe
  „Friedhofserweiterung in Maastricht“
- Dirk Krolikowski (RWTH Aachen) für seine Arbeit „Prototypische Antarktische
   Forschungsstation“
- Jochen Specht (RWTH Aachen) für seine Arbeiten „Bibsite“ und „Videonale“

     Der Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten wird seit 1986 alle zwei Jahre an besonders begabte Studenten und Absolventen verliehen. Den künftigen Entwerfern unserer gestalteten Umwelt soll damit eine erste Anerkennung auf dem Weg ins Berufsleben ausgesprochen werden. „Die Förderung der Architekten von morgen ist der beste Garant für die Architekturqualität der Zukunft", betont Hartmut Miksch. Für die ausgezeichneten angehenden Architektinnen und Architekten seien ihre qualitätvolle Ausbildung und ihr Enthusiasmus das beste Rüstzeug für einen erfolgreichen Berufsstart. 

    Ausstellung im „Haus der Architekten“:
    Von der Qualität der mit dem „Förderpreis 2006" ausgezeichneten Arbeiten kann man sich ab sofort bis zum 12. April 2007 in einer Ausstellung im „Haus der Architekten“ im Düsseldorfer Medienhafen überzeugen.  

    Darüber hinaus ist eine Dokumentation erschienen, die kostenlos bei der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen bestellt werden kann (Zollhof 1, 40221 Düsseldorf, Tel: 0211 – 49 67 0 oder Fax 0211 – 49 67 99). Alle ausgezeichneten Arbeiten können auch im Internet besucht werden unter www.stiftung-deutscher-architekten.de, Rubrik "Förderpreis“.  

    Hinweis an die Redaktionen: Fotos der Arbeiten der Preisträger sowie Portraitbilder können wir Ihnen gerne per E-Mail zusenden. Anruf genügt unter (02 11) 49 67 34/35. Sie finden die Fotos auch im Internet zum Download unter www.aknw.de, Rubrik „Presse / Download“.

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