Versorgungswerk der AKNW verabschiedet Hauptgeschäftsführer Hans Kopicki nach 30 Jahren

„Das Versorgungswerk ist sein Baby, und er hat es nicht nur erfolgreich großgezogen, sondern auch dafür gesorgt, dass es sich hervorragend entwickelt hat.“ Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und Vorsitzende des Verwaltungsausschusses des Versorgungswerks der Architektenkammer NRW, fand lobende Worte für Hans Kopicki. Der Gründungs-Geschäftsführer des Versorgungswerks war zum Jahreswechsel in den Ruhestand getreten und wurde am 15. Januar in festlichem Rahmen in Düsseldorf verabschiedet.

20. Januar 2009von ros

Weggefährten, langjährige Geschäftspartner und Mitarbeiter zollten dem versierten Diplomkaufmann ihren Dank und ihre Anerkennung für ein „Lebenswerk“, auf dessen Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit sich die Architektinnen und Architekten aus NRW, Hessen, dem Saarland und Bremen sowie die nordrhein-westfälischen Ingenieurinnen und Ingenieure jederzeit verlassen können. Unter den Gästen waren u. a. der Vorsitzende des Landtagsausschusses für Bauen und Verkehr, Wolfgang Röken, für die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen Prof. Wolfgang Bremmer (ehemaliger Präsident), für den Aufsichtsausschuss dessen Vorsitzender Rolf Vollmer sowie Joachim Exler aus Hofheim und weitere Mitglieder aus NRW, Helmut Schmidt für den Verwaltungsausschuss, für die Architektenkammer des Saarlandes Walter Schwarz-Paqué, für die Ingenieurkammer-Bau NRW Dr. Wolfgang Appold sowie Repräsentanten großer Bankhäuser und Versicherungen.1979, knapp zehn Jahre nach Gründung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, wurde das Versorgungswerk ins Leben gerufen. Hans Kopicki, der als Kaufmann in der Versicherungswirtschaft Erfahrungen gesammelt hatte, wurde als Geschäftsführer eingestellt. „Ich stand vor der Aufgabe, allein an meinem Schreibtisch eine Rentenkasse für die nordrhein-westfälische Architektenschaft aus der Taufe zu heben“, erinnerte sich Kopicki in seiner Abschiedsansprache. Dies sei nicht nur organisatorisch eine große Herausforderung gewesen, sondern auch, weil die Architektinnen und Architekten „als selbstständige Freigeister“ zunächst wenig Interesse an einer „Zwangsversicherung“ gehabt hätten. „Da war viel Überzeugungsarbeit zu leisten.“ Es gelang dem damals 35-jährigen Kaufmann aber nicht nur, ein erfolgreiches Versorgungswerk für die nordrhein-westfälischen Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner aufzubauen; auch die Berufskollegen anderer Bundesländer schlossen sich bald dem NRW-Erfolgsmodell an. Zuletzt traten die Ingenieurinnen und Ingenieure aus NRW dem Versorgungswerk bei, das heute die Altersversorgung für mehr als 40 000 Mitglieder verwaltet und vermehrt.„Man kann getrost von einer Erfolgsgeschichte sprechen“, urteilte AKNW-Präsident Hartmut Miksch in seiner Festansprache.Das größte der berufsständischen Architektenversorgungswerke in Deutschland verwaltet ein Vermögen von insgesamt rund fünf Milliarden Euro. „Hans Kopicki ist es gelungen, dieses gewaltige Vermögen mit einer kleinen, aber hervorragenden Mannschaft produktiv und gewinnbringend zu managen“, betonte Hartmut Miksch. Das Versorgungswerk der Architektenkammer NRW weise seit Jahren den im Vergleich mit ähnlichen Institutionen niedrigsten Verwaltungskostensatz auf.Der so Geehrte griff diese Vorlage in seiner launigen Antwortrede auf und stellte den Dank an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an erste Stelle. Ohne ein gutes Team könne der beste Geschäftsführer nur wenig bewirken. „Ich hatte immer hervorragende Kolleginnen und Kollegen - was nicht weiter verwundert, schließlich habe ich sie allesamt ausgewählt und eingestellt“, merkte Kopicki schmunzelnd an. Überhaupt bewies der langjährige - „bis vor wenigen Tagen noch erste und einzige“ - Hauptgeschäftsführer des Versorgungswerks Humor und Freude an ironischen Spitzen. Von den vielen lobenden Worten zeigte sich der scheidende Hauptgeschäftsführer des Versorgungswerks beeindruckt. „Ich bin ja in den vergangenen Monaten schon von verschiedenen Gremien in den Ruhestand verabschiedet worden“, merkte Hans Kopicki an. Gerührt habe ihn vor allem der warmherzige Abschied, den ihm die Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen auf ihrer jüngsten Sitzung im Oktober 2008 in Königswinter bereitet habe. „Ich war von dem lang anhaltenden Applaus und den vielen lieben Worten überrascht und tief bewegt.“ Auch nun, am Tag des endgültigen Abschieds aus dem aktiven Berufsleben, stehe er mit gemischten Gefühlen vor den Kollegen und Weggefährten.Eine Empfindung, die der Laudator des Abends aus eigener Anschauung gut nachvollziehen konnte. „Ich weiß, dass der Grad zwischen Laudatio und Nachruf ein schmaler ist“, begann Manfred Breuckmann die Lobrede auf den Neu-Pensionär. Der beliebte WDR-Sportmoderator und Fußballkommentator hatte erst wenige Wochen zuvor seine aktive Laufbahn beendet. „Danach ist viel gesagt und geschrieben worden, bei dem ich dachte: Hallo, ich bin doch noch da!“ Man fühle zugleich Wehmut und Demut, angesichts der vielen wohlmeinenden Worte. „Manni“ Breuckmann riet dem jungen Ruheständler, die neue Freiheit bewusst zu genießen. „Das Unwort der letzten Jahre ist für mich ‚Unruhestand’. Damit wird einem suggeriert, man müsse mit vollem Einsatz weiter machen wie bisher. Das ist Unsinn“, meinte der passionierte Radiomann. Es sei eine Freude, ganz entspannt „den Fuß vom Gas zu nehmen“ und sich auch mal einfach treiben zu lassen. Nicht das Ziel sei jetzt mehr wichtig, sondern allein der Weg dahin. Der neue Hauptgeschäftsführer des Versorgungswerks, Thomas Löhning, gelernter Bankkaufmann und studierter Diplomkaufmann, übernahm am 1. Januar die Amtsgeschäfte von Hans Kopicki. Mit dem ausdrücklichen „Segen“ seines Vorgängers, der sich überzeugt zeigte, „sein Versorgungswerk“ in gute und kompetente Hände zu übergeben. Löhning hatte über zehn Jahre die Organisations-Abteilung der Architektenkammer NRW geleitet. Auch AKNW-Präsident Hartmut Miksch hob hervor, dass Kopicki das Versorgungswerk „in hervorragendem Zustand einem Nachfolger übergibt, bei dem wir die Renten in guter Hand wissen“. Der scheidende Hauptgeschäftsführer Hans Kopicki wurde an seinem Abschiedsabend noch vielfach gewürdigt und geehrt. Unter anderem hob Michael Jung für die Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV) hervor, dass Hans Kopicki immer ein „ehrlicher, konstruktiver“, bisweilen auch streitbarer Partner in der Zusammenarbeit der deutschen Versorgungswerke gewesen sei, dessen Argumente Gewicht gehabt hätten. Für seine langjährige Mitarbeit in der ABV überreichte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Hans Kopicki die ABV-Ehrenschale.Das Versorgungswerk bedankte sich bei Hans Kopicki mit einem persönlichen Geschenk. Um dem kulturell interessierten Ex-Hauptgeschäftsführer den neugewonnenen Abstand zur alten Tätigkeit zu erleichtern, wurde ihm und seiner Frau ein Reisegutschein übergeben. Hans Kopicki selbst hatte sich den Abschied unspektakulärer gewünscht, zeigte sich doch aber sehr bewegt von der spürbaren Sympathie und Dankbarkeit, die ihm die Gäste entgegen brachten. Er hatte die Veranstaltung unter das Motto „Abschied mit Herz“ gestellt und als Präsent um eine Spende für das Team von Prof. Dr. Thomas Kohl von der Uni-Klinik Bonn gebeten. Der Leiter des Deutschen Zentrums für Fetalchirurgie und minimal-invasive Therapie bemüht sich mit seinem Team darum, Föten mit einer schweren Organfehlbildung oder Kreislaufstörung im Mutterleib zu operieren. (Info: www.uniklinik-bonn.de/dzft). Mit Unterstützung des Versorgungswerks konnte Hans Kopicki an Prof. Dr. Kohl einen Scheck über 8000 Euro überreichen. Und wie geht es weiter für den Pensionär? Neben der angestrebten Reise wird Hans Kopicki dem Versorgungswerk weiterhin mit seinem Sachverstand als wirtschaftlicher Berater erhalten bleiben. Er übernimmt einen Sitz im Verwaltungsausschuss des Versorgungswerks der Architektenkammer NRW.

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