Vorstand rät zu verstärktem Engagement in der Bauüberwachung

Vorstand: Qualitätssicherung am Bau

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen will ihre Mitglieder verstärkt in der öffentlichen Wahrnehmung als Experten rund um das Bauen positionieren. Dazu ist es nach Auffassung des Kammervorstands wichtig, dass Architektinnen und Architekten sich mit Nachdruck in die Diskussion um die Prüfung von „Qualität am Bau“ einbringen.

16. März 2006von ros

Der TÜV-Süd, die DEKRA und andere Anbieter bemühen sich bereits seit einigen Jahren darum, sich im Markt der Bauträger-Häuser als „Bau-Controller“ zu etablieren. „Der Architekt ist als Partner des Bauherrn der richtige Ansprechpartner für die Aufgabe, einen Hauserwerb vom Abschluss des Kaufvertrages bis zur Bauabnahme zu begleiten“, betonte Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer NRW, in der März-Sitzung des Kammervorstands. Die AKNW wird entsprechende Informationen für die Mitglieder erstellen und über ihre Akademie im Herbst dieses Jahres ein Schulungspaket anbieten. Mitglieder, die bereits „Baubegleitende Qualitätskontrollen“ durchführen, können diese Dienstleistung ab sofort als Arbeitsschwerpunkt in der Architektenliste hier auf den Internetseiten der Kammer (Rubrik "Mitglieder / Architektenliste") vermerken. Wenn genügend Kammermitglieder durch einen entsprechenden Eintrag oder die Teilnahme an Schulungsveranstaltungen ihr Interesse an diesem Arbeitsfeld deutlich gemacht haben, wird die Architektenkammer öffentlich aktiv für diese Dienstleistung der Architekten werben.Fehlbelegungsabgabe aufheben!

Der Kammerpräsident berichtete dem Vorstand über eine Anhörung des Landtags, die am 2. März stattgefunden hatte und in der die geplante Abschaffung der Ausgleichsabgabe im sozialen Wohnungsbau debattiert wurde. Er habe in der Anhörung deutlich gemacht, dass die Abschaffung der Fehlbelegungsabgabe nach Auffassung der AKNW eine angemessene Antwort auf den Rückgang der Miet- und Belegungsbindungen im Bestand sei, so Miksch. Darüber hinaus habe er gegenüber den Abgeordneten deutlich gemacht, dass der Verzicht auf die Abgabe ein wichtiges Instrument darstelle, um Mieter, deren wirtschaftliche Situation sich wieder verbessert hat, in Beständen des geförderten Wohnungsbaus zu halten - was vielfach einen stabilisierenden Effekt für die Nachbarschaften bedeute. 

Neue Landeswettbewerbe 2006

Innovative städtebauliche Konzepte zu entwickeln und in der Praxis zu erproben, ist das Ziel der „Landeswettbewerbe“, die seit einigen Jahren vom NRW-Bauministerium in Kooperation mit der Architektenkammer NRW durchgeführt werden. Nach den erfolgreichen Verfahren im vergangenen Jahr zum Thema „Innovatives Wohnen in der Stadt“ stimmte der Vorstand der AKNW der Durchführung zweier neuer Wettbewerbe in diesem Jahr durch. Zu entwickeln sind Projekte, die das „Wohnen im Alter auf innerstädtischen Flächen“ in vorbildlicher Weise thematisieren. Die Auslobung wird Mitte 2006 erfolgen.  

„60 Jahre Architektur in NRW“

Die Architektenkammer NRW wird sich mit eigenen Aktivitäten in die Feierlichkeiten zum 60jährigen Bestehen des Landes Nordrhein-Westfalen einbringen. Der Vorstand beschloss die Produktion einer Ausstellung zum Thema „60 Jahre Architektur in NRW“, die einen umfassenden Überblick über Entwicklungen in Architektur und Städtebau der vergangenen Jahrzehnte bieten soll. 

Architektenkongress auf Lindau

Nach den mit großer Resonanz verlaufenden Internationalen Architektenkongressen der AKNW auf Jersey (2003) und Usedom (2005) wird die Architektenkammer NRW auch im Jahr 2007 einen „Inselkongress“ durchführen. Die Fachtagung soll vom 6. - 10. Juni 2007 in Lindau, das auf der Insel im Bodensee liegt, stattfinden. Zu den Internationalen Kongressen der Kammer kamen in den vergangenen Jahren jeweils rund 400 Architekten und Gäste.

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