Vorstand diskutiert Ergebnisse zur Wahl der IX. Vertreterversammlung der AKNW

Vorstand: Resümee der Kammerwahl 2005

Das aktuelle Ergebnis der Kammerwahl stand im Mittelpunkt der Dezember-Sitzung des Vorstands der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Kritisch erörterten die Vorstandsmitglieder dabei vor allem den Rückgang der Wahlbeteiligung im Vergleich zur letzten Kammerwahl im Jahr 2000.

16. Dezember 2005von Jörg Wessels

„Wenn diesmal rund sechs Prozent weniger Mitglieder ihre Stimme abgegeben haben, dann mag das wohl an einer gewissen Wahlmüdigkeit gelegen haben - aber wir dürfen dennoch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, kommentierte Kammerpräsident Hartmut Miksch den Rückgang der Wahlbeteiligung. Schließlich sei die Höhe der Wahlbeteiligung ein wichtiger Gradmesser für die Akzeptanz der Institution bei den Mitgliedern. Man müsse sich selbstkritisch fragen, welche Gründe es für die Wahlabstinenz vieler Mitglieder gebe.

„Wir verstehen das Wahlergebnis als klares Signal, verstärkt auf unsere Mitglieder zuzugehen“, so Miksch. Die AKNW werde den Mitgliedern den hohen Stellenwert der berufsständischen Selbstverwaltung und die Bedeutung einer schlagkräftigen berufspolitischen Interessenvertretung noch besser verdeutlichen. Zudem müsse der reale Nutzwert, den die Kammerarbeit für die Mitglieder hat, intensiv kommuniziert werden. Eine höhere Wahlbeteiligung sei auch wichtig, weil dadurch die Kammer als Selbstverwaltungsinstitution legitimiert und gestärkt werde. 

Dialog mit Hochschuldekanen

Der Vorstand befasste sich im Weiteren mit den Ergebnissen eines Gesprächs, das das AKNW-Präsidium Ende November mit Dekanen und Pro-Dekanen nordrhein-westfälischer Hochschulen geführt hatte. Gegenstand der Gesprächsrunde war ein Informations- und Meinungsaustausch über den aktuellen Stand der Studienreform an den Architektur-Fakultäten und die unterschiedlichen Konzepte, die von den Hochschulen bei der Umstellung auf konsekutive Studienabschlüsse (Bachelor/Master) verfolgt werden.

Kontrovers diskutiert wurde insbesondere die Einführung von sechssemestrigen Bachelor-Studiengängen im Fach Architektur. Das AKNW-Präsidium vertrat nachdrücklich die Ansicht, dass eine qualifizierte Ausbildung von Architekten in diesem kurzen Zeitraum nicht möglich sei. Kritisiert wurde vom Präsidium auch, dass es für Absolventen mit sechssemestrigem Bachelor-Abschluss kein Berufsbild gebe. Einvernehmen zeigte sich demgegenüber in der allgemeinen Einschätzung von Kammer- und Hochschulvertretern, dass ein sechssemestriger Bachelor-Abschluss nicht zur Eintragung in die Architektenliste befähige. - Das Präsidium der AKNW wird den Dialog mit Vertretern der Hochschulen Anfang 2006 fortsetzen.  

Tag der Architektur: Stadtplaner

Die AKNW will erreichen, dass die Fachrichtung „Stadtplanung“ sich verstärkt am „Tag der Architektur“ beteiligt. Ab 2007 sollen die Anforderungen für die Teilnahme so modifiziert werden, dass Angehörige dieser Fachrichtung - die auch bislang schon mit konkreten Objekten teilnehmen konnten - diese publikumswirksame Veranstaltung noch besser als Plattform für die Präsentation ihrer planerischen Arbeit und für die Darstellung ihres Leistungsangebots nutzen können. Der Vorstand beauftragte den zuständigen Fachausschuss, entsprechende Vorgaben zu erarbeiten. Voraussetzung für die Beteiligung von Stadtplanern sei eine geeignete Form für die Visualisierung des jeweiligen Projekts, die sich in das allgemeine Veranstaltungsformat einfügt. 

Kontrolle der Fortbildungspflicht

Seit Anfang 2005 sind die Mitglieder der AKNW gesetzlich verpflichtet, sich fortzubilden. Pro Kalenderjahr ist eine Mindestzahl von acht Unterrichtsstunden nachzuweisen. Ab dem kommenden Frühjahr wird die Kammer erstmals die Nachweise der Mitglieder für das Fortbildungsjahr 2005 überprüfen. Hierzu ist die AKNW nach dem Baukammerngesetz verpflichtet. Die Überprüfung der Fortbildungsnachweise erfolgt auf Grundlage einer Zufallsstichprobe in Höhe von zehn Prozent der Grundgesamtheit aller Kammermitglieder. Generell anerkannt sind Fortbildungsveranstaltungen der Akademie der AKNW sowie von anderen Architekten- und Ingenieurkammern.

Teilen via