Weniger Konsum, mehr Gemeinschaft
Volles Haus herrschte am 8. Januar in der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen: Die RWTH Aachen war mit ihrem kompletten dritten Studiensemester zu Gast - 240 junge Planerinnen und Planer. Der Besuch fand im Rahmen eines dreitägigen Workshops statt, den die Studierenden unter Leitung von Bauassessor Stefan Krapp, Koordinator des RWTH-Lehrstuhls für Städtebau und Entwerfen, in Düsseldorf durchführten. Ziel des Abends war es, die Kammer mit ihren Aufgaben und Dienstleistungen kennen zu lernen.
Christof Rose, stellvertretender Geschäftsführer und Kommunikationsleiter der AKNW, unterstrich in seiner Präsentation vor allem die berufspolitische Bedeutung der Kammerarbeit für den Berufsstand und ermutigte die Studierenden auf ihrem Weg, „Teil der starken Gemeinschaft der Architektinnen und Architekten in Nordrhein-Westfalen“ zu werden. „Ihr habt Euch einen Beruf ausgesucht, der unser aller Lebenswelt jeden Tag gestaltet und beeinflusst“, betonte Christof Rose.
Mindset und Projekte von kadawittelfeld
Eine Aussage, die von Gerhard Wittfeld eindrucksvoll bekräftigt wurde. Der Aachener Architekt stellte das Mindset und die Arbeitsweise des Büros kadawittfeldarchitektur vor, das mit 160 Mitarbeitenden und vielen markanten Bauprojekten im gesamten europäischen Raum zu den prägenden Architekturbüros in Nordrhein-Westfalen gehört.
„Unsere Ziele sind, klimasensibel und mit sozialer Verantwortung zu planen und zu bauen“, erklärte Gerhard Wittfeld. Sein Büro setze auf ein dialogisches Arbeiten, sowohl intern als auch in der Kommunikation mit Auftraggeber*innen und der jeweils einzubeziehenden Bevölkerung.
Sozial orientierter Wohnungsbau
Wittfeld illustrierte das Vorgehen an zwei Beispielen aus dem Wohnungsbau, dem Projekt „Freiraum Maxglan“ in Salzburg sowie dem aktuell laufenden Vorhaben „NeuLand Neuss“: Hier entsteht auf einem 10,5 Hektar großen Konversionsareal direkt am Neusser Hauptbahnhof ein urbanes Quartier mit 450 Wohnungen in unterschiedlichen Größen und Wohnformen für alle Generationen. „Rund ein Drittel der neuen Wohnflächen sind öffentlich gefördert“, unterstrich Wittfeld. Das Quartier erfülle zudem hohe Nachhaltigkeitsanforderungen und sei bereits als „KlimaQuartier.NRW“ ausgezeichnet worden.
„Wir sind ein großer Fan des Gebäudetyp-E“, erklärte Gerhard Wittfeld gegenüber den Nachwuchsarchitekt*innen in Düsseldorf. kadawittelfeldarchitektur versuche stets, möglichst reduziert und einfach zu bauen. So betrage beim Projekt Neuland Neuss die durchschnittliche Wohnungsgröße 29 m2 - 40 Prozent weniger als die Durchschnittsfläche. Zugleich seien Lage, Infrastruktur und das ökologische Profil des Projektes so attraktiv, dass der Investor mutigen Planungsideen des Architekturbüros gefolgt sei. „Weniger Konsum, mehr Gemeinschaftssinn“, gab Wittfeld den jungen Planer*innen als Empfehlung mit auf den Weg.
Infos und Veranstaltungstermine rund um die Kampagne der AKNW für junge Planerinnen und Planer finden sich unter www.junior-architekt-in.de
Teilen via