Warum die AKNW mit einer Vielzahl von Veranstaltungen die Themen der Architektenschaft in die breite Öffentlichkeit trägt

Willkommen im Architektursommer NRW!

Es ist schon lange nicht mehr so intensiv über Architekturfragen diskutiert worden, wie das in den letzten Monaten der Fall war. Das gestiegene grundsätzliche Interesse der Öffentlichkeit bietet uns die Möglichkeit, die noch fachlich orientierten Diskussionen aufzugreifen, auszuweiten und in die breite Öffentlichkeit zu transferieren. - Ein Kommentar von AKNW-Vizepräsident Reiner Fuest

14. Mai 2007von Reiner Fuest

Liebe Kollegin,
lieber Kollege, 

es ist schon lange nicht mehr so intensiv in der breiten Öffentlichkeit über Architekturfragen diskutiert worden, wie das in den letzten Monaten der Fall war. Spektakuläre Bauwerke wie der neue Lehrter Bahnhof in Berlin oder die Elbphilharmonie in Hamburg tragen ebenso dazu bei wie der kontroverse Diskurs über die Nachempfindung historischer Fassaden in Berlin, Braunschweig und Frankfurt und die städtebaulich geprägten Debatten über neue Einkaufszentren und Bahnhofsmalls in verschiedenen Großstädten unseres Bundeslandes.

Die Freude über diesen Architekturboom in Magazinen und Feuilletons darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die große Mehrheit der Deutschen weiterhin von Architekturthemen allenfalls am Rande berührt wird. Diese Diagnose muss uns immer wieder aufrütteln und zu neuen Anstrengungen ermuntern, auch den Architektur-Endverbraucher, den Häuslebauer und Mieter, zu erreichen. Das gestiegene grundsätzliche Interesse der Öffentlichkeit bietet uns die Möglichkeit, die noch fachlich orientierten Diskussionen aufzugreifen, auszuweiten und in die breite Öffentlichkeit zu transferieren.

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen brennt dazu in diesem Frühjahr und Sommer ein wahres Feuerwerk von Veranstaltungen ab, mit denen wir jeweils unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, die aber in toto einen wahren „NRW-Architektursommer“ ergeben. Lassen Sie mich kurz einige Beispiele nennen:
Unser Kongress zum Thema „Schulraum - Lebensraum“ mit über 600 Teilnehmern hat im April Lehrer und Verantwortliche in der Schulverwaltung des Landes für Fragen der baulichen Qualität und Wirkung unserer Schulen sensibilisiert. Unsere aktuellen Ausstellungen in Berlin („60 Jahre Architektur in NRW“) und in Düsseldorf („Glaskunst in der Architektur“) fördern das Verständnis eines kulturell interessierten Publikums für die Qualität von Architektur und der Leistung der nordrhein-westfälischen Architektenschaft. Die Architektenforen auf Messen („FARBE 2007“ im April, „interzum“ im Mai) stehen für einen bundesweiten und internationalen Austausch und stellen Kontakte zu Handwerkern und Produzenten her.

Aber auch der individuelle, private Bauherr rückt immer stärker in den Fokus: Mit dem „Tag der Architektur“ bietet die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen am 16. und 17. dieses Monats erneut die Möglichkeit an, neue und erneuerte Architektur hautnah zu erleben und ohne Schwellenängste auf andere Bauherren und ihre Architekten zugehen zu können, sich in lockerem Rahmen auszutauschen, Ideen und Fragen ungezwungen zu diskutieren. Der große Erfolg des Tags der Architektur mit seinen jährlich mehreren zehntausend Besuchern und auch die intensive Nachfrage nach den Bauherrenhandbüchern der AKNW hat uns bewogen, ab dem Herbst 2007 auch „Bauherrenseminare“ anzubieten. Die Veranstaltungsreihen, die dezentral im ganzen Land stattfinden werden, sollen privaten Häuslebauern vermitteln, dass hohe Architekturqualität und individuelle Planung auch im Segment des privaten Wohnhausbaus zu einem vernünftigen Preis realisierbar sind.

Zum „Architektursommer 2007“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen gehört auch der Architektenkongress, zu dem sich vom 6. bis zum 10. Juni mehrere hundert Kolleginnen und Kollegen in Lindau am Bodensee treffen. Die Fachdiskussionen, die dort mit Experten der verschiedensten Disziplinen und mit Politikern geführt werden, dienen dem gleichen Ziel wie die zahlreichen anderen erwähnten Veranstaltungen:
Sie verdeutlichen einer breiten Öffentlichkeit die gesellschaftliche Relevanz und den Wert, den die Arbeit der nordrhein-westfälischen Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner für die Baukultur in diesem Land darstellt. Und sie vermitteln Freude an guter Architektur und zukunftsfähiger städtebaulicher Planung. An dieser Vermittlungsarbeit mitzuwirken, sind wir alle eingeladen und aufgefordert! 

In diesem Sinne grüßt Sie

Ihr    

Reiner Fuest
Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
fuest@aknw.de

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