Verantwortlich für die Akademie der Architektenkammer NRW gGmbH (v. r.): AKNW-Vorstandsmitglied Heinrich Pfeffer (Vors. Fachbeirat), AKNW-Präsident Ernst Uhing (Vors. Aufsichtsrat) und Klaus-Dieter Grothe (Geschäftsführer Akademie) mit Wirtschaftsprüfer Ralf Sieben (Dr. Stallmeyer GmbH) – Foto: Christof Rose/Architektenkammer NRW

Akademie AKNW digital

Die Corona-Krise hat die Akademie der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in erheblicher Weise getroffen. Im vergangenen Jahr hingegen konnte die Akademie den höchsten Umsatz und das größte operative Ergebnis in ihrer Geschichte erzielen. „Es freut mich außerordentlich, dass unsere Mitglieder und auch viele Gäste die Qualität unserer Fort- und Weiterbildungsangebote so aktiv annehmen und nutzen“, resümierte Ernst Uhing, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Akademie der AKNW und Präsident der Architektenkammer NRW. „Es ist eine großartige Leistung, dass unser Akademieteam innerhalb weniger Wochen den Seminarbetrieb nun auf online-Angebote umstellen konnte.“

09. Juli 2020von Christof Rose

In seinem Bericht vor dem Aufsichtsrat der Akademie stellte Geschäftsführer Klaus-Dieter Grothe zunächst die Jahresbilanz für 2019 vor. Das kontinuierliche Wachstum des Akademieangebotes seit ihrer Gründung 2004 zeigte Grothe in einigen Kennzahlen auf.

Ein Drittel mehr Teilnehmer in drei Jahren
So habe sich die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den letzten drei Jahren um rund 30 Prozent erhöht. Die Zahl der Veranstaltungen stieg seit 2016 von 296 auf 357 Angebote im Jahr, die an 22 Standorten auch dezentral im Land Nordrhein-Westfalen angeboten werden.
Zu den vielen aktuellen Themen kamen in den letzten Jahren auch „Dauerbrenner“, die kontinuierlich nachgefragt wurden. Dazu gehörte das „Barrierefreie Planen und Bauen“, das seit 2006 als Fortbildungsveranstaltung angeboten wird und inzwischen von rund 9000 Teilnehmern wahrgenommen wurde. Seit drei Jahren ist auch die Novellierung der Landesbauordnung ein Dauerbrenner mit insgesamt 8500 Teilnehmern.
Insgesamt führte die starke Nachfrage dazu, dass die Akademie der Architektenkammer NRW erstmals seit ihrem Bestehen Umsatzerlöse von mehr als zwei Millionen Euro erzielte.

Projekt „Phönix“: Neustart digital
Auch das Jahr 2020 sei mit großem Zuspruch gestartet. „Corona bedeutete für uns einen harten Cut“, stellte der Geschäftsführer der Akademie fest. Mit dem Verbot von Bildungsveranstaltungen ab dem 17. März habe das Programm bis zum 19. April 2020 vollständig abgesagt werden müssen. Das Akademie-Team startete sofort mit der Entwicklung zulässiger Alternativen. „Mir war es ein besonderes Anliegen, die Arbeitsplätze unserer bewährten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern“, unterstrich Geschäftsführer Klaus-Dieter Grothe. Mit dem Projekt „Phönix“ habe sich die Akademie vorgenommen, kurzfristig Seminare auf online-Vermittlung umzustellen, Skripte zum Download anzubieten, die Teilnahme an den Seminaren auf hohem Niveau zu ermöglichen. „Wir wollen die Krise als Chance nutzen, um neue Seminarformen zu erproben und auch langfristig von dieser Erfahrung zu profitieren.“ Bis zum Herbst 2020 würden mehr als 100 Fortbildungsveranstaltungen als Online-Seminare angeboten worden sein. Vor diesem Hintergrund sei er optimistisch, so Klaus-Dieter Grothe, dass die Akademie bis zum Jahresende kostendeckend werde arbeiten können und ihren Aufgaben vollumfänglich werde nachkommen können.

Stabile wirtschaftliche Lage
Aus wirtschaftlicher Sicht bestätigte Ralf Sieben von der Dr. Stallmeyer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Richtigkeit des Jahresabschlusses der Akademie. Die Vermögenslage und Auf-stellung der Akademie der Architektenkammer NRW seien stabil, sodass auch er davon ausgehe, dass die Akademie die Corona-Krise werde meistern können. „Die Akademie zeichnet sich durch eine solide Haushaltspolitik und eine nach wie vor gute Eigenkapitalquote von 71,9 % aus“, stellte der Wirtschaftsprüfer fest.

Vermittlung des BIM-Standards
Der Aufsichtsrat der Akademie der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen dankte Klaus-Dieter Grothe und seinem Team für den außergewöhnlichen Kraftakt, den die Online-Umstellung bedeutete. „Unsere Akademie stand Mitte März vor einem Abgrund“, resümierte AKNW-Präsident Ernst Uhing. „Es war ein unglaublicher Kraftakt, diesen zu überwinden und das Team immer wieder zu motivieren.“ Großes Lob gab es auch für das Engagement der Akademie für die Weiterentwicklung des BIM-Standards deutscher Architekten- und Ingenieurkammern. Die Akademie nahm im Frühjahr 2020 an einer beschränkten Ausschreibung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) für BIM-Seminare teil. „Es ist ein wichtiges Signal, dass die Fachleute in diesem Bereich von uns geschult werden sollen und nicht von Dritten“, unterstrich Aufsichtsratsmitglied Martin Müller, der auch Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer ist.

Fortbildung bleibt wichtig in Corona-Zeiten
Für den Fachbeirat der Akademie erklärte dessen Vorsitzender Heinrich Pfeffer, dass die Zusammenarbeit zwischen Fachbeirat und Akademie-Geschäftsführung äußerst konstruktiv sei. Auch Pfeffer dankte im Namen des Fachbeirats für die besondere Arbeit des Akademieteams in der schweren Zeit der Corona-Pandemie. „Es ist für unsere Mitglieder außerordentlich wichtig, sich gerade in dieser Phase über Online-Angebote qualifiziert fortbilden zu können.“

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