Vortragsabend und Vernissage: Wohnexperimente der 1960er und 1970er Jahre

In den 1960er und 1970er Jahre entstand eine Vielzahl architektonisch visionärer Ideen, die das Ideal in sozialer und struktureller Hinsicht anstrebten. Einige dieser Entwürfe blieben Utopien, andere wurden gebaute Realität. Unter dem Titel „Learning from Utopia“ widmet der Fachbereich Architektur der FH Dortmund am 30. April 2019 diesem Thema einen Vortragsabend.

27. Februar 2019

Die Erkenntnisse aus diesen Wohnbauexperimenten - verbunden mit dem Wissen um künftige gesellschaftliche Herausforderungen – bieten die Gelegenheit, die damaligen Entwicklungen und Ideen neu zu überprüfen. Dabei geht es vor allem um die Frage, welche wesentlichen gesellschaftlichen und architektonischen Ideen den "Wohnutopien" der späten Nachkriegszeit innewohnten, und ob und wie diese Ideen heutzutage den Diskurs über das Wohnen bereichern und als Impulse die erstarrten Wohnvorstellungen unserer Zeit beleben können. Welche Gründe mögen ein Scheitern oder Gelingen der damaligen Experimente bewirkt haben und welche der Ideen besitzen in Bezug auf heutige Anforderungen im Wohnungsbau noch Gültigkeit und sollten weiterentwickelt werden? Themen wie der demografische Wandel und Migration, die fortschreitende Digitalisierung, die Ressourcenverknappung, sich verändernde Mobilitätskonzepte und Mietpreisexplosionen in Ballungsräumen sind nur einige Aspekte, die es lohnenswert erscheinen lassen, sich den damaligen Visionen mit einem neuen Blick zu widmen.

Es referieren Jan Kucera (Architekt und Stipendiat der Stiftung Deutscher Architekten), der zur architektonischen Qualität des städtischen Nachkriegswohnungsbaus in Nordrhein-Westfalen promoviert und mit seinen Büropartnern zu aktuellen Fragen des städtischen Wohnungsbaus arbeitet, und Prof. Axel Humpert (BHSF Architekten Zürich München, Professor an der FHNW in Muttenz), der über seine Erfahrungen und Rückschlüsse als Mieter in Neu-Belgrad berichten wird. Den Abschluss bildet ein Gespräch mit dem Architekten Richard J. Dietrich, der mit seinen Ideen in den 1960er und 1970er Jahren u. a. für den Bau der Metastadt in Wulfen verantwortlich zeichnete.

Der Abend findet in Kooperation mit dem Deutschen Werkbund Nordrhein-Westfalen statt und ist gleichzeitig die Vernissage zur Ausstellung "Learning from Utopia", in der die Ergebnisse des Integrierten Projektes von Prof. Diana Reichle und V. Prof. Dr. Alexandra Apfelbaum aus dem WS 2018/2019 vorgestellt werden.

Vortragsabend und Vernissage: "Learning from Utopia. Wohnexperimente der 1960er und 1970er Jahre"
am 30. April 2019 um 18.00 Uhr im Foyer des Fachbereichs Architektur der FH Dortmund.


Programm:

  • 18.00 Uhr     Begrüßung (V. Prof. Alexandra Apfelbaum)
  • Einführung zur Ausstellung (Prof. Diana Reichle)
  • 18.15 Uhr     "Und die Wohnidee?" (Jan Kucera)
  • 18.45 Uhr    "Блок 1" (Prof. Axel Humpert)
  • 19.15 Uhr    "Metastadt - Stadt der Zukunft?" (Richard J. Dietrich)
  • 19.30 Uhr    Podiumsgespräch mit Richard J. Dietrich und den Referenten
  • 20.15 Uhr    Ausklang

Programm (PDF)

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