40.000 Interessierte erlebten Architektur hautnah!
Rund 40.000 Besucher kamen in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr zum „Tag der Architektur“. Insgesamt 551 neue und erneuerte Häuser, Wohnungen, Parks und Gärten in 185 Städten und Gemeinden hatten am vergangenen Wochenende (26./27. Juni) für das interessierte Publikum offen gestanden; Architekten und Bauherren erläuterten vor Ort Planungsideen und Architekturkonzepte. „Das große Interesse der Öffentlichkeit an Architektur und Gartengestaltung zeigt, dass den Menschen in Zeiten der Globalisierung die gebaute Umwelt offenbar immer wichtiger wird“, resümiert der Präsident der Architektenkammer, Hartmut Miksch. Insbesondere Einfamilien- und Wohnhäuser erfreuten sich einer großen Nachfrage und verzeichneten teilweise mehr als 300 Besucher. Aber auch Parks und Gärten sowie Bürogebäude und öffentliche Bauten fanden das Interesse vieler Architekturfreunde. „Die Einladung der Architekten und Stadtplaner, am Tag der Architektur den Horizont zu weiten, wurde in großer Breite angenommen“, freut sich Hartmut Miksch.
„Horizonte“ lautete bundesweit das Motto zum diesjährigen Tag der Architektur. Nordrhein-Westfalen bot mit 551 zu besichtigenden Bauwerken und Objekten der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung im bundesweiten Vergleich das mit Abstand größte Angebot. Die größten Besucherfrequenzen wurden in Düsseldorf am neuen Hochhaus „SkyOffice“ (ingenhoven architekten) sowie in der ehemaligen „Rosfabrik“ in Aachen (Ziegelmayer Partner) verzeichnet, wo über 450 Interessierte urbanes Arbeiten bzw. neues städtisches Wohnen erleben wollten. Aber auch viele Einfamilienhäuser wie etwa das „Haus Kirsch“ in Köln (Kirsch Architekten) zählten mehrere hundert Besucher an den zwei Veranstaltungstagen. Bei herrlichstem Sommerwetter erfreuten sich insbesondere auch Hausgärten und Parkanlagen eines hohen Zuspruchs, etwa die Umgestaltung einer Hofwiese zum Bauerngarten in Aachen (Landschaftsarchitekt Hans Wirtz) mit 220 Gästen.
Der „Tag der Architektur“ ist dabei immer auch ein Seismograf für Entwicklungen, die das Planen und Bauen aktuell und in den nächsten Jahren bestimmen werden. So konnten die Besucher in diesem Jahr besonders viele Beispiele für die Fortentwicklung und Aufwertung von Altbauten und für Maßnahmen im Gebäudebestand kennen lernen: Modernisierungen von Wohnhäusern der 1960er und - 70er Jahre, An- und Aufbauten bei Einfamilienhäusern, energetische und gestalterische Verbesserungen von Mehrfamilienhäusern und Wohnsiedlungen, Aufwertungen älterer Gebäude durch Projekte im Bereich der Innenarchitektur und der Freiraum- und Gartengestaltung. Damit spiegelt der Tag der Architektur wider, was seit einigen Jahren Realität ist, nämlich dass - zumindest im Bereich des Wohnungsbaus - die großen Aufgaben und Herausforderungen in der Pflege und Fortentwicklung des Gebäudebestandes liegen.
Reges Interesse zeigten viele Architekturfreunde auch an gemeinschaftsorientierten Wohnprojekten sowie an Wohnangeboten für ältere Menschen. „Hier zeigen sich die Folgen des demografischen Wandels für unsere Wohnkultur“, kommentiert Kammerpräsident Miksch. „Moderne Alte wollen möglichst lange selbstbestimmt leben. Deshalb wächst der Bedarf an Kombiangeboten von Wohnen und Betreuung sowie an Wohngruppen.“
Eine Besonderheit war in diesem Jahr die Teilnahme gleich mehrerer Projekte der REGIONALE 2010 am Tag der Architektur. So wurde in der Kölner Innenstadt die „Archäologische Zone“ als Projekt der Stadtplanung präsentiert (Wandel Hoefer Lorch + Hirsch); in Leverkusen konnte die „Neue Bahnstadt Opladen“ besichtigt werden (B.A.S. Kopperschmidt + Moczala / Werkgemeinschaft Freiraum / Knight Architects / Hamerla, Ehlers, Gruß-Rinck, Wegmann / Heinrich Böll / u. a.); in Gummersbach konnte man das neue Stadtquartier „Steinmüller“ erleben. Auch die Teilnahme der Landesgartenschau in Hemer (Geskes.Hack Landschaftsarchitekten) bereicherte den Tag der Architektur 2010.
Alle Objekte der Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, die in diesem und in den vergangenen Jahren am Tag der Architektur zu sehen waren, können dauerhaft über eine Internet-Datenbank unter www.aknw.de/tda mit Fotos und vielen Detailangaben abgerufen werden. Dort kann man auch nach Städten selektiert recherchieren.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat den Tag der Architektur als Beitrag in die Landesinitiative StadtBauKultur NRW eingebracht.
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