Aktionsbündnis „Allianz für die Fläche“

Aktionsbündnis „Allianz für die Fläche“: Bauland Innenstadt - Flächenverbrauch in NRW reduzieren!

„Der Verbrauch von Freiflächen und Böden in Nordrhein-Westfalen muss reduziert und der Innenentwicklung Vorrang eingeräumt werden!“ Das forderte der Präsident der Architektenkammer NRW, Hartmut Miksch, heute auf dem Kongress „Bauland Innenstadt“ in Köln. Mehr als 250 Architekten, Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Fachleute aus den Planungsbehörden von Land und Kommunen diskutierten darüber, wie mit der wertvollen und endlichen Ressource „Boden“ sparsamer umgegangen werden kann. „In den vergangenen Jahren wurden täglich durchschnittlich Flächen in der Größe von 20 Fußballfeldern in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das ist zu viel, und dazu gibt es gute Alternativen“, betonte der Präsident der Architektenkammer.

09. März 2010

Der richtige Weg ist es aus Sicht der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, frei werdende und brachliegende Grundstücke in städtischen Lagen konsequent zu entwickeln und für Neubauvorhaben zu nutzen. Baulücken können geschlossen, großzügige Bebauungen verdichtet und vor allem Konversionsflächen erschlossen werden. In vielen Städten bieten ehemals industriell genutzte Areale sowie Flächen der Post und der Bahn die Möglichkeit, in zentralen Lagen attraktive Grundstücke für den Wohnungsbau oder auch Baugrund für Büro- und Gewerbenutzung zu erschließen. „Maßnahmen der Nachverdichtung und Baulückenschließung bieten zahlreiche Vorteile für Kommunen: Die bestehende Infrastruktur wird weiter genutzt, einzelne Stadtviertel erhalten vitalisierende Impulse und die Stadt wird insgesamt attraktiver und lebenswerter“, zeigte sich Kammerpräsident Miksch überzeugt. 

Auch ökonomisch ist die Nutzung innerstädtischer Brachen sinnvoll: Exemplarische Vergleichsrechnungen haben gezeigt, dass die Kosten für die Neuerschließung von Baugrund im Außenbereich oft um ein Vielfaches höher liegen als die Kosten für eine Umnutzung von Flächen in der Stadt. Eine Untersuchung des Büros Drees und Huesmann von zwei vergleichbaren Siedlungsprojekten hat ergeben, dass für die Entwicklung einer Wohneinheit im Außenbereich 26.008 Euro aufgewendet werden mussten; für eine vergleichbare Erschließung im Innenbereich lag der Wert bei 1.068 Euro je Wohneinheit.  

Die Veranstaltung „Bauland Innenstadt“ im Bürgerhaus Köln-Nippes wurde gemeinschaftlich von der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und unter Beteiligung des Ministeriums für Bauen und Verkehr des Landes NRW entwickelt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde anhand zahlreicher Beispiele aufgezeigt, dass bereits eine ganze Reihe von Instrumenten und Planungskonzepten zur Verfügung stehen, um überzeugende Alternativen zum Bauen im Außenbereich und auf der „grünen Wiese“ realisieren zu können. Ein vorsichtiger Umgang mit der Ressource Boden sei eine Verantwortung, „die alle Planungs- und Baubeteiligten heute gegenüber kommenden Generationen haben“, betonte der Präsident der Architektenkammer NRW, Hartmut Miksch.

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