NATURTEKTUR: Landschaftsarchitektur aus NRW wird in Brüssel präsentiert
Die Ausstellung NATURTEKTUR, die im Frühjahr 2010 in Düsseldorf auf großes Interesse traf, wird im Sommer 2010 in Brüssel zu sehen sein. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen präsentiert die Ausstellung vom 9. bis zum 27. Juni in der NRW-Landesvertretung bei der Europäischen Union. „Angesichts der ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und des demografischen Wandels in Westeuropa kommt landschaftsarchitektonischen Konzepten eine besondere Bedeutung zu“, betont Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Die Ausstellung NATURTEKTUR zeige, wie sich unsere Landschaft in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt hat und vor welchen Herausforderungen Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten gegenwärtig stehen. „Wir stellen damit zugleich die Leistungsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten vor einem internationalen Publikum unter Beweis“, erklärt der Präsident der Architektenkammer NRW.
„Landschaft ist heute ein rares und sensibles Gut, mit dem wir im Sinne der nachfolgenden Generationen verantwortungsvoll umgehen müssen“, erläutert der Präsident der Architektenkammer NRW, Hartmut Miksch, den Hintergrund der Ausstellung NATURTEKTUR. In einem dicht besiedelten und bebauten Land wie Nordrhein-Westfalen komme der gezielten Planung und Gestaltung von Naturräumen, Landschaften und Nutzflächen nicht nur ökologische und ökonomische, sondern zunehmend auch eine soziale Funktion zu. Entsprechend befasst sich NATURTEKTUR in 13 Themenfeldern mit aktuellen Fragen der Gestaltung von städtischen Gemeinschaftsparks- und -anlagen, dem Erholungswert von Natur, der Gestaltung von Freizeit- und Spielflächen sowie der Verbindung von Natur und Kultur.
Ein zentrales Aufgabenfeld stellt für die Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten der Umgang mit durch menschliche Eingriffe beschädigten Naturräumen dar. „Weltweit verlieren die Räume der Industrielandschaft ihre Funktion und stehen zur Disposition“, so Lutz Lienenkämper, Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, der anlässlich der Vernissage in Brüssel ein Grußwort sprechen wird. Mit landschaftsarchitektonischen Konzepten könnten diese Flächen aufgewertet werden. „NRW hat sich schon früh den Herausforderungen der Umstrukturierung gestellt, zum Beispiel mit dem Landschaftspark Duisburg-Nord, dem Garten der Erinnerung im Duisburger Innenhafen oder bei zahlreichen Haldenprojekten entlang der Emscher“, hebt Lienenkämper hervor. Diese und weitere Beispiele werden in der Ausstellung NATURTEKTUR konzeptionell und mit großen, attraktiven Fotografien vorgestellt.
Die Ausstellung NATURTEKTUR wurde kuratiert von Prof. Elizabeth Sikiaridi und Prof. Frans Vogelaar. „Durch die globalen Herausforderungen des postindustriellen Zeitalters und die dringenden Aufgaben in Zeiten wachsender ökologischer Probleme und des aufkommenden Klimawandels ist weltweit ein wachsendes Interesse an Landschaftsarchitektur zu erkennen“, glaubt Prof. Sikiaridi. „Da sich Nordrhein-Westfalen vergleichsweise früh und in innovativer Weise den Herausforderungen der Umstrukturierung gestellt hat, besitzt das Land einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit postindustrieller Landschaft. Aufgabe der internationalen Wanderausstellung NATURTEKTUR ist, dieses Know-how zu kommunizieren." Nicht die Präsentation von Einzelprojekten und Persönlichkeiten, sondern die Aufgaben und die Instrumente zur Qualifizierung von Landschaft im postindustriellen Zeitalter stehen dabei im Mittelpunkt.
Die Wahrnehmung von Landschaft wird neu reflektiert und weist Nordrhein-Westfalen als Hotspot der Landschaftsarchitektur aus. Von der Inwertsetzung historischer Parks und Landschaften über die Renaturierung von Industrie- und Bergbauflächen und die Planung von Agrarland bis hin zur Gestaltung städtischer Freiräume, von Gemeinschaftsgärten und urbanen Erholungsräumen - die Herausforderungen an die Landschaftsarchitektur sind vielfältig. Auch wichtige Zukunftsthemen wie der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser und die Kreation neuer „Energielandschaften“ für den Anbau nachwachsender Rohstoffe werden in der Ausstellung anhand innovativer Beispiele analysiert und diskutiert. Die Themen werden jeweils durch hochwertige Fotografien von Julian Roeder und Johannes Schwartz konzeptionell eingeführt.
Das Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Entwicklung der Ausstellung im Rahmen der Landesinitiative StadtBauKultur NRW unterstützt. Sie ist durchweg zweisprachig (Deutsch / Englisch) konzipiert und soll im Anschluss an die Präsentation in Brüssel an weiteren internationalen Standorten gezeigt werden. In Vorbereitung ist u. a. eine Ausstellung im Spätsommer 2010 in der europäischen Kulturhauptstadt Istanbul.
_________________________________________________________________________________
„NATURTEKTUR / naturetecture“
09.04.10 – 27.06.10
Landesvertretung NRW
Rue Montoyer 47, 1000 Brüssel
Teilen via