Architektenkammer und Bauministerium präsentierten gemeinsame Initiative

StadtBauKultur NRW: Aktionsprogramm für Architektur und Baukultur in Nordrhein-Westfalen läuft an

Unter dem Titel "StadtBauKultur NRW" haben die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes heute (09.11.01) ein umfassendes Aktionsprogramm gestartet, mit dem die Baukultur an Rhein und Ruhr gestärkt werden soll. "Wir wollen gemeinsam eine breite Diskussion über Architektur, Wohnen, Städtebau und Stadtgestaltung in Gang bringen", erklärten der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, und NRW-Bauminister Dr. Michael Vesper bei der Auftaktveranstaltung in Düsseldorf. Darüber hinaus werden Gelder bereit gestellt, um konkrete Projekte realisieren zu können. Laufzeit von StadtBauKultur NRW: 10 Jahre.

12. November 2002

StadtBauKultur NRW versteht sich als Plattform für aktuelle Themen in Architektur, Kunst und Bauwesen. Die Initiative will mit konkreten Projekten und neuen Investitionen lokale und regionale Ansätze zu einer Verbesserung von Stadtqualität fördern und eine anhaltende Diskussion um Bau- und Stadtkultur anstoßen. "StadtBauKultur NRW soll Zeichen setzen für zukunftsorientiertes Planen und Bauen in Nordrhein-Westfalen", erklärte NRW-Städtebauminister Vesper anlässlich der Eröffnung der Initiative, an der sich auch die Kommunalen Spitzenverbände, die Ingenieurkammer Bau, die IHKn in NRW, die Verbände der Bau- und Wohnungswirtschaft sowie Künstlerverbände beteiligen.

"Wir wollen, dass Architektur zu einem ständigen öffentlichen Gesprächsthema wird", erläuterte Kammerpräsident Miksch das Ziel der Initiative. Dabei stünden nicht architektonische Highlights, sondern Alltagsarchitektur im Mittelpunkt: "Wir werden über das Wohnen für junge Familien sprechen, über Büro- und Gewerbebauten, über eine sinnvolle Nutzung von Baudenkmälern." Baukultur kristallisiere sich in der Qualität unserer gestalteten Umwelt. Dazu gehöre genauso das Einfamilienhaus wie der Supermarkt, die Industriehalle wie das Bürohaus, der Kindergarten wie das Kraftwerk. Zu diesen und anderen Themen werde es Veranstaltungen und Diskussionen, Ausstellungen und Events geben.

StadtBauKultur NRW stellt auch Mittel zur Förderung konkreter, innovativer Projekte bereit. So führen Architektenkammer NW und das Landesbauministerium gemeinsam einen Architektenwettbewerb in Leverkusen durch, mit dem Modelle für energetischoptimiertes Wohnen gefunden werden sollen. Das Land Nordrhein-Westfalen schreibt darüber hinaus in Kürze den Wettbewerb "Stadt macht Platz - NRW macht Plätze" aus, über den die Neugestaltung von 50 städtischen Plätzen gefördert wird. "Der Öffentliche Raum muss wieder zum öffentlichen Thema werden, so dass sich die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Wirtschaft stärker engagieren", forderte Bauminister Vesper.

Weiterer Schwerpunkt der Initiative StadtBauKultur ist die Reaktivierung brachliegender Bahnflächen in Nordrhein-Westfalen. Etwa 20.000 Hektar ehemaliger Bahnflächen liegen derzeit brach, viele Areale in innerstädtischen Lagen. Dazu kommen zahlreiche Bahnhofsgebäude, die nicht mehr benötigt werden. "Ein gewaltiges Potenzial für unsere Städte, das wir nutzen wollen", so Vesper.

Die Initiative StadtBauKultur NRW geht über konkrete Projekte und Förderprogramme hinaus. "Wir brauchen eine Bewusstseinsänderung, um langfristig die Wertschätzung von Architektur und für einen qualitätvollen Städtebau zu erhöhen", forderte Kammerpräsident Miksch. Deshalb werde die Architektenkammer im Rahmen von StadtBauKultur NRW auch verstärkt in Schulen gehen, um mit Kindern und Jugendlichen über das Bauen und Wohnen zu sprechen und um die Schülerinnen und Schüler frühzeitig für dieses Themenfeld zu sensibilisieren.

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