Qualität und Baukultur im Fokus halten!

Gerade in Zeiten, in denen der Bedarf an Wohnungsbau und an Ausbau der Infrastruktur groß ist, muss darauf geachtet werden, dass Schnelligkeit und Effizienz nicht auf Kosten von Qualität und Baukultur gehen. Mit dieser Aussage unterstrich der Vorstand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in seiner Sitzung am 3. Juni in Düsseldorf die Bedeutung der Arbeit von „Baukultur NRW“. Die Landesinitiative, zu deren Gründungsmitgliedern die AKNW gehört, feiert im Juni ihr 25-jähriges Bestehen.

06. Juni 2025von Christof Rose

„Nachhaltigkeit umfasst nicht nur einen geringen Ressourcenverbrauch, sondern auch flexible Nutzungsmöglichkeiten mit dem Ziel, Bauwerken eine möglichst lange Lebensdauer zu geben“, betonte AKNW-Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann. Der Kammervorstand unterstrich in seinen Diskussionen am 3. Juni immer wieder, dass der CO2-Fußabdruck von Bauwerken das entscheidende Kriterium für die Nachhaltigkeit von Planungsleistungen sein müsse - „verbunden mit hoher Gestaltungsqualität“, wie Vizepräsidentin Susanne Crayen betonte, die die Vorstandssitzung leitete.

Die Architektenkammer NRW wird mit Diskussionsbeiträgen in die 25-Jahr-Feier von „Baukultur NRW“ eingebunden sein und ihren „UrbanSlam“ am Abend des ersten Festtages veranstalten.

Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur

Um konkrete Beispiele für nachhaltiges Planen und Bauen in das öffentliche Bewusstsein zu tragen, engagiert sich die Architektenkammer NRW seit vielen Jahren in der Jury des „Deutschen Nachhaltigkeitspreises“. Im Rahmen dieses Auszeichnungsverfahrens vergibt der Verein „Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.“ seit 2013 in Kooperation mit der DGNB den „Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur“. In verschiedenen Wirtschaftsfeldern werden dabei Projekte mit hoher Qualität, Nachhaltigkeit und Innovationskraft ausgezeichnet.

Um die Kategorie „Architektur“ noch öffentlichkeitswirksamer zu präsentieren, beschloss der AKNW-Vorstand auf Anregung der DGNB, kooperativ eine eigene Fachveranstaltung ins Leben zu rufen. Geplant wird ein Fachkongress, mit dem am 27. November 2025 in der Bundeskunsthalle in Bonn das Thema „Material und Nachhaltigkeit“ vertieft diskutiert werden soll. Zum Abschluss des Fachtages wird dann - in einer festlichen Abendveranstaltung - die Bekanntgabe und Auszeichnung der Gewinner des DNP-Architektur erfolgen. „Damit kann mehr Aufmerksamkeit für die ausgezeichneten Architekturen und ihre Urheber*innen generiert und die mediale Kommunikation auf den Bereich ‚Nachhaltigkeit in der Architektur‘ fokussiert werden“, zeigte sich der AKNW-Vorstand überzeugt.

Wohnungsbau im Landtag

„NRW muss funktionieren“ – unter diesem Leitmotiv hat die SPD-Fraktion aktuell drei Anträge in den nordrhein-westfälischen Landtag eingebracht. Die Oppositionspartei fordert u.a. eine Novellierung des Klimaanpassungsgesetzes, das noch stärker „die Schwächsten schützen“ solle. Zudem schlägt die SPD einen revolvierenden Bodenfonds vor und rät dazu, wieder eine Landeswohnungsbaugesellschaft zu gründen, um mehr Potenziale für den Wohnungsbau zu heben. Ein Vorstoß, der in den Gremien der Architektenkammer NRW diskutiert wird.

3. Änderung des Landesentwicklungsplans NRW

Die Nordrhein-Westfälische Landesregierung hat den Entwurf zu einer 3. Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP NRW) und die Durchführung des Beteiligungsverfahrens beschlossen. Zweck der dritten Änderung des LEP ist es, im Einklang mit den raumordnerischen Leitvorstellungen für Nordrhein-Westfalen das Leitbild eines klimaneutralen Industrielands mit einer nachhaltigen Raumentwicklung zu befördern. Durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Flächen und Ressourcen sollen mehr Klimaschutz und -anpassung erreicht und die Flächenbedarfe insbesondere für die Wirtschaft, die Landwirtschaft sowie für den Wohnungsbau in Einklang mit der Erhaltung der Natur gebracht werden. - Die AKNW spricht sich in diesem Zusammenhang für die Nutzung von bereits versiegelten Flächen wie Logistikhallen, Parkplätzen etc. für die Errichtung von PV-Anlagen aus

di.BAStAI

Die „digitale bundesweite Auskunftstelle der Architekten- und Ingenieurkammern“ (di.BAStAI) ist eine Schnittstelle, die es den unteren Bauaufsichtsbehörden ermöglicht, die Übereinstimmung der im Bauantrag angegebenen Mitgliedsnummer von Antragstellenden mit der Eintragung in den Kammerlisten kostenfrei digital zu überprüfen. Ein Erfolgsprojekt, wie der AKNW-Vorstand erfreut zur Kenntnis nahm: Mittlerweile verzeichnet di.BAStAI rund 3000 Anfragen am Tag.

Es soll nun geprüft werden, wie di.BAStAI es Behörden im Sinne der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung auch erlauben könnte, schnelle Abgleiche mit anderen relevanten Verzeichnissen ermöglichen - etwa mit dem Bundesregister Nachhaltigkeit der deutschen Länderkammern.

Neues Magazin „intus“ erschienen

Eine positive Resonanz zog der Kammervorstand zum „Tag der Innenarchitektur“, der im Mai an der Hochschule Detmold stattgefunden hatte. Dort wurde auch das neue AKNW-Magazin „intus“ vorgestellt, das Themen der Innenarchitektur präsentiert. Kostenfreie Bestellung unter poststelle@aknw.de

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