„Bau-Turbo“ vor Verabschiedung: Bündnis fordert Nachbesserungen

Vor der geplanten Verabschiedung des „Bau-Turbo“ am 9. Oktober im Bundestag fordert ein Bündnis, zu dem die Bundesarchitektenkammer (BAK) gehört, konkrete Nachbesserungen in den abschließenden parlamentarischen Beratungen, um die schädlichen Auswirkungen des Paragrafen 246e, auch bekannt als „Bau-Turbo“, zu verhindern.

07. Oktober 2025von BAK

Das Bündnis drängt auf die Streichung der Anwendbarkeit des Paragrafen 246e im Außenbereich, um unkontrollierten Flächenfraß zu unterbinden. Bodenspekulation muss über ein verbindliches Baugebot verhindert werden. Elementar ist ebenso die Beschränkung auf Mehrfamilienhäuser sowie ein verbindlicher Mindestanteil an bezahlbarem Wohnraum. Nur so können Flächen effizient genutzt, Nachverdichtung gefördert und bezahlbarer Wohnraum in lebendigen Quartieren geschaffen werden, ohne dabei Freiräume, ökologische und soziale Standards aufzugeben.

Der Entwurf enthält bereits wichtige Ansätze für die Förderung von Nachverdichtung und effizienterer Nutzung bestehender Flächen. Hier muss angeknüpft und die Gesetzgebung weiterentwickelt werden, etwa im Rahmen einer umfassenden Baugesetzbuch-Novelle. Es braucht einen echten „UmBau-Turbo“, der auf die Potenziale des Bestands sowie auf Nachverdichtung und Umnutzung bestehender Gebäude setzt. Dieser würde Städte und Gemeinden endlich in die Lage versetzen, bestehende Gebäude und Quartiere gezielt weiterzuentwickeln – schneller, flächensparender und klimafreundlicher als mit reinem Neubau. So entstehen lebendige, grüne und bezahlbare Stadtteile. 

Andrea Gebhard, Präsidentin der BAK:Wir brauchen endlich einen echten UmBau-Turbo – kein weiteres Beschleunigungsprogramm für Neubau auf der grünen Wiese. Der Bestand ist unser größtes Potenzial: Wenn wir umbauen, weiterbauen und nachverdichten, schaffen wir Wohnraum, schützen das Klima und stärken unsere Städte zugleich.“

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