Bauherrentreue und Teamspirit: Digitaler Hausbesuch der „Jungen Planer*innen“ bei Nattler Architekten

Beim neunten Haubesuch der Architektenkammer NRW am Abend des 23. Juni konnten junge Planerinnen und Planer nicht nur das Architekturbüro Nattler Architekten und seine Arbeitswelt kennenlernen; auch aktuelle Themen der Branche wie „Digitales Planen mit BIM“, neue Arbeitsmodelle sowie Fragen der Baukultur wurden in der abendlichen Zoom-Konferenz der „Jungen Planer“ verhandelt.

28. Juni 2021von Melina Beierle

Was die Teilnehmer*innen überraschte: Das Büro Nattler Architekten existiert bereits seit 1949 und hat seit der Nachkriegszeit rund 200 C&A-Textilkaufhäuser in ganz Deutschland realisiert. Folgeaufträge daraus bildeten bis heute eine kontinuierliche Aufgabe für das Büro, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter, Architekt Thomas Höxtermann. „Wir haben viele Bauherren, für die wir immer wieder tätig sein dürfen, und zwar aus allen Aufgabenfeldern – vom Büro- und Gewerbebau über Büro- und öffentliche Bauwerke bis zum Wohnungsbau.“
Am Sitz des Büros in Essen-Rüttenscheid arbeiten 45 Architekt*innen und Planer*innen in einem Team, das von den geschäftsführenden Gesellschaftern Thomas Höxtermann und Heinz-Georg Guth mit bewusst flacher Hierarchiestruktur geführt wird. Auch jungen, neuen Mitarbeitenden wird schnell viel Vertrauen geschenkt. „Man lernt am besten, wenn man Verantwortung übertragen bekommt. Und nur so hat man doch auch Spaß an der Arbeit“, erklärte Thomas Höxtermann im Online-Gespräch mit den jungen Planerinnen und Planern. Auch das offizielle Leitmotiv des Büros spiegelt seine Worte wider: „Gute Architektur entsteht gemeinsam.“
Das Nattler-Team stellte sich für den digitalen Hausbesuch der Architektenkammer NRW breit auf. Nach einem Videoclip, der das Büro mit seiner Arbeitsweise und Philosophie vorstellte, folgte ein durchgehend reger Austausch zwischen Moderator Christof Rose (Pressesprecher AKNW) und insgesamt sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Nattler-Teams. Neben der Geschäftsführung waren hierbei auch die Abteilungen „Planung“ und „Kommunikation“ sowie der Nachwuchs vertreten.
Die jüngste Teilnehmerin des Abends – seitens des Architekturbüros Nattler – war Lea-Marie Dousa. Sie absolviert ein duales Studium der Architektur an der IU Düsseldorf, das parallel eine praktische Tätigkeit im Architekturbüro vorsieht. Drei Tage die Woche arbeitet Lea-Marie Dousa bei Nattler Architekten, zwei Tage wöchentlich widme sie sich dem Architekturstudium, berichtete die junge Frau.
Das Architekturbüro Nattler ist immer auf der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs, wurde im Verlauf des digitalen Hausbesuches deutlich. „Wir bieten für alle Neueinsteiger ein Mentoringprogramm, in dem sich erfahrene Kolleginnen oder Kollegen gezielt um die Einarbeitung der neuen Kraft kümmern“, erläuterte Cornelia Piecek, die in der Planungsabteilung bei Nattler arbeitet.
Eine Frage, die sich im Laufe des Abends immer wieder stellte, war: Wie läuft die Arbeit im Architekturbüro Nattler ab - vor allem in Zeiten von Corona? Berichtet wurde – ehrlich und unverblümt – über die Kommunikation und Teamarbeit unter den Bedingungen des Corona-Schutzes und der (teilweisen) Heimarbeit.

Eine zentrale Erkenntnis lautete: Home-Office kann auch in einem Architekturbüro sehr gut funktionieren. „Die Produktivität ist manchmal sogar deutlich höher, vor allem im Bereich der reinen Planungsarbeit“, resümierte Architekt Ulrich Auth, der seit 30 Jahren bei Nattler ist, seine Erfahrungen. Es leide allerdings der zwischenmenschliche Austausch und das kreative Gespräch unter Kolleginnen und Kollegen. Und das gehöre zum Selbstverständnis des Büros Nattler Architekten, unterstrich der geschäftsführende Gesellschafter Heinz-Georg Guth. Das Büro positioniere sich allgemein ohnehin als sehr offen und modern mit Blick auf das Ziel einer guten Work-Life-Balance: „Im Rahmen des Essener Bündnisses für Familien haben wir im Jahr 2018 die Auszeichnung ‚Essener Audit – Familienfreundliches Unternehmen‘ erhalten.“

Der nächste „Hausbesuch“ der Jungen Planerinnen und Planer ist nach den Sommerferien bei HPP in Düsseldorf geplant. Bitte informieren Sie sich auf unserer Plattform www.jungeplaner.de sowie über unsere Sozialen Netzwerke auf Facebook oder Instagram.
Die Kampagne „Junge Planer“ bietet Studierenden der Architekturfakultäten, Absolventinnen und Absolventen sowie jungen Kammermitgliedern ein spezielles Info- und Veranstaltungsangebot an, um ein frühzeitiges Kennenlernen und gemeinsame Aktivitäten zu ermöglichen.

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