Strukturbefragung: Wirtschaftlich guter Zustand der Branche in 2021

Vom 2. Mai bis 10. Juni 2022 wurden sowohl die selbstständig tätigen als auch die abhängig beschäftigten Mitglieder der Architektenkammern der Länder im Rahmen einer Online-Befragung, die alle zwei Jahre durchgeführt wird, zur beruflichen Situation der Kammermitglieder und zur wirtschaftlichen Lage der Büros befragt. Aus der Befragung lassen sich wichtige Trends ablesen: Die Zahlen der Befragung 2022 zeigen insgesamt - auch während der Coronakrise - einen wirtschaftlich guten Zustand der Branche im Berichtsjahr 2021.

26. Oktober 2022von Dorothee Dieudonné

Die angestellten Kammermitglieder berichteten von einer Zunahme des Bruttojahresgehaltes um 5 bis 8 Prozent im Vergleich zu 2019, und zwar unabhängig davon, ob sie in Architekturbüros, der gewerblichen Wirtschaft oder im öffentlichen Dienst beschäftigt sind.

Bessere Bedingungen für Angestellte

Die Teilzeittätigkeit ist auf dem Vormarsch, insbesondere steigt bei den Angestellten der Anteil teilzeittätiger Männer. Anders als noch in den Jahren 2012 oder 2014 werden Überstunden mittlerweile bei 71 Prozent der Befragten durch Freizeit oder zusätzliche Vergütung kompensiert.

Weniger Einzelunternehmer

Die befragten Inhaberinnen und Inhaber haben 2021 durch-schnittlich 57 Prozent ihres Gesamtumsatzes mit Honoraren erzielt, die nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) festgelegt wurden. Der durchschnittliche Umsatzanteil aus nach HOAI abgerechneten Honoraren liegt umso höher, je größer das Büro ist. Zwei Drittel der selbstständig tätigen Kammermitglieder sind Solo-Selbstständige bzw. Einzelunternehmer (67 %). Dabei ist der Anteil der als PartG oder als PartG mbB sowie der als GmbH organisierten Büros seit 2016 gestiegen, während der Anteil der Einzelunternehmen und der als GbR organisierten Büros zurückging.

Hohe Arbeitszufriedenheit

Erstmals wurde in diesem Jahr nach der Berufszufriedenheit gefragt. Diese ist hoch bei Architektinnen und Architekten, insbesondere bezogen auf die Aspekte Tätigkeitsinhalte und das Arbeitsklima.
Auch nach der Zahlungsmoral der Auftraggeber wurde erstmals gefragt. Die Zahlungsmoral privater und gewerblicher Bauherrinnen und Bauherren wird dabei mehrheitlich positiv bewertet. Deutlich kritischer fällt das Urteil bezogen auf Bund und Länder aus.
Aus der Studie wird auch deutlich, dass Frauen ihre Tätigkeit wesentlich häufiger unterbrechen oder zeitweise als Teilzeittätigkeit ausüben als Männer. Dies gilt sowohl für abhängig beschäftigte wie auch für selbstständig tätige Kammermitglieder.

Die Einzelheiten der Befragungsergebnisse können über die Seiten der Bundesarchitektenkammer hier abgerufen werden.

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