Vernissage am 13. Mai: AKNW-Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann führte ein Künstlerinnengespräch mit Ines Hildur – Foto: Ingo Lammert/Architektenkammer NRW

Ines Hildur: Klarheit - Kontraste – Malerei

Wie stark Kunst und Architektur interagieren, lässt sich gegenwärtig in der Architektenkammer NRW erleben: Mit ihrer Ausstellung „Klarheit - Kontraste: Malerei“ zeigt die Künstlerin Ines Hildur Arbeiten des abstrakten Expressionismus, die sich in unterschiedlichen Formaten auf der Sichtbetonwand des Atriums der Geschäftsstelle der AKNW sowie auf Stellwänden und auf dem Boden liegend präsentieren - und ein neues Raumerlebnis schaffen. „Das Haus spricht zu uns, und die Kunst von Ines Hildur tritt in Dialog mit dem Haus“, sagte Markus Lehrmann, Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, anlässlich der Vernissage am 13. Mai in Düsseldorf.

14. Mai 2025von Christof Rose

Ines Hildur studierte zunächst Architektur in Dresden und arbeitete viele Jahre als Architektin, bevor sie ihren Schwerpunkt auf die Malerei legte. Im Künstlerinnengespräch mit Markus Lehrmann erläuterte Ines Hildur ihren Angang an das künstlerische Arbeiten. Intuition, Absichtslosigkeit, Offenheit für Neues seien Grundlagen. „Als Architektin musste ich zweckgebunden arbeiten; die Malerei ist völlig frei von Absicht.“ Das Bild müsse „einen Klang geben, es muss irgendwann zu mir sprechen“, beschrieb Ines Hildur ihr Vorgehen. Auf diese Weise entstünden einzelne Bilder, bisweilen ganze Bilderzyklen. Malerei sei für sie häufig ein Ringen, ein „absichtsloses Wollen“, das bei aller Zwecklosigkeit zielgerichtet sei. „Glücklich macht es mich als Künstlerin, wenn zwischen dem Bild und mir eine Zwiesprache entsteht.“

Im scheinbar Alltäglichen entdeckt die Künstlerin eine besondere Schönheit. Ihr besonderes Interesse an Gegensätzlichem zeigt sich in der Auseinandersetzung mit dem Vor-Gefundenen und dessen Weiterinterpretation. Dabei bleibt das Prozesshafte der Bildentstehung ungeschönt sichtbar stehen.

Schon ihr Großvater habe gemalt, erzählte Ines Hildur auf der Vernissage in Düsseldorf aus ihrem Werdegang. Als Kind habe sie Naturstudien betrieben, wollte dann aber doch die „Mutter aller Künste“ studieren und absolvierte ein Architekturstudium in Dresden. 1991 traf sie in Saarbrücken auf den Maler und Regisseur Strawalde, der sie nachdrücklich prägte. „Meine Malerei war allerdings von Anfang an abstrakt, vermutlich unbewusst beeinflusst durch mein Architekturverständnis.“ Die Arbeiten von Ines Hildur sind heute europaweit in Ausstellungen und Galerien zu sehen.

Die Hängung ihrer Bilder in der Architektenkammer NRW sei ein spannendes Erlebnis, weil neue Zusammenstellungen auch neue Betrachtungsweisen auslösten – „auch für mich selbst“, so die Künstlerin.

Ines Hildur lehrt an verschiedenen freien Kunstakademien in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Kommunikation mit anderen Kreativen sei für sie sehr spannend. „Es ist toll, dass es in der heutigen Zeit viele Menschen gibt, die sich mit Malerei befassen. Immer mehr Menschen wollen selber kreativ aktiv werden.“ Sie selber fühle sich als „Grenzgängerin zwischen freier und angewandter Kunst“; als „Reisende“ und „Sammlerin“ – von Materialien (wie Erde und Asche), Ideen und Kontakten zu Menschen.

Ein besonderes Highlight bietet die Künstlerin am 28. Mai: Ines Hildur zeigt in einer Performance im Foyer der Architektenkammer NRW, wie sie arbeitet und wie konkret ein Bild entsteht. Zur Anmeldung für den Performance-Abend

Ausstellung in der AKNW bis zum 15. Juli. Eintritt frei zu den Geschäftszeiten.

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