Künstlerinnengespräch: Avantgarde aus der Peripherie

Veränderungen beginnen an Rändern, Innovationen oft im Abseits. – Unter dieser Annahme lädt die Düsseldorfer Künstlerin Ute Reeh am Sonntag, 16. Mai, zu einem künstlerisch inspirierenden Gespräch ein. Es findet mit geladenen Gästen in der Kunsthalle Düsseldorf statt und kann online im Stream verfolgt werden.

12. Mai 2021

Hinter der Veranstaltung steht Ute Reehs „Zentrum für Peripherie“ mit seiner Reihe „Bausteine einer Theorie des Peripheren“. Darin verfolgt die Künstlerin eine besondere Art der Kunstvermittlung. Ziel ist es hierarchiefreie Räume zu schaffen, in denen Innovation und Kreativität in ergebnisoffenen Prozessen wachsen können.

Die Diskussionsveranstaltung am Sonntag in der Kunsthalle trägt den aktuellen Titel „Unsicher Zeiten und offenes Denken“. Gäste aus Kunst und Kultur sprechen dabei über Möglichkeiten, gesellschaftliche Schranken zu überwinden und Neues zu schaffen. Ute Reehs Ansatz ist dabei die Annahme, dass Innovationsmöglichkeiten am besten „vom Rand aus“ erkennbar sind. Auch und gerade, wenn es für bestimmte dysfunktionale gesellschaftliche Bereiche bereits Lösungsansätze und Konzepte gibt.

"Aus verschiedenen Richtungen zu blicken, sind Möglichkeiten, Komplexität und Bezüge wahrzunehmen", sagt sie. Im Bezug zur Kunst als Disziplin formuliert sie: "Zeichnungen und Modelle können diese sichtbar machen. Zeitgenössische Kunst erzeugt offenen Raum und Löcher im System.“ - Ein interdisziplinärer Ansatz also, der nach Ansicht der Künstlerin ebenso neue Impulse für mehr Chancengleichheit im Bildungssystems bringen kann, wie einen geschärften Blick etwa auf Klimafragen oder die Ungleichheit in der Welt im Allgemeinen. Dabei ist sie vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, in der die Partikularinteressen immer weiter auseinanderdriften, stets auf der Suche nach neuen Konzepten. Die könne es geben und müssten nur entwickelt werden. „Unlösbar scheinende Probleme bedeuten, dass andere Lösungen benötigt werden als die vorgesehenen.“

Ob und wie diese gefunden werden können, bespricht sie am Sonntag in der Kunsthalle – auch mit AKNW-Pressesprecher Christof Rose, der die baukulturelle Perspektive einbringt. Die weiteren Gäste: Peter Awe, Christopher Dell, Adina Bar-On, Jasmin Grande, Irene Hohenbüchler, Kathrin Jentjens, Gregor Jansen, Martin Kaltwasser, Franz Klein-Wiele, Peter Köddermann, Fabian Laute, Reiner Nagel, Birgit Planken, Moritz Riesenbeck, Konstanze Schütze, Eva Schmidt, Susanna Schönberg, Beate Steil, Frauke Röth, Mira Reeh und Jan-Christoph Tonigs.

Unsichere Zeiten und offenes Denken – Gespräch auf Kommunikationsmöbeln, 16. Mai 2021, 15 Uhr, Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, Düsseldorf. Teilnahme per Livestream https://zentrum-fuer-peripherie.org

 

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