Neue Reihe „Architektur und Film“: Ruinen – Gedächtnis der Architektur

Im März/April gibt es eine neue Ausgabe der Reihe „Architektur und Film“, die in den beteiligten Kinos in Düsseldorf, Dortmund und Münster zu sehen sein wird. Unter dem Titel „Poetische, politische Ruine: das Gedächtnis der Architektur“ widmet sich die neue Filmreihe – mittlerweile die 30. Ausgabe in Zusammenarbeit von Filmmuseum Düsseldorf und Architektenkammer NRW – dem aktuellen Thema der Instrumentalisierung von Architektur und des Umgangs mit Ruinen.

07. Februar 2022

Seit den frühen bäuerlichen Kulturen wird gebaut. Architektur wird je nach Epoche und Region vergänglich oder dauerhaft gedacht, fest oder flexibel konzipiert. Zeit und Naturkatastrophen sind zwar unvermeidbare Faktoren ihres Zerfalls, doch meist sind politisch motivierte Zerstörungen viel dramatischer. Ziel solcher Aktionen ist es nicht allein, Druck auszuüben, sondern oftmals auch, die komplexe Identität eines Ortes vollständig auszulöschen.

Was erzählen uns die Ruinen einer Stadt über ihre Geschichte? Welcher politischer Akt verbirgt sich hinter der melancholischen Poesie der zerfallenen Steine? Die Filme der Reihe suchen nach Antworten auf diese Fragen.

Der Dokumentarfilm „Palmyra“ von Hans Puttnies (2017) zeigt in acht Kapiteln, wie die Architektur der antiken Oasenstadt seit ihrem Beginn in der altsyrischen und babylonischen Kultur immer wieder instrumentalisiert wurde.In „Smyrna“ (2012) erzählt die griechische Regisseurin Maria Ilioú die komplexe Geschichte der antiken Stadt in Kleinasien, die nach einem Brand 1922 von der Landkarte verschwunden ist und durch Izmir ersetzt wurde. Zwei in der Reihe gezeigte Spielfilme wurden kurz nach dem zweiten Weltkrieg in den echten Ruinen gedreht: In „Germania anno Zero“ von 1947 schildert Roberto Rossellini aus der Sicht des Kindes Edmund das alltägliche Leben in der Trümmerlandschaft Berlins. „Hiroshima“ ist ein japanisches Dokudrama aus dem Jahr 1953 von Hideo Sekigawa über den Atombombenabwurf auf Hiroshima und seine Auswirkungen. Gezeigt wird außerdem ein kleiner Schatz aus dem Archiv des Filmmuseums Düsseldorf: Der Amateurfilmemacher Jupp Jäger filmte die Düsseldorfer Ruinen um den Malkasten nach den Luftangriffen im Jahr 1943.

Termine:

Düsseldorf (Black Box): 02.03., 09.03., 16.03., 23.03.2022

Dortmund (sweetSixteen): 05.04., 12.04., 19.04., 26.04.2022

Münster (Cinema): 09.03., 23.03., 30.03., 13.04.2022

Weitere Informationen:
Veranstaltungsflyer (PDF)

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