Pädagogische Architektur: Dem Lernen Raum geben
Wie kann im Bereich des Schulbaus die Kommunikation zwischen Architektinnen und Architekten auf der einen und Lehrerinnen und Lehrern auf der anderen Seite verbessert werden, wenn es darum geht, pädagogische Konzepte in bauliche Strukturen zu transformieren? Um die „Sprechfähigkeit“ der Pädagog*innen zu verbessern, hat das NRW-Schulministerium in Kooperation mit dem Lehrerfortbildungsinstitut „QUA-LiS NRW“ ein Konzept zur „Qualifizierung von Beraterinnen und Beratern Pädagogische Architektur“ entwickelt.
Ziel: Lehrerinnen und Lehrer mit Affinität zum Themenfeld Architektur sollen darin geschult werden, pädagogische Bedarfe im Gespräch mit Architektinnen und Architekten zu vermitteln und mögliche Lösungsansätze skizzieren zu können.
„Es ist gut, wenn Lehrerinnen und Lehrer in Fragen der Architektur sensibilisiert werden und gute Beispiele kennen“, begrüßte Markus Lehrmann, Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Gruppe von rund 25 Pädagog*innen, welche die neue Qualifizierungsmaßnahme durchlaufen haben, am 14. Juni im „Haus der Architekten“. Lehrmann betonte, Architekturvermittlung sei ein wichtiger Bildungsauftrag, dem sich die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen seit vielen Jahren intensiv in Kooperation mit dem nordrhein-westfälischen Schulministerium sowie dem Kulturministerium widme.
„Der Raum, in dem Wissen vermittelt wird, wird zu Recht gerne als ‚Dritter Pädagoge‘ bezeichnet“, führte Markus Lehrmann aus. Schulbau sei deshalb für die Architektenschaft ein wichtiges Aufgabengebiet, das sich ständig weiter entwickele. „Dies geschieht stets in einem engen Dialog mit der Auftraggeberseite, und es ist gut, wenn unsere Kammermitglieder dort – in der Leistungsphase 0 – auf Pädagoginnen und Pädagogen treffen, die genau schildern können, welche Anforderungen moderne Pädagogik heute an Unterrichtsräume und Schulbauten stellt.“
Im Zuge der Qualifizierungsmaßnahme lernten die Pädagoginnen und Pädagogen in 150 Unterrichtsstunden architektonische Prozesse und Aspekte des Schulbaus kennen und besuchten ein Dutzend vorbildlicher Schulbauten.
Gemeinsam mit Vera-Lisa Schneider vom NRW-Schulministerium verwies Markus Lehrmann auf das regelmäßig durchgeführte Auszeichnungsverfahren „Schulbaupreis NRW“, durch welches immer wieder öffentlich herausgestellt werde, wie zeitgemäßer Schulbau in Nordrhein-Westfalen aussehen könne. Der Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen kündigte an, dass der nächste Schulbaupreis NRW im Rahmen des „Schulbaukongresses“ von AKNW, Montag Stiftung und Schulministerium am 19. August 2022 ausgelobt werden soll.
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