Preisverleihung zum Landeswettbewerb „Innerstädtisches Wohnen“

Preisverleihung zum Landeswettbewerb „Innerstädtisches Wohnen“

„Angesichts der dramatischen negativen Entwicklung, die sich in vielen Städten derzeit vollzieht, stellt die Revitalisierung der Städte eine zentrale Zukunftsaufgabe dar“, erklärte AKNW-Präsident Hartmut Miksch in seiner Begrüßung zur Preisverleihung des Landeswettbewerbs „Innerstädtisches Wohnen in neuzeitlicher Architektur“. Über 200 Gäste waren am 18. Dezember vergangenen Jahres ins Düsseldorfer NRW-Forum gekommen, um den Preisträgern zu gratulieren und die ausgestellten prämierten Arbeiten zu besichtigen.

12. Januar 2004von Jan Schüsseler

Ziel des Wettbewerbs, der in fünf NRW-Großstädten durchgeführt wurde, war es, Beispiele aufzuzeigen, wie der Stadtflucht und der Verödung der Innenstädte durch zukunftsweisende Architektur entgegengewirkt werden kann. Der Wettbewerb war gemeinsam von der Architektenkammer, dem Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW, Partnern der Wohnungswirtschaft und den beteiligten Kommunen im Rahmen der Landesinitiative StadtBauKultur ausgelobt worden. An insgesamt fünf Standorten in Bielefeld, Bochum, Gelsenkirchen, Köln und Neuss soll auf innenstadtnahen Brach- bzw. Konversionsflächen attraktiver Wohnraum entstehen. An den Wettbewerbsverfahren, die nach den "Regeln für Architektenwettbewerbe" (RAW 2001) durchgeführt wurden, beteiligten sich insgesamt 150 Büros.

NRW-Städtebauminister Dr. Michael Vesper bekräftigte das Engagement der Landesregierung für den Wohnungsbau und lobte die große Ideenvielfalt, die der Wettbewerb gezeigt habe: "Besonders erfolgreich waren Entwürfe, die neue architektonische Ideen mit überzeugenden städtebaulichen Konzepten kombinieren. Dazu gehört der Umgang mit Lärmbelastung und das Schaffen von Freiraumqualität trotz der innerstädtischen Dichte", erklärte Vesper. Der Minister überreichte den erfolgreichen Teilnehmern persönlich die Urkunden über Preise und Anerkennungen in einer Gesamthöhe von 124.000 €. Vesper zeigte sich sehr erfreut darüber, dass sich auch mehrere nordrhein-westfälische Büros hatten durchsetzen können.

Attraktiver Wohnraum - zentrale Lage

Die prämierten Bebauungskonzepte sollen mit Landesfördermitteln durch die Wohnungswirtschaft zeitnah realisiert werden. Angestrebt wird eine Kombination aus gefördertem und frei finanziertem Wohnungsbau sowie Eigentumsmaßnahmen. Die ausgewählten Standorte bieten Raum für jeweils 50 bis 250 Wohnungen.

Der Preisgerichtsvorsitzende Prof. Jens-Peter Volkamer betonte das große Engagement der Teilnehmer und die hohe Qualität der Arbeiten. In Bielefeld-Jöllenbeck sollen im Bereich Eickumer Straße Wohnungen entstehen, deren Laubengänge und Innenhöfe sie gegen den Verkehrslärm schützen. Der Entwurf der Düsseldorfer Architektin Heidrun Eppinger überzeugte die Jury unter anderem durch seine räumlichen Qualitäten und die deutliche Orientierung zur Ortsmitte. In Bochum soll das Areal am Eistreff in unmittelbarer Bahnhofsnähe bebaut werden.

Entwürfe mit gestalterischer Qualität

Die Jury lobte den Entwurf des Münchner Büros Kern + Schneider/Blauwerk für die Bildung eines Gegenübers zu einem markanten Kirchenbau sowie den Übergang zum geplanten Grünzug auf einer ehemaligen Bahntrasse. In Gelsenkirchen wird auf dem Gelände der früheren Zeche Bergmannsglück nach den Plänen des Münchner Büros Ebe + Ebe und der Arbeit von Prof. Jochen Schuster aus Düsseldorf der Gartenstadt-Gedanke neu interpretiert. Im Kölner Stadtteil Porz-Westhoven sollen an der Nikolausstraße/Berliner Straße Büros, Wohnungen und Kleingewerbe entstehen. Das Büro Straub + Tacke, ebenfalls München, setzte sich mit einem Entwurf durch, der den Grundriss des historischen Engelshofs aufgreift und Lärmschutz sowie Erschließung gut löst. Die Neusser Architekten Agirbas + Wienstroer waren an ihrem Geschäftssitz erfolgreich. Nach ihren Plänen soll in Neuss an der Südlichen Furth auf einem ehemaligen Containerterminal ein Wohnquartier gebaut werden. Positiv bewertete die Jury die Anknüpfung an die vorhandene Baustruktur, die wohlproportionierten Baukörper sowie den baulichen Lärmschutz.Übersicht der Preisträger

Bielefeld

1. Preis (6.000 €): Heidrun Eppinger, Düsseldorf
2. Preis (4.000 €): Jörg Rügemer, Berlin
3. Preis (3.000 €): Karin Meyer, Bochum
4. Preis (2.000 €): Roland Rupprecht, Bochum

Anerkennung (1.500 €): AM Architekten, Bielefeld
Anerkennung (1.500 €): Christof Gemeiner, Hilden

Summe: 18.000 €

Bochum

1. Preis (7.000 €): Kern + Schneider / Blauwerk, München
2. Preis (5.000 €): Planungsgruppe Drahtler, Dortmund
3. Preis (3.000 €): SLAP Architekten, Düsseldorf

Anerkennung (1.667 €): Klaus Richter, Aachen
Anerkennung (1.667 €): Prof. Peter Schmitz, Köln
Anerkennung (1.667 €): Wibke Haverkamp, Wuppertal

Summe: 20.001 €

Gelsenkirchen

1. Preis (8.500 €): Ebe + Ebe Architekten, München
1. Preis (8.500 €): Prof. Jochen Schuster, Düsseldorf
3. Preis (4.000 €): Dejoze´ & Dr. Ammann, Münster

Anerkennung (2.000 €): Prof. Pesch und Partner, Herdecke
Anerkennung (2.000 €): E.-M. Pape & C. Wiewiorra, Aachen
Anerkennung (2.000 €): Grünenwald + Heyl Architekten, Karlsruhe

Summe: 27.000 €

Köln

1. Preis (10.000 €): Straub + Tacke Architekten, München
2. Preis (7.000 €): M. Falke Architekten, Köln
3. Preis (4.000 €): PIA Architekten, Karlsruhe

Anerkennung (3.000 €): Kasper & Krämer, Köln
Anerkennung (3.000 €): Padberg & Noesser, Köln

Summe: 27.000 €

Neuss

1. Preis (12.000 €): Agirbas + Wienstroer, Neuss
2. Preis (7.000 €): H. J. Plake + M. Schmale, Neuss
3. Preis (5.000 €): W. Jasper, Aachen

Anerkennung (4.000 €): M. Sinken, Köln
Anerkennung (4.000 €): Prof. H. Kleine-Allekotten, Bottrop

Summe: 32.000 €

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