Diskussionsrunde auf dem Grabbeplatz in Düsseldorf: Moderator Peter Köddermann (Baukultur NRW) brachte die Akteur*innen ins Gespräch. Vorne: Entwurf Wiesencafé. – Fotos: Christof Rose/Architektenkammer NRW

„Wiesencafé“ – ein Labor für Innovation

Das „Wiesencafé – Labor für Innovation“ in Düsseldorf verlegte seinen Standort für zwei Tage vom Ortsteil Garath ins Zentrum der Landeshauptstadt. Am 29. und 30. April wurden die Sockel der Wände des partizipativen Projektes auf dem Grabbeplatz vor der Kunstsammlung NRW nachgebildet. Interessierte konnten sich in den weiteren Entstehungsprozess des „Wiesencafés“ einbringen. Ein besonderer Schwerpunkt war das Thema „Bauen mit Bodenaushub“, da das Garather Wiesencafé in „Wellerlehmbauweise“ errichtet werden soll.

14. Mai 2024

Die Düsseldorfer Künstlerin Ute Reeh treibt das Vorhaben „Wiesencafé“ seit mehr als zehn Jahren mit großem persönlichem Einsatz voran. Geplant ist, auf einem bereits realisierten Betonsockel am Wittenberger Weg, einer sozial benachteiligten Siedlung im südlichen Stadtteil Garath, einen Ort der Begegnung zu errichten, den die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers für vielfältige Aktivitäten nutzen können sollen.
Die Idee für das Wiesencafé am Wittenberger Weg wurde 2013 von Jugendlichen aus dem Viertel formuliert. Sie hatten beklagt, dass ihrem Quartier eine aktive Mitte fehlte. Die jungen Leute wünschten sich einen Ort, an dem es etwas zum Essen gibt, an dem die eigene Kultur sichtbar wird – einen offenen Ort, der Treffpunkt auch für Menschen „von außerhalb des Viertels“ sein sollte. Als „Labor für Innovation“ will das Wiesencafé ein solcher Ort sein – für Kultur und Zusammenarbeit, ein interdisziplinäres Projekt mit partizipativem Bildungsschwerpunkt, ein experimentelles Labor für transdisziplinäre Forschung. Zeitgenössische Kunst bietet den Rahmen, die eigenen Ideen und die eigene Expertise einzubringen.
2025/26 soll das Wiesencafé am Wittenberger Weg in Garath als erster öffentlicher Wellerlehmneubau errichtet werden. Neben der Leitung durch Ute Reeh mit dem „Zentrum für Peripherieforschung“ engagieren sich auch die Peter Behrens School of Arts (PBSA) Düsseldorf, die Initiative Baukultur NRW und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen für das Projekt. „Wir sind überzeugt davon, dass hier interdisziplinäre Forschung mit partizipativen Elementen in einer Weise verbunden wird, die Vorbild für ähnliche Vorhaben sein kann“, erklärte Markus Lehrmann, Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer NRW, am 30. April auf dem Grabbeplatz im Rahmen des öffentlichen Austausches der Akteur*innen. Als Eigentümerin des Grundstücks bekräftigte auch die Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWG) ihre Bereitschaft, das Projekt umzusetzen, sowie die avisierten Mittel aus der Städtebauförderung des Landes NRW abgerufen würden. „Wir halten das Wiesencafé für ein positives städtebauliches Signal“, sagte SWG-Geschäftsführer Klaus Feldhaus. Christof Rose

Info unter www.zentrum-fuer-peripherie.org

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