Wolfgang Pehnt zum 90. Geburtstag
Am 3. September feiert der Kölner Journalist, Architekturkritiker und Autor Wolfgang Pehnt seinen 90. Geburtstag.
Mit gerade einmal 25 Jahren wurde der in Kassel geborene Pehnt an der Universität zu Frankfurt am Main zum Dr.-Ing. promoviert. Danach absolvierte er ein Studium der Germanistik und Philosophie an den Universitäten Marburg und München. Zielstrebig ging es weiter. Zunächst als Lektor im Verlag Hatje in Stuttgart, dann als Redakteur und später Abteilungsleiter im Deutschlandfunk. Jahrzehntelang war er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig und gestaltete zudem Rundfunkprogramme.
Im Jahre 1995 wurde Wolfang Pehnt zum Professor an der Ruhr-Universität Bochum ernannt. Im Jahre 2014 erhielt er die Ehrendoktorwürde seiner Geburtsstadt Kassel. Lang ist die Liste der Preise und Auszeichnungen. Seine Buchpublikationen sind seit Langem in der Architekturgeschichte zu wichtigen Nachschlagewerken avanciert.
Längst ist Wolfgang Pehnt bei nationalen und internationalen Veranstaltungen ein begehrter Referent. Er ist immer perfekt vorbereitet. Seine Auftraggeber wissen das zu schätzen. „Wenn er spricht, dann kann man eine Stecknadel fallen hören“, bemerkte unlängst ein Student nach einem Vortrag in der Düsseldorfer Kunstakademie. Seine „Reibeisenstimme“ wurde im Laufe der Jahre zum Markenzeichen in meist überfüllten Sälen. Disziplin und Bescheidenheit zeichnen WP, wie er in Fachkreisen genannt wird, aus.
Wolfgang Pehnt legt keinen Wert auf Bequemlichkeit. Er reist per Bahn in der zweiten Klasse oder geht zu Fuß. In seinem Kölner Domizil ist er am liebsten von guten Freunden umgeben. Zu Maria Schwarz pflegte er eine enge Freundschaft, aber auch zu Gottfried Böhm und Oswald Mathias Ungers. „Er ist für mich ein schreibendes Vorbild“, schrieb mir gerade ein Schweizer Kulturjournalist, der 2011 die Ausstellung zum 80. Geburtstag von Wolfgang Pehnt im DAM (Deutschen Architekturmuseum) in Frankfurt am Main begleitet hatte.
Zehn Jahre später legt das „schreibende Vorbild“ ein weiteres grandioses Buch vor: „Städtebau des Erinnerns“ ist gerade im Hatje Cantz Verlag erschienen. Das handwerklich und inhaltlich perfekt gestaltete Werk beschreibt auf rund 240 Seiten Wachstumsprozesse, Strategien und Rekonstruktionen des Städtebaus von A wie Aachen bis X wie Xanten.
Herzlichen Dank und zweifachen Glückwunsch an Wolfgang Pehnt!
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