AKNW-Präsident Ernst Uhing - Foto: Ingo Lammert

Kommentar: Gemeinsam für morgen planen!

Die Corona-Pandemie hat viele Gesellschaften, aber auch viele Individuen in eine echte Krisensituation gebracht. In solchen Zeiten heißt es, füreinander einzustehen und sich gegenseitig nach Kräften zu unterstützen. Ein gemeinsamer Kommentar der AKNW-Präsidenten.

17. April 2020

Liebe Kollegin,lieber Kollege!

Die Corona-Pandemie hat viele Gesellschaften, aber auch viele Individuen in eine echte Krisensituation gebracht. In solchen Zeiten heißt es, füreinander einzustehen und sich gegenseitig nach Kräften zu unterstützen. Wir, das Präsidium der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, haben uns vorgenommen, als Herausgeber des Deutschen Architektenblattes NRW den starken Zusammenhalt des Berufsstandes zum Ausdruck zu bringen, indem wir uns mit diesem Editorial gemeinsam an Sie, die Kolleginnen und Kollegen im Lande, richten.

Aus vielen Beratungsgesprächen der letzten Wochen und aus schriftlichen Anfragen wissen wir, dass die Krise in den Architekturbüros in Nordrhein-Westfalen angekommen ist; wobei die Reichweite der Planungsaufträge naturgemäß sehr unterschiedlich ausfällt. Zumindest zeitverzögert muss aber mit deutlichen wirtschaftlichen Einbrüchen gerechnet werden.

Wenn Sie Fragen zu Förder- und Kreditprogrammen von Bund, Land oder Kommunen haben, informieren Sie sich bitte auf der Homepage der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen über die aktuellen Hilfsangebote der verschiedenen staatlichen Ebenen. Sie finden unter www.aknw.de ein umfangreiches Informationsangebot, das wir täglich aktualisieren und fortschreiben. Zusätzlich haben wir für unsere Mitglieder eine Hotline eingerichtet, über die Sie unsere Beraterinnen und Berater ganztägig persönlich ansprechen können. Da Sie uns auch per E-Mail jederzeit anschreiben können, ist Ihre AKNW rund um die Uhr für Sie zu erreichen. Gemeinsam sind wir stark! Diese Haltung verbindet die Architektenschaft gegenwärtig – noch stärker als sonst – bundesweit. Aus Nordrhein-Westfalen liefern wir kontinuierlich aufbereitete Fachinformationen an unsere Bundesarchitektenkammer nach Berlin, um auch die bundesweiten Informationen unter www.bak.de für alle Kolleginnen und Kollegen ständig aktuell zu halten.

Problematisch ist die gegenwärtige Situation insbesondere für alle, die vor Ort und im direkten Austausch mit anderen Menschen arbeiten müssen. Das betrifft die Arbeit auf der Baustelle, in der Bauleitung und -überwachung, aber auch in der Genehmigungspraxis der Kommunen und Immobiliengesellschaften. Wir weisen in unseren Corona-Informationen immer wieder darauf hin: Die unverzichtbaren Maßnahmen sind in diesem Bereich weiter zulässig, soweit die Hygieneregeln eingehalten und Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Einige Planungsbüros nutzen die Krise tatsächlich als Chance für Innovation: Die Ausweitung von Home-Office-Arbeiten und Videokonferenzen gehört ebenso dazu wie die verstärkte digitale Kollaboration in BIM-Projekten. Auch hören wir von Bauabnahmen via Foto- und Videodokumentation und neuen Formen der Online-Bürgerbeteiligung. Gefordert ist in dieser schweren Zeit aber auch der öffentliche Auftraggeber: Wir haben die Verantwortlichen in den Kommunen und Landesbetrieben aufgerufen, die notwendigen Arbeiten fortzuführen, um gemeinsam heute Bauprojekte für morgen planen und auf den Weg bringen zu können. Die Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner dieses Landes stehen bereit, um auch über das übliche Maß hinaus Planungen voranzutreiben.

Das Planen und Bauen ist nicht nur eine Investition in die Zukunft, ist nicht nur Ökonomie, sondern auch Psychologie: Wer ein Bauprojekt angeht, tut dies stets gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern. Und er oder sie tut dies in der Gewissheit, dass der Aufwand sich lohnt. Dieser Optimismus ist Teil unseres Berufsbildes – darin sollten und wollen wir uns gegenseitig bestärken!

Es grüßen Sie

Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen

Klaus Brüggenolte, Vizepräsident

Susanne Crayen, Vizepräsidentin

Dr. Christian Schramm, Vizepräsident

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