Neujahrsempfang der AKNW: Wohnungsbauvermögen dauerhaft für den sozialen Wohnungsbau erhalten!
Mit einem eindringlichen Appell zum Erhalt des sozialen Wohnungsbaus in Nordrhein-Westfalen auf hohem Niveau hat die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen gestern Abend (29.01.09, 19.00 Uhr) ihren Neujahrsempfang eröffnet. Der Präsident der größten deutschen Architektenkammer, Hartmut Miksch, äußerte sich kritisch zu Informationen, nach denen die Landesregierung beabsichtigt, das Wohnungsbauvermögen zur Stärkung der Eigenkapitalbasis der NRW.Bank einzusetzen. Die Architektenkammer NRW sieht damit die Gefahr verbunden, dass das Wohnungsbauvermögen mittelfristig insgesamt zur Disposition gestellt werden könnte. „Es können durchaus Zeiten kommen, in denen das Wohnungsbauvermögen der Politik notwendige Flexibilität und Gestaltungsmöglichkeiten für eine vorausschauende Wohnungsbaupolitik gibt“, betonte Miksch. Die Wohnungsmärkte in NRW seien keineswegs flächendeckend gesättigt.
Mehr als 300 Gäste aus Politik und Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen, Wissenschaft und Kultur waren zum Neujahrsempfang der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ins Haus der Architekten in den Medienhafen gekommen; unter ihnen zahlreiche Abgeordnete des nordrhein-westfälischen Landtags, Minister und die baupolitischen Sprecher der im Landtag vertretenen Fraktionen.
Kammerpräsident Hartmut Miksch dankte ihnen, vor allem auch NRW-Bauminister Oliver Wittke, für die ungeteilte Unterstützung, die der NRW-Landtag und die Landesregierung den 30.000 Architektinnen und Architekten in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr beim Kampf um den Erhalt und eine angemessene Novellierung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) gegeben hatten. Trotz dieser gemeinschaftlichen Bemühungen und entgegen aller Proteste, mit denen Architekten und Ingenieure bundesweit eine Anpassung ihrer seit 14 Jahren unveränderten Honorare gefordert hatten, sei noch immer kein Ende des „quälend langen Novellierungsprozesses“ in Sicht, so Hartmut Miksch: „Es ist schlichtweg skandalös, dass die Politik in Deutschland in einer so wichtigen Frage so wenig entscheidungsfähig ist.“ Die NRW-Architektenschaft verlasse sich weiterhin auf die Unterstützung der Landesregierung bei den Beratungen im Bundesrat.
Mit Blick auf die Rezession in Deutschland betonte der Präsident der Architektenkammer NRW, die Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner hätten gelernt, Krisen immer auch als Chance zu verstehen. Die soeben durch die Bundesregierung beschlossenen Maßnahmenpakete zur Konjunkturbelebung böten der Planungswirtschaft konkrete Marktpotenziale; das gelte vor allem im Bereich der Sanierung und Modernisierung öffentlicher Bauwerke (insbesondere der Schulen und Universitäten) sowie für die Fördermaßnahmen zur energetischen Sanierung des Wohnungsbestands.
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