Tag der Architektur: Trends und Innovationen in Architektur und Gartengestaltung vor Ort hautnah erleben
Wer sich für Architektur und Wohnungsbau, Innenarchitektur und Wohnraumgestaltung, Landschaftsarchitektur und Gartenplanung interessiert, sollte sich das letzte Wochenende im Juni vormerken: Am 27. und 28. Juni 2009 lädt die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen wieder zum „Tag der Architektur“ ein. Genau 538 Bauwerke, Quartiere, Gärten und Parks werden in diesem Jahr in 185 Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens für Besucher geöffnet sein. Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner laden gemeinsam mit ihren Bauherren Interessierte zu Besichtigungen und Gesprächen vor Ort ein. „Zeichen setzen!“ lautet das bundesweite Motto für den Tag der Architektur 2009. „Zeichen werden nicht unbedingt durch spektakuläre Bauwerke gesetzt, sondern durch originelle, nachhaltige Lösungen für alltägliche Bauaufgaben, die in guter Qualität realisiert werden“, erklärt Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer NRW, das diesjährige Motto der Veranstaltung. „Der Tag der Architektur soll für die Besucher Anregung und Inspiration sein, aber auch eine Einladung zum Dialog mit Architekten und Stadtplanern.“ - Die Bilddatenbank mit einer Kurzbeschreibung aller Bauwerke sowie allen Objektangaben finden Sie ab sofort auf dieser Internetseite.
Vor allem ist der Tag der Architektur immer auch ein Spiegel gesellschaftlicher Strömungen und Entwicklungen. Trends in der Architektur und im Wohnen lassen sich hier frühzeitig ablesen und am Beispiel nachvollziehen. Ungewöhnliche Wohnbauten stehen dabei oft im Mittelpunkt des Publikumsinteresses, seien es schicke Lofts, die in Köln auf einem denkmalgeschützten Hochbunker aufgesattelt wurden (Jankowski Architekten Stadtplaner), gemeinschaftsorientiertes Wohnen wie in einem neuen Vier-Familien-Reihenhaus in Kerpen (HEUMANN - STEINER - WITTE Architekten) oder die zeitgemäße Anpassung eines Altbaus von 1912 für ein modernes, innerstädtisches Wohnen in Bielefeld (Architekt Frank-Thomas Kronsbein).
Wie ein roter Faden zieht sich in diesem Jahr das Thema „Energetisch optimiertes Bauen“ durch den Tag der Architektur; vom Einfamilien-Passivhaus in Bochum (Tor 5 Architekten) bis zur Berufsschule in Passivbauweise in Düsseldorf (HeuerFaust Architekten). Auch für aktuelle Themen wie „Barrierefreies Bauen“ (Barrierefreier Umbau einer Doppelhaushälfte in Dortmund, Architekt Gerhard Gruschczyk), „Umnutzung von Sakralbauten“ (Umbau Kloster St. Alfons zu Büroräumen in Aachen, Architekten Florian Schweitzer und Michael Rau), und „Optimierung von Schulgebäuden“ (Schulhaus für den Offenen Ganztag der freien Waldorfschule in Münster, bau.RAUM planungsbüro, Architektin Petra Lea Müller) finden sich zahlreiche Beispiele. Dabei geht es nicht darum, Großes und Spektakuläres zu zeigen. Für viele Besucherinnen und Besucher sind gerade scheinbar alltägliche Bauaufgaben von großem Reiz, weil sie als Anregung und Inspiration für eigene Projekte dienen können.
Auch spektakuläre Großbauwerke sind natürlich wieder in Nordrhein-Westfalen zu besichtigen: vom Kunstmuseum MARTa in Herford (Architekt: Frank O. Gehry) über das sanierte Disch-Haus in Köln, das Bruno Paul in den 1920er Jahren realisierte und das nun durch KSP Engel und Zimmermann Architekten neu in Wert gesetzt wurde bis zum neuen, zeichenhaften Studien-Service-Zentrum der RWTH Aachen "SuperC" (Architektinnen Prof. Eva-Maria Pape und Susanne Fritzer).
Auf große Resonanz der Besucher treffen auch Hausgärten und Freiraumplanungen. Hier gibt es vielfältige Besichtigungsangebote, ob mediterraner Vorgarten in Bonn (Landschaftsarchitektin Maria Mandt), der neu entstehende „KruppPark“ in Essen (KLA kiparlandschaftsarchitekten) oder die Landesgartenschau 2010 in Hemer (Geskes und Hack Landschaftsarchitekten).
Attraktive Raumlösungen im Bereich des Einzelhandels, der Kultur und der Büronutzung stehen im Fokus der präsentierten Innenarchitektur-Objekte. Als Beispiele seien genannt der Rheinland Saal in Köln (Innenarchitektin Sabine Keggenhoff), die kleine Telgter Kaffeerösterei (Innenarchitekten Jochen Usinger und Martin Klein-Wiele) oder die Planung und Gestaltung einer Kinder- und Jugendarztpraxis in Marl (Innenarchitektin Marlies Wesseler).
Der besondere Reiz ergibt sich für die zu erwartenden rund 40.000 Besucherinnen und Besucher aus der Tatsache, dass die große Mehrzahl der Objekte üblicherweise nicht für Interessierte offenstehen. Am Tag der Architektur ist das anders: Architekten und Nutzer laden zu einem zwanglosen Eintreten und Kennenlernen ein - in ihre Privathäuser, aber auch in Bauwerke für Büro und Verwaltung, Schule und Bildung, Senioren und Kinder, Handwerk und Gewerbe. Neben vielfältigen Anregungen für eigene Planungs- und Baumaßnahmen können die Besucher auch im direkten Dialog mit den Fachleuten vor Ort Fragen erörtern, Positionen diskutieren und Probleme lösen.
Der „Tag der Architektur“ findet in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr zum 14. Mal statt. Die Veranstaltung hat sich als Architektur-Event im Juni fest etabliert. Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner sind jeweils vor Ort, um gemeinsam mit ihren Auftraggebern die neue Architektur zu erläutern und Fragen der Besucher zu beantworten. Auf diese Weise gewinnen Bauherren und Architekturfreunde einen breiten Überblick über aktuelle Architektur und das Planungsgeschehen in unserem Bundesland. Die Landesinitiative „StadtBauKultur NRW“ hat den „Tag der Architektur“ zu einem ihrer zentralen Projekte erklärt.
Am „Tag der Architektur“ können alle Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner teilnehmen, die in den vergangenen fünf Jahren Bauwerke in NRW realisiert haben; für Objekte der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung gilt eine Frist von acht Jahren.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen stellt alle Bauten und Objekte zum „Tag der Architektur 2009“ in einer umfangreichen Broschüre vor, die am 15. Mai erscheint und dann kostenlos bezogen werden kann (Architektenkammer NRW, Zollhof 1, 40221 Düsseldorf, Tel.: (0211) 49 67-12 oder -713, E-Mail: tda@aknw.de). Hinweis an die Redaktionen:
Fotos von den beispielhaft genannten Objekten finden Sie auf dieser Seite im Downloadbereich (s. u.); gerne senden wir Ihnen diese in druckfähiger Auflösung zu. Objekte in Ihrer Region können Sie über die Tag der Architektur-Datenbank recherchieren.
Falls Sie mit langem redaktionellen Vorlauf planen oder schon heute einen Vorab-Bericht bringen möchten, stellen wir Ihnen gerne die notwendigen Informationen und Fotos zusammen. Kurze Nachricht genügt (Tel.: 0211 - 49 67 34/35 oder E-Mail: presse@aknw.de)
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