AKNW-Vorstand: Ausloberpreis geht nach Essen

Die Stadt Essen erhält den „Ausloberpreis 2022“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Der Kammervorstand beschloss in seiner Sitzung am 3. Mai, die öffentliche Anerkennung für die vorbildliche Auslobung und Durchführung von Planungswettbewerben an die Ruhrgebietsmetropole zu vergeben.

10. Mai 2022von Christof Rose

„Wir haben immer mehr Vergabeverfahren in Deutschland, aber nicht mehr Wettbewerbe“, erläuterte Vorstandsmitglied Jochen König, der Vorsitzende des Ausschusses „Wettbewerbswesen“. Damit komme der Wettbewerbskultur insgesamt weniger Gewicht zu. Umso wichitiger sei es, positive Beispiele zu benennen und öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. „Die Stadt Essen führt viele Wettbewerbe nach den RPW durch und schließt diese ordentlich ab“, lobte König. „Essen ist ein glanzvolles Beispiel für die richtige Haltung zum Architektenwettbewerb“, unterstrich Kammerpräsident Ernst Uhing. Der Vorstand beschloss einstimmig die Vergabe des Ausloberpreises an die Stadt Essen.

Kommunale Vergaben

NRW ist das einzige Bundesland, in dem es gelungen ist, das Prinzip des Leistungswettbewerbs in die kommunalen Vergabegrundsätze einzubringen, erklärte Dr. Florian Hartmann dem Vorstand. Der Geschäftsführer der AKNW erläuterte, dass in zwei aktuellen Fällen die Kammer gegen kommunale Vergabeverfahren mit entsprechenden Schreiben an die Kreise Protest eingelegt habe. Die Stadt Ahlen habe die Kritik positiv aufgenommen und die Vergabe entsprechend geändert. Die Stadt Marl hingegen, die eine „Architektenmesse“ durchgeführt und in der Folge einen Auftrag vergeben hatte, habe sich noch nicht dazu bereit erklärt, zu einem fairen Vergabeverfahren umzuschwenken. Weitere Gespräche würden geführt. 

Positionspapier Gebäudeallianz für den Klimaschutz

Die AKNW hat als Partner des Bündnisses „Gebäudeallianz für den Klimaschutz NRW“ ein neues Positionspapier mitbeschlossen, das in zehn Punkten wichtige Entwicklungslinien in Fragen der Nachhaltigkeit der Baubranche aufgezeigt und einzelne Aspekte als politische Forderungen pointiert werden. Die beteiligten Partner aus Kammern, Verbänden und Wohnungswirtschaft werden die Themenblöcke in die Gespräche im Rahmen der Regierungsbildung in Nordrhein-Westfalen einbringen.

Kammer vor Ort

Die AKNW wird sich zum Start in die zweite Jahreshälfte am 25. August mit den Kolleginnen und Kollegen im Siegerland austauschen. Der Vorstand beschloss auf Vorschlag des Ausschusses Öffentlichkeitsarbeit eine „Kammer vor Ort“-Veranstaltung in Siegen. Thematisch stehen die Entwicklung des Bestandes (am Beispiel der Universität Siegen) und die Spezifika der regionalen Baukultur im Mittelpunkt der Veranstaltung. Anregungen: Siegplatte, REGIONALE und Innenstadtentwicklung einbeziehen.

BAK: Task Force der Gebäudeklasse E

Die Architektenkammer NRW ist künftig in der Task Force „Gebäudeklasse E“ (E wie experimentell) vertreten. Der Vorstand der Kammer entsandte den Duisburger Architekten Volker Findaus dem Ausschuss „Planen, Bauen, Technik“ der AKNW in das Arbeitsgremium der Bundesarchitektenkammer. Außerdem bat der Vorstand die Oberhausener Innenarchitektin Vera Schmitz darum, weiterhin ihre Aufgabe im „Ausschuss für Arbeitsstätten“ (ASTA) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin auszuüben.

 

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