Ausstellung zur „Architektur in Ankara 1923 - 48“ im Haus der Architekten

Ausstellungseröffnung "Durchbruch der Moderne - Ankara 1923 - 48"

„Die Ausstellung ‚Durchbruch der Moderne‘ belegt: In der Architektur gibt es schon seit mehr als 80 Jahren eine große Offenheit der Türkei für westeuropäische Einflüsse, die man in der Hauptstadt Ankara bis heute an zahlreichen Gebäuden ablesen kann“, erklärte Hartmut Miksch bei der Vernissage am 8. September im Haus der Architekten.

12. September 2005von Christof Rose

Seit die Türkei erklärt hat, dass sie möglichst schnell der Europäischen Union beitreten möchte, wird immer wieder die Frage gestellt: Wie europäisch ist die Türkei? „Die Ausstellung ‚Durchbruch der Moderne - Ankara 1923 - 48‘ belegt zumindest dies: In der Architektur gibt es schon seit mehr als 80 Jahren eine große Offenheit der Türkei für westeuropäische Einflüsse, die man insbesondere in der Hauptstadt Ankara bis heute an zahlreichen Gebäuden ablesen kann“, erklärte Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, in seiner Begrüßung zur Vernissage am 8. September im Haus der Architekten. (Laufzeit: 9. - 29.09.05)„Ankara hat in der Entwicklung der türkischen Republik für viele Gebäudetypen als Muster gedient“, erläuterte Ali Ulusoy, Präsident der Architektenkammer von Ankara, in seiner Vorstellung der Exponate. Dazu hätten die Bauwerke westeuropäischer Architekten (wie Taut, Egli, Holzmeister, Bonatz) aus den 1920er und `30er Jahren erheblich beigetragen. Die Ausstellung präsentierte auf großen Bild- und Fototafeln 44 Bauwerke aus den Jahren 1923 bis 1948, wobei jeweils historische Aufnahmen aktuellen Fotografien der Gebäude gegenüber gestellt wurden. Wie Prof. Elvan Altan Ergut von der Technischen Universität in Ankara anschaulich darstellte, bot die Türkei in diesem Zeitraum einer ganzen Reihe von Architekten aus westeuropäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz die Möglichkeit, moderne Architektur zu realisieren und in der Lehre zu vermitteln. „Grund dafür war zum Einen, dass die junge Republik Türkei sich modern und weltoffen präsentieren wollte; zum Anderen aber auch die Tatsache, dass im ersten Jahrzehnt nach der Republikgründung 1923 schlichtweg europäisches Know-How fehlte.“ So konnten die Westeuropäer zahlreiche Bauten für Privatpersonen, vor allem aber auch für die Öffentliche Hand realisieren. Die Ausstellung zeigt eine beeindruckende Reihe großer Bauwerke, die nicht selten als Prototypen für ähnliche Bauaufgaben fungierten: vom Plenargebäude der Nationalversammlung von Clemens Holzmeister (1938) über die Universität von Bruno Taut (1937-39) bis hin zu Schulgebäuden (u. a. von Ernst A. Egli, Bruno Taut und Franz Hilinger), Repräsentationsbauwerken für Banken (u. a. von Clemens Holzmeister, Martin Elsaesser) und Wohnquartieren (Paul Bonatz).

Der Präsident der Türkischen Architektenkammer Ankara, Ali Ulusoy, und der Generalkonsul der Türkischen Republik, Mehmet Hakan Olcay, betonten übereinstimmend ihr großes Interesse daran, die guten Kontakte zu den Architektinnen und Architekten in NRW zu intensivieren: „Bauen wir gemeinsam weiter an Europa!“    

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