AKNW präsentiert neues KidS-Projekt

KidS-Projekt: Kinder bauen Schulhof in Eigenregie um

„Ein Fußballplatz - mit grünem Rasen!“ Philipp und Julian, beide in der 4. Klasse der Grund-schule an der Lohrbergstraße in Köln, brauchen nicht lange zu überlegen, um den dring-lichsten Wunsch an ihren künftigen Schulhof zu beschreiben. Derzeit planen die Schülerinnen und Schüler der Städtischen Katholischen Grundschule im Stadtteil Klettenberg ihren Pausenhof komplett um. Unter fachlicher Anleitung des Landschaftsarchitekturbüros „büro urbane gestalt“ entwickeln die Grundschüler ein Modell, das im Laufe des Jahres in einer Baumaßnahme umgesetzt werden wird. Das Projekt wurde durch die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „KidS - Kammer in der Schule“ initiiert und am 6. März im Rahmen eines Presstermins der Öffentlichkeit vorgestellt.

07. März 2008von ros

Der Ausbau der Städtischen Katholischen Grundschule Lohrbergstraße in Köln zu einer Offenen Ganztagsschule war für die Leiterin der Grundschule, Christine Esser, und ihr Kollegium im vergangenen Jahr der Anlass dazu, auch über eine Umgestaltung des Freibereiches nachzudenken. Wie an vielen Schulen der Jahrhundertwende stellt sich der Pausenhof bislang als relativ großzügige, aber wenig vielfältige Asphaltfläche dar. Zudem wurde durch den Abriss eines Pavillons neue Fläche frei.

Das Ziel: Die Kinder früh für ihre gebaute Umwelt zu sensibilisieren

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen war gerne dazu bereit, das Vorhaben in ihre Projektreihe „KidS - Kammer in der Schule“ aufzunehmen. Am Anfang des Prozesses stand eine Bestandsaufnahme durch die Schülerinnen und Schüler und eine umfangreiche Ideensammlung. „Unser Ziel ist es, die Jungen und Mädchen schon sehr früh für ihre gebaute Umwelt zu sensibilisieren und ihnen zu vermitteln, dass wir diese selbst aktiv gestalten können“, erläuterte Gabriele Richter, Vorstandsmitglied der Architektenkammer NRW, in dem Pressegespräch die Intention des Aktionsprogramms „Architektur macht Schule!“ der AKNW.

In Workshops erarbeiteten die Kinder der Kölner Grundschule dann Skizzen und Modelle zu ihrem Traumschulhof. „Es war für uns Lehrerinnen beeindruckend zu erleben, mit wie viel Freude und Engagement sich unsere Schülerinnen und Schüler dieser Aufgabe angenommen haben“, erinnert sich Schulleiterin Christine Esser, „und natürlich auch, wie viele tolle Ideen in dieser Phase geboren wurden.“

Die besten Schüler-Ideen wurden in eine professionelle Planung überführt

Unter der Leitung von Benjamin Luchterhand aus dem Kölner Landschaftsarchitekturbüro „büro urbane gestalt“ komprimierten die Jungen und Mädchen der 3. und 4. Klasse dann die besten Ideen und Wünsche zu einem einheitlichen Modell, das durch den Fachmann in eine professionelle Planung überführt wurde. „Die Kinder haben einen erstaunlichen Realitätssinn bewiesen“, fasst Luchterhand seine Erfahrungen zusammen.

Das Modell der Kinder teilt den Schulhof in verschiedene Funktionsbereiche auf. Aufgrund der zum Teil noch ungewissen Finanzierung ist ein modularer Aufbau geplant, so dass einzelne Bauabschnitte auch zeitlich gestreckt realisiert werden können. Und so sieht das Wunschmodell der Schüler im Einzelnen aus:

  1. „Mehr Grün!“: Es soll ein Schulgarten entstehen, der zu einem großen Teil durch die Kinder unter Einbeziehung der Eltern realisiert werden soll. Insgesamt soll der Pausenhof stärker begrünt werden.
  2. „Sport muss sein!“: Der bereits vorhandene Fußballplatz wird überarbeitet, erhält eine grüne Tartanoberfläche und eine Spielfeldmarkierung für multifunktionale Verwendung.
  3. „Spiel und Spaß!“: Verschiedene neue Spielgeräte sorgen für Abwechslung und strukturieren die offene Fläche des Pausenhofs. Gewünscht wird vor allem eine Kletterwand.

Die Stadt Köln als Trägerin der Grundschule hat bereits ihre Unterstützung zugesagt. Vertreter des Schulverwaltungsamtes und des Grünflächenamts zeigten sich von dem Engagement der Lehrerinnen und der Kinder beeindruckt. Die Partner hoffen, dass die Realisierung des Vorhabens bis zum Herbst 2008 abgeschlossen werden kann.

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