Nacht der Museen: "kopfüber" in die Nacht

Tosender Applaus schallte in der Nacht vom 9. auf den 10. April vielfach aus dem Haus der Architekten. Vor übervollem Saal präsentierte die Architektenkammer NRW als Beitrag zur „Nacht der Museen“ in diesem Jahr keine klassische Autorenlesung, sondern einen rasanten Poetry Slam! Unter der Moderation von Sebastian 23, dem mehrfachen deutschen Poetry-Slam-Meister, stellten junge Slammerinnen und Slammer aus Bochum und Düsseldorf ihre Texte, Gedichte und Gedanken vor. Jeweils rund 500 Besucher verfolgten die Auftritte und stimmten lautstark per Applaus darüber ab, welcher Auftritt am meisten überzeugen konnte. Insgesamt wurden im Laufe des späten Abends mehr als 3.500 Gäste im Haus der Architekten gezählt.

11. April 2016von Christof Rose

Ob vertiefte Selbstreflexion eines „Narziss“, die Nacherzählung des Märchens Hänsel und Gretel in der erfundenen Kunstsprache „Bürotisch“ oder ein Nachdenken über den gekünstelten Erregungswahn in Internetforen: Die Themen des Poetry Slam waren weit gefasst und unterlagen allein der Vorgabe, selbstgeschrieben sein zu müssen und nicht länger als 10 Minuten im Vortrag dauern zu dürfen. Eine Vorgabe, die das Slam-Team um Moderator Sebastian 23 geübt einhielt. „Lasst Euch davon überraschen, was mit der deutschen Sprache alles möglich ist“, riet Sebastian 23 dem Publikum im übervollen Seminarraum des Hauses der Architekten sowie vor den Leinwänden auf der Galerie und im Foyer, wo weitere Gäste die Auftritte live verfolgen konnten. Und tatsächlich: Jeder bzw. jede der vier um den Sieg ringenden Slammerinnen und Slammer der Poetry-Battle wusste auf seine bzw. ihre ganz eigene Art das Publikum zu faszinieren.

Nicht nur das Format des Poetry Slam sorgte - im Vergleich zu den klassischen Autorenlesungen der Vorjahre - für eine neue Atmosphäre im Haus der Architekten. Das Haus klang auch anders als gewohnt, mit dem Deep House- und Nu Disco-Sound des bekannten „DJ Vinylsurfer“, der den ganzen Abend über bis in die Nacht auflegte und sicherlich mit dazu beitrug, dass in diesem Jahr auch viel junges Publikum den Weg zu den Architektinnen und Architekten fanden.
Drittes Programmelement im Haus der Architekten war die Ausstellung „kopfüber“ des Bonner Fotokünstlers Dirk Brömmel; der Künstler war anwesend und wurde vielfach zu seinen großformatigen Fotoarbeiten befragt.

Der große Zuspruch zeigte: Das geänderte, jüngere Konzept der Architektenkammer NRW für die Nacht der Museen in Düsseldorf wurde sehr gut angenommen.

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