Preisverleihung zum Baulücken-Wettbewerb „pro Stadt - contra Lücke“ in Düsseldorf

Preisverleihung zum Wettbewerb „pro Stadt - contra Lücke"

Baulücken sind nicht allein Schandflecke in unseren Städten, Baulücken sind vor allem „noch nicht genutzte Chancen“. Mit dieser Aussage begrüßten AKNW-Präsident Hartmut Miksch und NRW-Städtebauminister Dr. Michael Vesper am 30. April rund 250 Wettbewerbsteilnehmer und Gäste zur Preisverleihung im Rahmen des Ideenwettbewerbs „pro Stadt - contra Lücke“. Die Architektenkammer hatte dazu Ideenwettbewerbe in Aachen, Dortmund, Duisburg, Essen und Köln ausgelobt. 436 Arbeiten wurden eingereicht, die Jurys vergaben pro Stadt 15 Preise.

17. Mai 2004von Christof Rose

"Um ehrlich zu sein: Wir waren uns beim Start dieses Projektes etwas unsicher, welche Resonanz eine Projektreihe zu einem negativ besetzten Thema wie dem der Baulücken hervorrufen würde", gestand der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, bei der Begrüßung der Preisträger, Teilnehmer und Gäste in der Musikhochschule Düsseldorf. "Die gewaltige Resonanz von 436 Arbeiten hat uns dann positiv überrascht!" Der Präsident der Architektenkammer betonte, dass vor allem die Vielfalt der entwickelten Konzepte und Ideen zur Nutzung der ausgewählten Baulücken in den fünf Wettbewerbsstädten die Juroren beeindruckt hätte.

Vielfältige Nutzungsvorschläge

Alle fünf Grundstücke, die es im Rahmen des Ideenwettbewerbs zu beplanen galt, befanden sich in zentralen innerstädtischen Lagen. Die Nutzungsanregungen der Wettbewerbsteilnehmer schlugen einen weiten inhaltlichen Fächer: Neben Baumaßnahmen für Wohn- und Wirtschaftszwecke wurden auch Freiflächen, kleine Parks und Räume für künstlerische Nutzungen angeregt. Viele Teilnehmer des Ideenwettbewerbs legten ihren Überlegungen die Tatsache zu Grunde, dass die ausgewählten Baulücken schon über Jahrzehnte aus den unterschiedlichsten Gründen ungenutzt oder untergenutzt sind und deshalb eine dauerhafte Bebauung der Fläche offensichtlich durch die Eigentümer gegenwärtig nicht vorgesehen ist. Die Teilnehmer schlugen deshalb vielfach temporäre Konzepte vor, zum Beispiel Baumaßnahmen auf Container-Basis, die schnell und kostengünstig auf- und bei Bedarf wieder abgebaut werden können. Auch zahlreiche künstlerische Arbeiten setzten auf temporäre Effekte: So setzte sich in Köln der Vorschlag durch, mit einer Lichtinstallation auf die dortige Baulücke am Walraffplatz hinzuweisen und durch periodisches Auf- und Abblenden der Lichtquellen den städtebaulichen Verlust, den eine Baulücke darstellt, zu visualisieren.

Lücken als städtebauliche Chancen

"Allen Arbeiten ist gemein, dass sie den städtebaulichen Mangel der Baulücke als Potenzial und große Chance zur Bereicherung der Innenstädte begreifen", betonte Dr. Michael Vesper, der stellvertretende Ministerpräsident des Landes NRW. Vesper lobte den "Mut" der Architektenkammer, sich dieses schwierigen Themas anzunehmen. "Es handelt sich zweifellos um eines der interessantesten Projekte, die wir bislang im Rahmen der Landesinitiative StadtBauKultur NRW vorangetrieben haben", so Vesper.

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen wird das Projekt "1000 Baulücken in NRW" mit weiteren Aktionen fortsetzen.

Alle zum Ideenwettbewerb eingereichten Arbeiten sind abrufbar unter: www.1000-bauluecken.de

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