Konferenz: Barrierefreiheit und Denkmalschutz

Die barrierearme, inklusiv konzipierte Gestaltung unserer gebauten Umwelt gewinnt in einer alternden Gesellschaft rapide an Bedeutung. Wie muss die Planung darauf reagieren, welche Konzepte und Lösungsansätze in Stadt- und Freiraumgestaltung zeitigen überzeugende Lösungen? Die Regionalkonferenz "Inklusiv gestalten – Barrierefreiheit und Denkmalschutz" diskutiert am Dienstag, 18. April, in Essen über den Umgang mit Baudenkmalen bei der Umsetzung von Barrierefreiheit. 

21. März 2023

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen führt die Regionalkonferenz im Hotel Franz in Essen gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, und der Bundesarchitektenkammer durch. In Impulsvorträgen, durch Präsentation gelungener Beispiele aus der Praxis sowie mit Podiumsdiskussionen zeigen Architekt*innen und Planer*innen neue, interdisziplinäre Planungsansätze auf. Thematischer Schwerpunkt ist diesmal die inklusive Weiterentwicklung von Denkmalen.

Im Programm gibt es Gesprächsrunden unter anderem mit den Landeskonservatoren des LVR und des LWL, Dr. Andrea Pufke und Dr. Holger Mertens, die sich über das Spannungsfeld von Denkmalschutz und Barrierefreiheit austauschen. Isabella Baily, Architektin aus Gelsenkirchen, hält einen Impulsvortrag über konkurrierende Belange beim Bauen im Bestand. Best-Practice-Beispiele aus Dortmund und Düsseldorf zeigen, wie inklusive denkmalgerechte Sanierungen und Außenraumgestaltungen gelingen können. Und Jürgen Dusel, AKNW-Präsident Ernst Uhing, sowie Martin Müller, Innenarchitekt/Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer, fragen schließlich: "Inklusive Gesellschaft - Was bedeutet das für das Planen und Bauen?" 

Die Konferenz ist barrierearm organisiert und auf Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Sie wird durch Schrift- und Gebärdendolmetscher begleitet. Für AKNW-Mitglieder ist die Teilnahme an der Veranstaltung als Fortbildung anerkannt (zwei Unterrichtsstunden für alle Fachrichtungen). Anmeldung bis 16. April. Eintritt frei.

zur Anmeldung


Hintergrund:

„Hotel Franz“ ein Beispiel für inklusives Planen und Bauen

Die Regionalkonferenz findet im Hotel Franz statt, einem Tagungshotel des Franz-Sales-Hauses Essen. Das Franz-Sales-Haus ist eine katholische Einrichtung der Behindertehilfe, die Wohn-, Arbeits-, Bildungs- und Gesundheitsangebote für Menschen mit und ohne Behinderung anbietet. Das Hotel Franz ist eine barrierefreie Tagungseinrichtung.

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen inklusiv geplanten Neubau, der Offenheit und Privatspähre miteinander verschränkt (Architektur: Nattler Architekten, Essen). Die Fassade besteht aus Holzelementen, die sich mit ihren warmen Tönen in die grüne Umgebung einfügt. Das Ensemble besteht einerseits aus dem Konferenz- und Veranstaltungszentrum, das seinen großen Saal, Konferenzräume mit Tagungsbüros sowie eine Produktionsküche umfasst, die auf die Versorgung aller „Franz Sales Haus“-Einrichtungen im Essener Stadtgebiet mit bis zu 1300 Essensportionen pro Tag ausgerichtet ist. Zum anderen gehört das „Hotel Franz“ zu dem Gesamtkomplex, das integrativ und barrierefrei ausgebildet wurde und welches auf drei Etagen ca. 50 Zimmer bietet.

Beide Gebäudeteile sind im Erdgeschoss über ein gemeinsames Foyer miteinander verbunden.

Zum Barrierefrei-Konzept von Nattler Architekten gehören u. a. barrierefreie Aufzüge, zwölf barrierefreie Zimmer mit entsprechenden Bädern, Brailleschrift an allen Handläufen, barrierefreie Zugänge, Automatikschiebetüren und kontrastreiche Innenraumgestaltungen sowie eine Induktionsschleife für Hörgeschädigte im Saal und Blindenleitlinien im Erdgeschoss. Das Projekt wurde 2014 fertiggestellt.

Weitere Informationen

Programmflyer: Regionalkonferenz "Inklusiv gestalten" (PDF)

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