Architekten- und Ingenieurforum der AKNW mit dem Betonmarketing West auf der Raketenstation Hombroich

Renaissance des Sichtbetons

In jüngster Zeit gewinnt der Sichtbeton in vielen Bereichen des Bauens wieder an Bedeutung. - Über 300 Interessierte informierten sich am 11. Mai auf einem Architekten- und Ingenieurforum, das die Architekten-kammer NRW in Kooperation mit dem Betonmarketing West auf der „Raketenstation“ Hombroich durchführte, über den Stand der Technik.

19. Mai 2005von Dieter Bausch / Christof Rose

In jüngster Zeit gewinnt der Sichtbeton in vielen Bereichen des Bauens wieder an Bedeutung. Die Entwicklung selbst verdichtender Betone und neue Schalungsmaterialien und -techniken ermöglichen eine gleichmäßig hohe und dauerhafte Oberflächenqualität, die in zahlreichen neuen Architekturprojekten überzeugende Ergebnisse geliefert hat. - Über 300 Interessierte informierten sich am 11. Mai auf einem Architekten- und Ingenieurforum, das die Architektenkammer NRW in Kooperation mit dem Betonmarketing West auf der „Raketenstation“ der Museums Insel Hombroich in Neuss durchführte, über den Stand der Technik.Der Veranstaltungsort war wie geschaffen für das Thema „Sichtbeton“, haben doch auf der Raketenstation Hombroich namhafte Gestalter mit kühnen Werken wahre Zeitzeichen in Beton gesetzt: Ando, Chillida, Heerich, Nishikawa, Baumüller.

Publikumsmagnet ist derzeit auf dem ehemaligen Nato-Gelände, das in den letzten zehn Jahren von Karl-Heinrich Müller, dem Gründer und Vorsitzenden der Stiftung Insel Hombroich, in einen Ort der friedlichen Begegnung verwandelt wurde, die neue Langen Foundation - ein in Europa einmaliges Museum japanischer und moderner westlicher Kunst. Der Museumsbau des japanischen Architekten Tadao Ando bildet den Mittelpunkt des „Raumortlabors Hombroich“. Der Bau überzeugt mit glatt geschalten, raumhohen Sichtbetonflächen, nahezu porenfrei und mit messerscharfen Kanten. Joachim Frey vom Architekturbüro Takanaka, dem deutschen Partner von Tadao Ando, zog das Fazit: „Die hohe Qualität des Werkstoffs und die exakte Scharfkantigkeit, die damit möglich wurde, hat uns im Sichtbetonbau weiter nach vorn gebracht“.Das kam auch in dem Vortrag von Andreas Blobner von der Dyckerhoff AG deutlich zum Ausdruck. Blobner betonte, selbst verdichtender Beton allein führe nicht automatisch zu entsprechend guten Ergebnissen; Voraussetzung sei vielmehr eine erfahrene Planung und Ausführung.

Was ist überhaupt „Sichtbeton“ - dieser Frage ging Rolf Kampen, langjähriger Berater beim Betonmarketing West, in seinem Vortrag nach. Der Begriff beschreibe Betonflächen, an die besondere Anforderungen hinsichtlich der Textur, Verarbeitung, Porigkeit und Bestandsfestigkeit gestellt werden müsse. Kampen verwies auf ein neues „Merkblatt Sichtbeton“ des Deutschen Beton- und Bautechnik-Vereins, das Hinweise zur Planung und Ausführung sowie zur Ausschreibung enthalte. 

Es ist geplant, die Veranstaltung aufgrund der großen Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2005 erneut anzubieten. Info folgt.

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