
Wo Architektur auf Innenarchitektur trifft
„Wir verstehen Architektur und Innenarchitektur als eine Einheit und sehen beide Disziplinen als gleichwertig. Unser interdisziplinäres Team besteht deshalb zu gleichen Teilen aus Innenarchitekt*innen und Architekt*innen!“ – Mit diesen programmatischen Worten begrüßte Gerda Karal, Innenarchitektin und Partnerin bei Lepel & Lepel, eine Gruppe von 30 Studierenden und Absolvent*innen, die am 27. März am Hausbesuch der Kampagne „JA*/Junge Planer“ der Architektenkammer NRW teilnahmen.
Wie die Gruppe erfuhr, wurde das Planungsbüro Lepel & Lepel 1994 von Innenarchitektin Monika Lepel und Architekt Reinhard Lepel in Köln gegründet. Neben den Inhabern arbeiten heute rund 25 Architekt*innen und Innenarchitekt*innen im Clouth Quartier im Kölner Stadtteil Nippes zusammen.
Seit der Bürogründung hat Lepel & Lepel eine Vielzahl von Gebäuden im Bereich Office und Verwaltung realisiert. Ein weiterer Fokus liegt auf Bildung und Forschung, aber auch Neu- und Umbauten für Kirchen und Gemeinden sind dem Büro besonders in der Innenarchitektur eine Herzensangelegenheit.
Dass nachhaltiges Planen und Bauen auch beim Thema Gemeindemodernisierung eine wichtige Rolle spielt, präsentierte Marie Kyra Schäfer, Junior-Architektin bei Lepel & Lepel, eindrucksvoll in ihrem Vortrag, in dem es um den Neubau eines Gemeindezentrums in Düsseldorf-Eller ging.
Das Gemeindezentrum wurde als Gebäudeensemble in enger Beziehung zur Schlosskirche im Park gebaut, wobei besondere Rücksicht auf den vorhandenen Baumbestand genommen wurde. Der Neubau, der mit vielen Holzelementen konstruiert wurde, steht größtenteils auf Schraubfundamenten und verfügt über einen zurückspringenden Sockel, um den CO2-Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.
Marie Kyra Schäfer sprach auch von den Herausforderungen, die sich in der Anfangsphase der Planung ergeben, wo es darum geht, die Bedürfnisse der Kunden herauszuarbeiten. „Eigentlich befinden wir uns aber in einer Luxusposition, da die meisten unserer Kunden verstehen, was nachhaltiges Bauen bedeutet“, so Gerda Karal.
Die Rückfragen der jungen Planenden bezogen sich auf die unterschiedlichen Kompetenzen und Tätigkeitsfelder, die das Büro bei seiner Arbeit vereint: Es ging um das Recycling und Upcycling, um Wettbewerbe, konzeptuelles Arbeiten und Schnittstellen zwischen Innenarchitektur und Architektur; aber auch um praktische Fragen der Bewerbungsmöglichkeiten oder Vergütung.
Im Anschluss an den Vortrag konnte die Gruppe junger Planerinnen und Planer die Büroräumlichkeiten besichtigen und sich bei Snacks und Getränken austauschen. „Ich habe meinen Bachelor-Abschluss in Innenarchitektur in Detmold gemacht und meinen Master in den Niederlanden und möchte nun zurück nach Deutschland“, berichtete Joana Ness, eine junge Planerin aus Maastricht. „Ich bin beim heutigen Hausbesuch dabei, da bei Lepel & Lepel beide Disziplinen vereint sind, was mir persönlich sehr zusagt.“ Die junge Planerin nutzte den Hausbesuch der JA*-Kampagne der AKNW auch, um sich mit anderen Nachwuchskräften auszutauschen.
Die Kampagne „JA*/Junge Planer“ bietet Studierenden der Architekturfakultäten, Absolventinnen und Absolventen sowie jungen Kammermitgliedern ein spezielles Info- und Veranstaltungsangebot an, um ein frühzeitiges Kennenlernen und gemeinsame Aktivitäten zu ermöglichen. Ein Überblick über bevorstehende Veranstaltungen der Kampagne sind sowohl unter www.junior-architekt-in.de als auch unter Veranstaltungen auf der AKNW-Seite zu finden.
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