Attraktives Wohnen in der City

Attraktives Wohnen in der City: „Innovationspreis Wohnungsbau“

Die Bühne im Düsseldorfer Museum K21 war voll: Ein Großteil der insgesamt 21 Mitglieder der Initiative „WohnreWIR“, Bauherr des Dortmunder Wohnprojektes „Tremonia“, war am 21. März nach Düsseldorf gereist, um den Innovationspreis Wohnungsbau entgegen zu nehmen. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Post + Welters aus Dortmund hatte die Bauherrengemeinschaft das Projekt über mehrere Jahre entwickelt. - Der mit 15.000 € dotierte Innovationspreis wurde zum ersten Mal vergeben. Künftig soll er alle fünf Jahre verliehen werden und besonders hohe Wohn- und Nutzungskriterien von Wohngebäuden auszeichnen.

15. April 2005von Christof Rose

"Mit diesem Preis wollen wir in erster Linie die Investoren ansprechen“, erklärte Städtebauminister Vesper in seiner Ansprache anlässlich der Preisverleihung. Die Bauherren seien diejenigen, die eine Bauleistung in Auftrag geben und gemeinsam mit Architekten umsetzten. „Gerade im innerstädtischen Wohnungsbau brauchen wir überzeugende Alternativangebote für Menschen, die sich Wohnen derzeit nur außerhalb der Städte in den Vororten vorstellen können“, betonte Vesper.  

Bauen in der Innenstadt fördern!

Auch der Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Michael Arns, betonte die Bedeutung anspruchsvoller, kreativer und vielfältiger Wohn-Architektur für die dauerhafte Attraktivitätssteigerung unserer Innenstädte. „Für eine Revitalisierung der Stadt kann es keinen Masterplan geben“, stellte Arns klar. Die nordrhein-westfälischen Architektinnen und Architekten begriffen die Umstrukturierungsprozesse der Gesellschaft deshalb als Herausforderung, der jeweiligen Situation angemessene, individuelle Lösungsansätze zu formulieren.

Arns erneuerte die Forderung der Architektenkammer nach einer gezielten Förderung des Wohnungsbau in der Stadt: „Die Wohnungsbauförderung muss sich verstärkt auf innerstädtische Maßnahmen sowie den Erwerb und Umbau von Bestandsbauten orientieren!“

Der Nutzer im Fokus

Einen durchaus selbstkritischen Ton schlug Dieter Kraemer vom Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen zunächst an. Als Vorsitzender der Jury hatte sich Kraemer intensiv mit den Kriterien für die Preisvergabe befasst, darunter das Merkmal „Prozessqualität/Einbeziehung der Nutzer“. Warum, so fragte Kraemer provozierend, rückt der Nutzer erst heute in den Fokus? Vermutlich sei die Branche zu lange durch die große Mieter-Nachfrage verwöhnt worden. Das gehe heute nicht mehr. „Wer den Nutzer nicht einbezieht, der bleibt schon bald auf seiner Investition hocken“, so der Vorsitzende des VdW in Bochum.

Anerkennungen

Neben der Vergabe des Innovationspreises wurden drei gleichrangige Anerkennungen ausgesprochen, die mit 3.000 € dotiert waren:

„Wohnen im Hochbunker in Köln-Nippes“
Bauherr: Jean Paul Hohr Immobilien GmbH, Köln; Architekt: Luczak Architekten, Köln „Entwicklung und Sanierung des Wohnquartiers Breul/Tibusstraße in Münster“
Bauherr: Wohn+Stadtbau GmbH, Münster; Architekt: Schröder+Partner / Wohn+Stadtbau GmbH und Plan. Werkarchitekten"Wohnanlage an der Rheinfährstraße in Neuss-Uedesheim“
Bauherr: Neusser Bauverein AG, Neuss; Architekt: Böttger Architekten Köln

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