
Baukunstarchiv NRW: Ehrung einer Pionierin
Dr. Leonie Reygers (1905 – 1985) war eine bedeutende Persönlichkeit für Dortmund und die Region: Die Gründungsdirektorin und langjährige Leiterin des Dortmunder „Museums am Ostwall“ – der heutige Standort des Baukunstarchivs NRW – galt als Pionierin der Kunstdidaktik sowie als Botschafterin der künstlerischen Moderne.
In diesem Jahr wäre Leonie Reygers 120 Jahre alt geworden; das von ihr gegründete Museum am Ostwall feiert sein 75-jähriges Bestehen. Dieses Doppeljubiläum wurde am 13. Juni mit einem vielfältigen Programm in Dortmund würdig begangen.
Ehrung einer wichtigen Persönlichkeit
Bei dem Festakt im Juni 2025 sprachen Impulsgeber*innen aus Forschung und Kultur über das Wirken und Werke von Leonie Reygers. Sie blickten dabei immer wieder auch auf die wechselvolle Geschichte des Gebäudes am „Ostwall 7“. Das Programm fand in zwei Locations statt, die auch den Weg von Reygers symbolisch widerspiegeln sollten: Geladen wurde in das Dortmunder U sowie in das Baukunstarchiv NRW.
„Zwischen Demokratie und Diktatur: Prägungen der frühen Museumsfrau Leonie Reygers“ und „Eine Museumsdirektorin als schöpferische Bauherrin: Der Wiederaufbau der Kriegsruine am Ostwall unter Leonie Reygers“ waren unter anderem wichtige Themen, die im Rahmen der Veranstaltung auch mit dem Publikum diskutiert wurden.
Das Symposium im Baukunstarchiv NRW diente gleichzeitig als Auftaktveranstaltung: Die Besucher*innen wurden zum aktuellen Entwicklungsstand und zur Errichtung der sogenannten „Leonie Reygers-Lounge“ informiert, die im BKA NRW entstehen wird und dauerhaft an die Gründungsdirektorin erinnern soll.
Arbeit einer Pionierin
Unter der Leitung von Leonie Reygers entwickelte das Musem am Ostwall ab 1949 vielfältige Ausstellungen, wobei systematisch ein Nachkriegsmuseum mit einer Sammlung für die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts aufgebaut wurde.
Nach Umzug des „Museum am Ostwall“ in das neue Kulturzentrum „Dortmunder U“ stand das Gebäude am Ostwall 7, am Rande der Dortmunder Innenstadt, zunächst leer. Diskussionen und Beratungen rund um Abriss oder Weiternutzung wurden geführt.
Das Baukunstarchiv NRW – eine neue Ära
Nach Leerstand folgte die Umnutzung: Das Angebot der Stadt Dortmund, das geschichtsträchtige Bauwerk am Ostwall 7 nutzen zu können, ebnete den Weg für ein wichtiges, baukulturelles Projektes. Im Januar 2016 gründeten die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Ingenieurkammer-Bau NRW, die Stiftung Deutscher Architekten, und der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW e. V. die „Baukunstarchiv NRW gGmbH“.
Das Baukunstarchiv NRW sichert und dokumentiert seither Nachlässe aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau sowie der Ingenieurbaukunst, arbeitet das Material wissenschaftlich auf und macht es sowohl der Forschung als auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich – unter anderem durch vielfältige, kostenfreie Ausstellungsangebote.
In den Medien des Baukunstarchivs NRW wird kontinuierlich über den weiteren Verlauf der Leonie Reygers-Lounge informiert: www.baukunstarchiv.nrw
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