Building Bildung - Baukultur und Schule

Architektur und Baukultur müssen sich ständig darum bemühen, in eine breite Öffentlichkeit zu wirken und möglichst viele Menschen dauerhaft für die Gestaltung der gebauten Umwelt zu interessieren. „Wir werden in den kommenden Monaten mit vielfältigen Aktivitäten dazu beitragen, die Kommunikation in verschiedenen gesellschaftliche Bereiche zu verstärken“, fasste Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, in der Sitzung des Kammervorstands am 6. September das Diskussionsergebnis verschiedener Tagesordnungspunkte zusammen. So hieß der Vorstand u.a. die aktive Beteiligung der AKNW an dem Kongress „Building Bildung“ der Landesinitiative Baukultur NRW gut.

09. September 2022von Christof Rose

Mit dem internationalen Baukulturkongress „Building Bildung“ will die Landesinitiative Baukultur NRW am 17. und 18. November in Gelsenkirchen viele Akteur*innen der baukulturellen Vermittlungsarbeit zusammenbringen, um zu diskutieren, mit welchen Inhalten und welcher Perspektive eine zukunftsfähige Baukulturelle Bildung und Vermittlung erreicht werden können. Die Architektenkammer NRW wird den Kongress partnerschaftlich unterstützen und auch selber aktuelle Beispiele für Architektur-Schulprojekte im Rahmen des Förderprogramms „Kultur und Schule“ vorstellen.

„Unsere vielfältigen Aktivitäten im Bereich ‚Architektur macht Schule‘ zeigen immer wieder, dass Kinder und Jugendliche für Fragen der Architektur, des Wohnens und der Stadtentwicklung ein großes Engagement entwickeln, wenn sie richtig angesprochen werden“, berichtete Präsident Ernst Uhing dem Vorstand. Er bezog sich dabei beispielhaft auf das Symposium „Neues Leben für gemeinsame Orte“, das am Vortag der Vorstandssitzung in Düsseldorf-Garath stattgefunden hatte und in welches Schülerinnen und Schüler einbezogen worden waren. Der Kammervorstand bekräftigte, dass das (oft ehrenamtliche) Engagement von Kolleginnen und Kollegen an Schulen weiter aktiv unterstützt und ausgebaut werden müsse, da es einen essentiellen Bestandteil der Baukulturförderung in unserem Land darstelle.

Register mit Schwerpunkten

Um besondere, zusätzlich erworbene Fachkenntnis und Kompetenz nach außen dokumentieren zu können, sollen sich Mitglieder der deutschen Architektenkammer künftig in entsprechende „Register“ eintragen können. Der AKNW-Vorstand diskutierte eine Vorlage der Arbeitsgruppe „Registerführung“, nach der bundesweit gegenwärtig folgende Registerthemen angedacht sind: Brandschutz, Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination, Fachpreisrichter, Vergabe- und Wettbewerbsbetreuung sowie Energieeffizienz.
Einig zeigte sich der Vorstand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in der Einschätzung, dass das nachhaltige Planen und Bauen heute zum Selbstverständnis jedes Kammermitglieds gehören müsse.

Da die Vergabe von Fördermitteln in diesem Bereich aber im Rahmen des „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) an besondere Qualifikationsnachweise geknüpft wird, müsse auch hier - zumindest auf Zeit - ein entsprechendes Register geschaffen werden. Der Vorstand bat die Arbeitsgruppe Registerführung, das Thema entsprechend weiterzuentwickeln.

Stellungnahme zu Änderung des Justizgesetzes NRW

Als Vorsitzender des Ausschusses „Sachverständigenwesen, Wirtschaft, Statistik“ berichtet Claus Klein dem Vorstand von einer beabsichtigten Änderung des Justizgesetzes NRW, durch welche die „Übermittlung personenbezogener Daten“ eine gesetzliche Grundlage erhalten solle, die es Gerichten und Staatsanwaltschaften ermöglicht, Bestellungskörperschaften und Kammern Fehlverhalten von herangezogenen Sachverständigen mitzuteilen“ (§ 43a). An dieser Grundlage fehlt es bislang.

„Praktisch seit seiner Gründung hat sich der Qualitätszirkel Sachverständigenwesen NRW, in dem auch die Architektenkammer NRW Mitglied ist, bemüht, eine gesetzliche Grundlage für den Datentransfer herbeizuführen“, erläuterte Vorstandsmitglied Klein. Durch die Möglichkeit des Datentransfers würde es künftig den Kammern überlassen, in eigener Zuständigkeit Fehlverhaltensweisen der Sachverständigen zu überprüfen. Der Vorstand begrüßte die geplante Änderung einstimmig.

Digitalisierung des Bauens

Rund zwei Dutzend nordrhein-westfälische Kommunen sind mittlerweile an das digitale „Bauportal NRW“ angeschlossen. Wie Vorstandsmitglied Heinrich Pfeffer aus der Arbeitsgruppe „Digitalisierung“ erläuterte, ergänze das Land NRW sukzessive weitere Datenstrukturen und Funktionen.
Pfeffer kündigte für die AKNW eine Fortsetzung der Vortragsreihe „digital Mondays“ an, die für März 2023 in Arbeit sei. „Das Programm wird ausgesprochen spannend“, versprach der Vorsitzende des Ausschusses Planen, Bauen, Technik der AKNW.

Neue Junior-Mitglieder

Erfreut nahm der Vorstand zur Kenntnis, dass zum Stichtag 01.09.2022 genau 181 Junior-Mitglieder in die neue Liste der Architektenkammer NRW eingetragen worden waren. „Nachdem die Möglichkeit zur Aufnahme von Junior-Architektinnen und -architekten erst seit Mitte März besteht, ist das eine tolle Resonanz“, erklärte Präsident Ernst Uhing. Über die Vorteile der Mitgliedschaft und aktuelle Termine für die JA* informiert die neue Website www.junior-architekt-in.de.

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