Kammerwahl 2015: Amtliches Ergebnis

Der Bund Deutscher Baumeister (BDB) bleibt die stärkste Liste im nordrhein-westfälischen Architektenparlament. Wie der Wahlvorstand der Kammer heute (14.12.15) offiziell feststellte, entfielen auf den BDB 23,5 Prozent der Stimmen. Es folgen der Bund Deutscher Architekten (BDA, 22,6 %), die Vereinigung Angestellter Architekten (VAA, 17,2 %) und die Vereinigung Freischaffender Architekten (VFA, 13,7 %). Der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, zeigte sich vor allem zufrieden mit der Wahlbeteiligung, die erstmals seit dem Jahr 2000 wieder wächst und mit 39,6 Prozent ein sehr gutes Niveau erreicht.

14. Dezember 2015

„Es ist uns eine echte Trendwende gelungen“, erklärte Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, nach der Sitzung des Wahlvorstands im Düsseldorfer Haus der Architekten. Entgegen dem allgemeinen Trend zur Wahlmüdigkeit hätten bei dieser Wahl wieder mehr Kolleginnen und Kollegen zur Stimmabgabe motiviert werden können (zum Vergleich: Wahl 2010: 37,7 %, 2005: 37,8 %). „Die hohe Wahlbeteiligung von 39,6 Prozent zeigt, dass sich die Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner in NRW in hohem Maße mit ihrer Kammer identifizieren und bereit sind, sich für den Berufsstand zu engagieren.“

Die Vertreterversammlung (VVS) ist das höchste Gremium der Architektenkammer, das die berufspolitischen Leitlinien beschließt und den Vorstand entlastet. Das auch „Architektenparlament“ genannte Gremium wird alle fünf Jahre durch die rund 31.000 Mitglieder der Architektenkammer NRW gewählt. Die XI. Vertreterversammlung wird am 12. März 2016 in der Landeshauptstadt Düsseldorf zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen treten.

Zur XI. VVS waren 201 Sitze zu vergeben, davon 165 an Architektinnen und Architekten, 14 an Innenarchitekten, 12 an Landschaftsarchitekten und 10 an Stadtplaner.

In der Fachrichtung „Architekten“ erhält der BDB 40 Sitze (2010: 51 Sitze) in der Vertreterversammlung, der BDA 38 (35), die VAA 29 (23), die VFA 23 (22), die architektinnen initiative (ai nw) 12 (13), die Interessensgemeinschaft Angestellter Architekten (IAA) 10 (7). Fünf Sitze erhält die Interessensgemeinschaft Architekten-Initiative 60plus (3). Jeweils zwei Sitze gehen die Architekten im Deutschen Beamtenbund (DBB, 3), im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB, 2) und an die Vereinigung junger Architekten (VjA, 2). Mit jeweils einem Sitz sind in der Vertreterversammlung künftig das Netzwerk Architektur (2) und der Verband Deutscher Architekten (VDA, 1) vertreten. Nicht in die Vertreterversammlung schafften es die „Architekten in NRW“ (AIN) und die freie Liste „Rogalla“.

Bei den Innenarchitektinnen und Innenarchitekten bleibt weiterhin der Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA) mit 73,6 % der Stimmen und 11 Sitzen der dominierende Verband in der Vertreterversammlung (2010: 75,8 %, 12 Sitze). Außerdem vertreten sind die Innenarchitektinnen in der architektinnen initiative mit 11,2 % der Stimmen und einem Sitz (15,6 %, 2) und die Innenarchitekten in der VAA, die 12,6 % (5,4 %) und nun 2 Sitze erringen konnten.


In der Fachrichtung „Landschaftsarchitektur“ erzielt der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) 56,8 % der Stimmen (73,5 %) und zieht mit künftig 7 Sitzen (2010: 10) wieder in die Vertreterversammlung der AKNW ein. Mit Erfolg traten drei Listen erstmals auch in der Fachrichtung Landschaftsarchitektur an: Die IAA und die Landschaftsarchitektinnen in der ai nw erreichten jeweils 14,8 % und zwei Sitze, die VFA 7,2 % und einen Sitz. Die Landschaftsarchitekten im DGB erhalten 6,4 % (16,2 %), was nicht mehr für einen Sitz ausreicht.

Die Stadtplanerinnen und Stadtplaner gaben 83,7 % ihrer Stimmen an die Listenverbindung von SRL, IfR und BDA, die einen Sitz auf jetzt insgesamt 10 Sitze gewinnt (89,8 %, 9). Nicht in die Vertreterversammlung schafften es die drei anderen Listen, die in dieser Fachrichtung antraten: VAA (7,0 %), IAA (4,8 %) und DGB (4,5 %).

Genau 12.305 Mitglieder der Architektenkammer machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch; das entspricht einer Wahlbeteiligung von 39,6 % (2010: 37,7 %). Damit konnte die Architektenkammer erstmals die Wahlbeteiligung wieder steigern - gegen die bundesweiten Abwärtstrends bei politischen und verbandsbezogenen Wahlen.

Die 201 Delegierten der XI. Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen werden in ihrer konstituierenden Sitzung am 12. März 2016 in Düsseldorf aus ihrer Mitte den neuen Vorstand wählen, der die Geschäfte der Kammer führt. Sie wählen außerdem den Präsidenten sowie drei Vizepräsidenten. - Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist seit 2013 Dipl.-Ing. Architekt Ernst Uhing (BDB, 59 Jahre), der sich für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stellen will.

Kammerwahl 2015: Amtliches Ergebnis (PDF)

Bekanntmachung Wahlergebnis (PDF)

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