NRW.BANK: Wohnungsmarktbericht 2023

Gestiegene Zinsen, hohe Bau- und Energiepreise sowie ein Anstieg der Bevölkerungszahl bestimmen die aktuelle Situation an den Wohnungsmärkten in Nordrhein-Westfalen. Doch trotz schwieriger Rahmenbedingungen wurden 2022 in NRW noch 47 400 neue Wohnungen gebaut. Das stellt die NRW.BANK in ihrem soeben veröffentlichten „Wohnungsmarktbericht NRW 2023“ fest. 

10. Januar 2024von PM/Rose

Der Bauüberhang von genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen sei weiter hoch, erklärte Claudia Hillenherms, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. Die Anzahl der erteilten Baugenehmigungen habe im ersten Halbjahr 2023 mit 21 200 Wohnungen zwar um rund ein Drittel unter dem Vorjahreszeitraum. Im Jahr 2022 habe der Bauüberhang von genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen mit rund 138 000 Wohnungen oder einem Plus von 6,7 Prozent „ein neues Rekordniveau“ erreicht, so die NRW.BANK.

„Vor dem Hintergrund allgemein steigender Preise und einer hohen Nachfrage gewinnt die öffentliche Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen weiter an Bedeutung“, sagte Vorstandsmitglied Claudia Hillenherms. Die Konditionen seien 2023 „nochmals deutlich verbessert“ worden. „Vor allem mit günstigen Zinsen und hohen Tilgungsnachlässen sind trotz der veränderten Rahmenbedingungen weiterhin rentable Investitionen möglich, die zum Bau von bezahlbaren Mietwohnungen führen und die energetische Gebäudemodernisierung und -sanierung ankurbeln“, betonte Hillenherms.

In sämtlichen Kreisen und in fast allen der 396 Gemeinden in Nordrhein-Westfalen ist die Bevölkerung gewachsen. Im Jahr 2022 lebten mit 18,1 Mio. Menschen rund 215 000 Personen mehr in Nordrhein-Westfalen als im Vorjahr. Grund dafür sei der hohe Zuzug aus dem Ausland, insbesondere von Geflüchteten aus der Ukraine.

Der Einwohnerzuwachs führt zu einer steigenden Nachfrage nach Wohnraum. Mietangebote sind daher nur kurz auf dem Markt, und die Zahl der offerierten Wohnungen nimmt deutlich ab, heißt es in dem Jahresbericht der NRW.BANK. Die gestiegene Nachfrage spiegele sich auch in einem Anstieg der Wiedervermietungs- und Neubaumieten wider: Ende 2022 lag die durchschnittliche Miete bei Bestandswohnungen bei 8,51 Euro/m² - ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Mietpreisanstieg setzte sich im ersten Halbjahr 2023 fort: Aktuell liegen Mieten in Nordrhein-Westfalen bei durchschnittlich 8,87 Euro/m². Je jünger die Immobilie, umso höher fällt die Preissteigerung aus. Im Landesdurchschnitt lag die Mietbelastungsquote aber immer noch unter der Marke von 30 Prozent.
  
Bei 70 Prozent aller aktuellen Baugenehmigungen spielt Umweltthermie – das heißt Wärmepumpen, die ihre Energie aus Luft und Wasser gewinnen – eine Hauptrolle bei der Gebäudeenergieversorgung.

Den Wohnungsmarktbericht NRW 2023 der NRW.BANK finden Sie hier.

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