Robert Jungk Preis 2009: Zukunftsprojekte ausgezeichnet
„Wie wollen wir leben“ - diese Frage haben die Auslober des Robert Jungk Preises im Jahr 2009 zum sechsten Mal gestellt. 270 Institutionen und Initiativen aus ganz Nordrhein-Westfalen gaben eine Antwort - mit ihren Zukunftsprojekten für ein besseres Miteinander in Stadt, Dorf oder Wohnviertel. Aus den Einreichungen zum „Robert Jungk Preis 2009“ wählte eine 18-köpfige Jury 29 Gruppen zur Auszeichnung aus. Die Preise wurden Dienstagabend in Düsseldorf vergeben.
Zu den Auslobern des Robert Jungk Preises gehören das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW, das Städte-Netzwerk NRW, die Robert Jungk Stiftung Salzburg, die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und weitere Partner. Der Preis hat sich seit 1999 als einer der bedeutendsten Zukunftspreise für bürgerschaftliches Engagement in Nordrhein-Westfalen etabliert. Im Blickpunkt stehen dabei vor allem öffentliche Einrichtungen als Ankerpunkte für Bürgerengagement und für soziale Innovationen.
Bürgerschaftliche Initiativen, die überzeugen
Allerdings sind es immer wieder die eher bürgerschaftlichen Initiativen, die die Jury überzeugen. So auch in diesem Jahr: Der mit 6000 Euro dotierte erste Preis ging an die „Milter Bürger“. Dahinter steht eine Initiative aus Warendorf/Münsterland, die sich den Herausforderungen durch den demografischen Wandel auf kreative Art und Weise stellt. Rund 60 Personen wirken regelmäßig in Arbeitskreisen mit, bringen Ideen für ein besseres Zusammenleben und für die zukünftige Entwicklung ihres Dorfes ein und helfen bei der Umsetzung. So wurde beispielsweise die Verkehrssituation untersucht und verbessert. Weitere Projekte sind in Arbeit.
Der mit 4000 Euro dotierte zweite Preis ging an eine Kooperation einer Hagener Ganztagesshauptschule mit einem Wohnhaus für behinderte Menschen. Dabei treffen sich Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 einmal wöchentlich mit rund 15 Erwachsenen mit zum Teil schwersten Mehrfachbehinderungen zur gemeinsamen Sportstunde. Ein Projekt, in dessen Rahmen sich bereits Verbindungen über den Unterricht hinaus entwickelt haben. Die weiteren Hauptpreise (je 2500 Euro) gingen an eine Bonner Bürgerstiftung und ein Genossenschaftsprojekt in Köln. Auch direkt institutionell gestütztes Engagement hob die Jury hervor. So waren unter den zahlreichen Projekten, die einen der Sonderpreise erhielten oder lobende Erwähnung fanden, Initiativen, mit denen Wohnungsbaugenossenschaften oder kommunale Einrichtungen das Zusammenleben im Quartier oder das Verständnis der Kulturen untereinander verbessern. AKNW-Vizepräsident und Jurymitglied Michael Arns zeigte sich beeindruckt vom Robert Jungk Preis 2009: „In Zeiten des demografischen Wandels, der noch offenen Frage der Integration von Migranten verschiedener Generationen in die Wohnbevölkerung und der Zunahme von Ein-Personen-Haushalten wächst die Bedeutung einer aktiven, gelebten Nachbarschaft“, so Arns.
Vorbildcharakter und Bindungswirkung
Der Leiter der Robert-Jungk-Stiftung Salzburg, Dr. Walter Spielmann, betonte am Dienstagabend vor den 400 Gästen, dass die präsentierten und ausgezeichneten Projekte Vorbildcharakter haben. „Sie zeigen, wie man aus spannenden Ideen nachhaltige Initiativen entwickelt“, lobte er.
Dr. Marion Gierden-Jülich, Staatssekretärin im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, dankte Ausdrücklich den zahlreichen Partnern, die den Robert Jungk-Preis 2009 unterstützt haben. Die sehr breite Kooperation habe zu einer Rekordbeteiligung im diesjährigen Auszeichnungsverfahren geführt. Den Projekten bescheinigte sie eine hohe Bindungswirkung: „Integration und Kommunikation werden vor allem in der Nachbarschaft gelebt. Davon hängt entscheidend ein Zughörigkeitsgefühl ab“, so die Staatssekretärin.
Das Gesamtergebnis des Robert Jungk Preises ist im Internet nachzulesen unter Info:
2009 hat die Architektenkammer NRW unter ähnlicher Fragestellung Initiativen ausgezeichnet, die sich für ein verbessertes Zusammenleben einsetzen; Info unter unter
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