Strategiegruppe Nachhaltigkeit

Das Ziel, das Planen und Bauen in Deutschland nachhaltiger zu gestalten und den Gebäudebestand entsprechend weiterzuentwickeln, verfolgt die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen schon länger in ihren Gremien. Um dieses Engagement noch stärker in den Berufsstand zu tragen, hat der Vorstand der Kammer in seiner Sitzung am 29. März eine „Strategiegruppe Nachhaltigkeit“ eingerichtet.

31. März 2022

„Wir führen damit unser Know-how in einer fachrichtungsübergreifenden AG zusammen, die Inhalte erarbeitet, strukturiert und aktiv in den Berufsstand kommuniziert“, erklärte der Präsident der Architektenkammer, Ernst Uhing. Die Ökobilanz werde ebenso weitreichend auf die Architektur Einfluss nehmen wie Tragwerk und Brandschutz. „Wir Planerinnen und Planer müssen Antrieb der Bewegung sein, damit wir auch zukünftig Systemführer bleiben.“

Die Strategiegruppe besteht aus Mitgliedern des Vorstands sowie Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachausschüssen der AKNW, die sich in Theorie und Praxis mit dem Themenfeld Nachhaltigkeit auskennen.

Vorstandsmitglied Prof. Rolf-Egon Westerheide betonte, dass die Arbeit der Strategiegruppe und ihre konkreten Arbeitsergebnisse kontinuierlich nach außen getragen werden müssten, um die Kammermitglieder auf diesem Weg mitzunehmen. Neben dem Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem müsse auch das Ziel der Baukulturförderung, der „nachhaltigen Schönheit“, mitgedacht werden.

Als Vorsitzender wird Vorstandsmitglied Manfred Krick die Strategiegruppe Nachhaltigkeit leiten. „Das Thema wird uns lange Zeit begleiten“, sagte der Vorsitzende des Ausschusses „Planen, Bauen, Technik“. Er wies darauf hin, dass die AKNW überdies in verschiedenen Netzwerken mitwirke, etwa als Mitglied des Beirats Klimaanpassung NRW und der Gebäudeallianz NRW für Klimaschutz sowie in den entsprechenden Gremien auf Ebene der Bundesarchitektenkammer.

Anhörung Denkmalschutz

„Eine derart einhellig negative Resonanz auf ein Gesetzesvorhaben habe ich im Landtag selten erlebt.“ Mit diesen Worten fasste Präsident Ernst Uhing gegenüber dem Vorstand seinen Bericht über die Landtagsanhörung zur Novellierung des Denkmalschutzgesetzes NRW vom 25. März zusammen. Die AKNW habe ebenfalls das Vorhaben der Landesregierung abgelehnt, künftig auf die Verpflichtung zur Benehmensherstellung mit den Denkmalpflegeämtern (künftig: Denkmalfachämtern) der Landschaftsverbände zu verzichten. „Die Landschaftsverbände haben eine tiefe fachliche und personelle Kompetenz, auf die wir baukulturell in diesem Land nicht verzichten wollen“, unterstrich der Kammerpräsident. Positiv bewertet habe er in der Anhörung die Einrichtung eines Landesdenkmalrats und die Etablierung eines Landesdenkmalschutzpreises.

Durchführungsverordnung zum Baukammerngesetz

Parallel zum Inkrafttreten des neuen Baukammerngesetzes NRW (BauKaG NRW) ist am 14. März die zugehörige Durchführungsverordnung des Landes (DVO BauKaG NRW) im Gesetz- und Verordnungsblatt verkündet worden. Wie Geschäftsführer und Justiziar Dr. Florian Hartmann dem Vorstand erläuterte, beinhaltet die DVO u. a. die Festlegung der Weiterbildungsinhalte, gestiegene Anforderungen an den Umfang der Weiterbildung (112 statt 80 Unterrichtsstunden) sowie die Vorgabe, dass im Studium die Lehrveranstaltungen aus dem Bereich „Methoden und Techniken“ überwiegend in Präsenzform stattzufinden haben.

Im Vorfeld des Inkrafttretens des neuen Baukammerngesetzes waren bei der Geschäftsstelle der AKNW mehrere hundert Aufnahmeanträge eingegangen, darunter auch erste Anträge auf Junior-Mitgliedschaft. Der Vorstand zeigte sich erfreut über das große Interesse so vieler Kolleginnen und Kollegen aus der Branche, die bislang offenbar den Kammerbeitritt aufgeschoben hatten.

Ukraine-Hilfe

Erfreut zeigte sich der Vorstand der Architektenkammer NRW über die Informationen für ukrainische Berufskolleg*innen auf der Kammerhomepage. Als erste Kammer in Deutschland bot die AKNW schon Anfang März Hinweise zur Arbeitsaufnahme und Eintragung in die Architektenliste in ukrainischer Sprache. Architekturbüros, die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen einen Arbeitsplatz anbieten wollen, werden gebeten, die Offerten in die „Jobbörse“ auf aknw.de einzustellen.

Wettbewerbe zu Infrastrukturbauwerken

Mit Nachdruck weist der Vorstand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen darauf hin, dass gerade Vorhaben im Bereich der Verkehrsinfrastruktur interdisziplinär ausgelobt und in der Regel über Planungswettbewerbe vergeben werden sollten. Aktueller Anlass ist der projektierte 2. Bauabschnitt der U-Bahnlinie U81 in Düsseldorf, für die eine Rheinquerung notwendig wird. „Das Projekt zeigt besonders deutlich, dass bei solchen Vorhaben Ingenieurbau mit Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur zusammengedacht werden muss“, appelliert der Kammervorstand an die Landeshauptstadt.

Beliebt: „digital MONDAYs“

Mit mehr als 1000 Teilnehmenden trafen die vier „digital MONDAYs“ der Architektenkammer NRW im März/April auf eine starke Resonanz bei den Mitgliedern. Für den federführenden Ausschuss „Beruf, Innovation, Digitalisierung“ kündigte der Vorsitzende Heinrich Pfeffer an, die gelaufenen Vorträge intensiv auswerten zu wollen, um weitere Themenfelder daraus abzuleiten - und eine vierte Staffel vorzubereiten.

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