Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW 2005“ - Dokumentation

Vorbildliche Bauten: Schwerpunkt Wohnungsbau

„Anspruchsvoller Wohnungsbau - ob Neubau oder im Bestand - ist angesichts der demografischen Entwicklung eine der großen Herausforderungen an die Architektinnen und Architekten!“ Mit diesen Worten kommentierte Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer NRW, die Tatsache, dass eine große Zahl der Bauwerke, die im Rahmen der „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW“ am 27. Oktober öffentlich geehrt wurden, dem Bereich des Wohnungsbaus zuzuordnen waren. Wir stellen die ausgezeichneten Wohnprojekte mit der jeweils gekürzten Begründung der Jury (Vorsitz: Barbara Ettinger-Brinckmann) vor. Die ausgezeichneten öffentlichen Bauten, Gewerbe- und Bürobauten sowie sonstigen Bauwerke folgen in der Januar- und Februar-Ausgabe des Deutschen Architektenblattes und werden vorab hier im Internet veröffentlicht.

17. November 2005von Christof Rose

Drei Häuser in Reihe, Arnsberg
Architekten:
Banz + Riecks, Bochum
Bauherrin: Grundstücksgesellschaft Friedrich Bremke GmbH & Co.KG, Arnsberg
Jury: „Die sorgfältige Detaillierung im Innen- und Außenbereich sowie die geschickte und der Umgebung angepasste Materialwahl im Innen- und Außenbereich ergeben ein stimmiges und zum ‚Wohnen’ einladendes Gesamtbild. (…) Energetische Optimierung durch hochwertige Fassadendämmung (...) sowie Solar- und Lüftungsanlagen vervollständigen den richtungsweisenden Beitrag.“ - Foto: Christian Richters, Münster
Wohnen im Hochbunker, Köln-Nippes
Architekten:
luczak architekten, Köln
Bauherrin: Hohr Immobilien GmbH, Köln
Jury: „Das Projekt ist ein außergewöhnliches Beispiel zur Reaktivierung einer Stadtbrache und zur wirtschaftlichen Verwertung von Bunkern. (...) Es entstanden hochwertige individuelle Wohntypen (…) Mit diesem Konzept wurde eine hässliche Stadtbrache zu einem hochwertigen Stadtraum entwickelt - und dies zu vergleichsweise akzeptablen Kosten.“ - Foto: Constantin Meyer, Köln
Wohnhaus Denzer, Nettersheim
Architekten: denzer & poensgen, Köln
Bauherrin: Andrea Denzer, Köln
Jury: „Der besondere Wert dieses kostengünstigen Gebäudes im ländlichen Raum liegt darin, dass unter Verwendung traditioneller Baustoffe und Lebens- und Wohnprinzipien im Dorf eine angemessene moderne Architektursprache entwickelt wird. Das Gebäude nimmt auch in der Gestaltung der Freianlage (...) regionaltypische Gestaltungselemente auf, ohne sich anzubiedern. (…)“ - Foto:  Rainer Mader, Köln 
Haus Niemann - Umbau eines 3-Familienhauses aus den 50er Jahren, Bochum
Architektin
: Anja Köster, Bochum
Bauherr: Peter Niemann, Bochum
Jury: „Das typische Siedlungshaus wurde gemäß modernen Wohnansprüchen ertüchtigt. Präzise, klare Eingriffe in die Bausubstanz schaffen ein großzügiges Raumkontinuum.  (…) Die gelungene Umgestaltung überzeugt auch in den Details und der Materialauswahl. Sie zeigt vorbildlich, wie viele Qualitäten in derartigen Häusern schlummern (...)“ - Foto: Anja Köster, Bochum
Wohnpark in Köln-Nippes
Architekten:
Martin Falke, Architekt BDA, Köln; a + m Architekten Ingenieure, Köln
Bauherrin: GAG Immobilien AG, Köln
Jury: „Im öffentlich geförderten Wohnungsbau ist ein Wohnpark entstanden, der gemischte Wohnungstypen von Maisonettes bis zum betreuten Wohnen ausbildet. Das Konzept (...) schirmt sich geschickt zur Bahntrasse ab und schafft ein hochwertiges Wohnambiente zu den inneren Grünbereichen mit integrierten Mietergärten. Die saubere und klare Architek-tursprache sichert eine nachhaltige Akzeptanz (...)“ - Foto: Martin Falke, Köln
Wohnanlage „Alte Vaalser Straße“, Aachen
Architekten: Hahn Helten + Ass., Aachen
Bauherrin: GEWOGE-Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für Aachen
Jury: „Die neu geschaffene Wohnanlage aus 12 Einfamilien-Reihenhäusern (...) schafft eine kompakte Reihenwohnanlage (...). Die offene und flexible Grundrissgestaltung gibt den Familien die notwendige Freiheit zur individuellen Bedürfnisplanung und Nutzung. Den nachhaltigen Prinzipien zum Ressourcen schonenden Bauen sind durch thermische Solaranlagen (...) Rechnung getragen worden. (…)“ - Foto: Christian Eblenkamp, Aachen
NF 1 / Wohnen am Innenhafen, Duisburg
Architekten: Foster and Partners, London
Bauherrin: TreuHandStelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westf. Steinkohlenbezirk GmbH, Gelsenkirchen
Jury: „Der hier entstandene Gebäuderiegel mit 68 Wohneinheiten fügt sich in eine vorgegebene Struktur als Blockrandbebauung ein. (…) Hervorzuheben sind die präzise und hochwertige Detaillierung sowie die individuelle, durchweg gelungene Gestaltung der Wohnungsgrundrisse von 54 bis 134 qm (...). Die Licht durchfluteten Räume versprechen einen hohen Wohnwert. (...) Dieses Projekt stellt einen vorbildlichen Beitrag zum zeitgemäßen innerstädtischen Wohnen dar. Foto: Michael Scholz, Köln
13 Stadthäuser, Köln-Junkersdorf
Architekten: Hellriegel Arch. BDA, Köln
Bauherrin: Opus Immobilien GmbH, Köln
Jury: „Durch die Konversion der ehemaligen Kaserne Haelen in das Stadtviertel Junkersdorf ist eine Wohnsiedlung mit eigenständigem Charakter entstanden. Das Projekt hat in einem mit den zukünftigen Eigentümerinnen und Eigentümern gestalteten Prozess dazu geführt, sehr flexible, dem Nutzer angepasste Raumaufteilungen zu entwickeln. (...) Ökologische Funktionen (...) werden zu einer inspirierenden Freiraumsituation gestaltet. Besondere Qualität findet sich in der individuellen Gestaltung der Grundrisse (…), und das in einer angemessenen wirtschaftlichen Bauweise.“ - Foto: Lukas Roth, Köln
Haus Murges, Köln-Junkersdorf
Architekten: Johannes Götz, Köln; Guido Lohmann, Köln
Bauherren: Eheleute Andrea und Hubert Murges, Köln
Jury: „Der Neubau eines Einfamilienhauses orientiert sich bewusst in Materialauswahl und Stilelementen an der umgebenden Nachbarbebauung aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Entwicklung der architektonischen und städtebaulichen Idee ist unmittelbar aus dem örtlichen Kontext erfolgt, so dass eine sehr individuelle Raum- und Blicksituation entstand. (…) Auf modische Details wird verzichtet. Lebhaft gegliedert entwickelt sich der Baukörper zum Garten hin (...). Vorbildlich ist ebenfalls die Innengestaltung, die geprägt ist von wenigen Materialien. (...). In dieser Architektursprache ist ein nicht translozierbares Gebäude gelungen. (…)“ - Foto: Jan Kraege, Köln
Umbau, Modernisierung, Aufstockung von 50er Jahre Häusern in Neuss
Architektur: Architekturbüro Kohlmeier, Kaarst; Architekturbüro Helmut Degen, Neuss; Wolfgang Müller Landschaftsarchitekt
Bauherrin: Neusser Bauverein AG
Jury-Begründung: „Mit einem durchgreifenden Umbau und der Aufstockung um ein Vollgeschoss er-folgte eine nachhaltige Umstrukturierung einer Wohnsiedlung der 50er Jahre mit neuzeitlichen Architekturelementen und einer Aktivierung der Außenanlagen mit Mietergärten, Spielplätzen und naturnahem Freiraum. Die Maßnahme ist ein vorbildliches und gelungenes Beispiel für die wohnungswirtschaftliche, städtebauliche, architektonische und soziale Aufwertung einer im Schlichtwohnungsbau der 50er Jahre errichteten Nachkriegssiedlung, die mit einem hohen Gestaltungsanspruch standortge-recht überformt wurde.“ - Foto: Architekturbüro Kohlmeier, Kaarst
Modernisierungsprojekt Sedansberg, Wuppertal
Architektur: GWG Stadt- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Dipl.-Ing. Ulrich Klapa, Wuppertal
Bauherrin: GWG Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH, Wuppertal
Jury: „Die behutsame Modernisierung der in den 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts entstandenen Gartenstadtsiedlung hat zu einem äußerst ansprechenden Ergebnis geführt. Badeinbauten, Wärmedämmmaßnahmen und den heutigen Anforderungen entsprechende Grundrissänderungen haben nachhaltig sowohl die Wohn- und Lebensqualität gesteigert als auch den stadtbildprägenden Charakter der Siedlung hervorgehoben. Vorbildlich ist der Umgang mit der Fassadengestaltung (...). Hervorzuheben ist, dass die Durchschnittsmiete durch Contracting und öffentliche Förderung im unteren Preissegment liegt.“ - Foto: Jörg Lange, Wuppertal

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